Zu wenig Gewerbefläche?So schneidet Leverkusen im Vergleich zu seinen Nachbarn ab
Leverkusen – „Wir brauchen Industrie- und Gewerbeflächen in Leverkusen“, ist ein Satz, den man immer wieder hört, wenn es um die wirtschaftlichen Aussichten geht. Eine neue Auswertung des Statistischen Landesamts liefert Vergleichswerte und hilft, die Flächenpolitik der Stadt einzuordnen.
Demnach steht Leverkusen mit 9,4 Prozent (740 Hektar) Anteil an Industrie- und Gewerbefläche vom gesamten Stadtgebiet eher im Mittelfeld der Städte in NRW. Die Zahlen beruhen auf der Auswertung des amtlichen Liegenschaftskatasters und beziehen sich auf den Stichtag 31. Dezember 2020.
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Drei Prozent von ganz Nordrhein-Westfalen sind demnach Gewerbeflächen. Köln hat einen leicht höheren Anteil als Leverkusen: 10,1 Prozent. Bonn liegt bei 4,8, Aachen bei fünf Prozent, Düsseldorf hat 9,7.
Hohe Zahlen im Ruhrgebiet
Dass der Gewerbeanteil an der Fläche alleine noch nichts über die Prosperität einer Stadt aussagt, dafür finden sich Beispiele im Ruhrgebiet. Mit 15 Prozent (Duisburg) und 15,2 Prozent (Gelsenkirchen) stehen zwei Städte mit besonders hohen Gewerbeanteilen in dieser Disziplin an der Spitze in NRW.
Zurück nach Leverkusen: Hier sind 22,4 Prozent dem Wohnbau gewidmet (Köln: 15,3). Der Verkehr beansprucht 943 Hektar, das sind zwölf Prozent der 78 Quadratkilometer großen Stadt. Überwiegend sind das Straßen, durch den Autobahn-Ausbau wird sich dieser Anteil noch erhöhen.Grün sind in Leverkusen 37 Prozent der Stadt. Oder zeitweise Erdbraun, weil die Landwirtschaft davon den meisten Raum einnimmt. Wald steht noch auf 12,2 Prozent.
Vegetationsloses, so genanntes „Unland“, ist selten: 0,6 Prozent. Der Anteil der Wasserfläche beträgt 342 Hektar, das meiste davon ist der Streifen des Rhein, der zur Stadt gehört. Nicht mehr groß sind die Leverkusener Feuchtgebiete; auch die werden erfasst. 40 000 Quadratmeter Sumpf gibt es, gut ein Tausendstel der Stadtfläche.