HammerwegWie in Schlebusch eine neue Brücke kommen kann, ohne dass Firmen sterben
Leverkusen – Die Brücke Hammerweg, die zwischen Schlebusch und dem Sensenhammer die Dhünn überquert, soll ersetzt werden. Das ist insgesamt eine schwierige Aufgabe, ein erster Entwurf fiel vor knapp einem Jahr durch. Jetzt gibt eine neue Idee.
Würde man einfach die alte Brücke abreißen, um eine neue zu errichten, würde das im schnellsten Fall ein knappes Jahr dauern. Da das Freudenthal am Sensenhammer keine zweite Zufahrt hat, auf dem auch Lastwagen fahren können, würde das für dort niedergelassene Firmen bedeuten, dass sie umziehen müssten. Jetzt scheinen die Technischen Betriebe Leverkusen aber eine Lösung gefunden zu haben, jedenfalls waren alle beim Ortstermin anwesenden Mitglieder der Bezirksvertretung III mit dem Plan zufrieden, den die TBL-Mitarbeiter am Donnerstag auf der Brücke Hammerweg vorstellten.
Demnach soll die 100 Jahre alte Brücke so lange stehen bleiben, bis eine neue nebenan gebaut sein wird. Die soll zehn Meter weiter Flussaufwärts kommen. An der Stelle ist jetzt noch Wald, mit zum Teil großen Bäumen. Um den Plan durchführen zu können, wird ein Grundstückstausch notwendig.
Inhaber werden vermutlich zustimmen
Die Stadt müsste die zum Bau der Straße und der Brücke notwendigen Stücke des privaten Waldes an der Dhünn übernehmen. Die Inhaber würden im Tausch städtisches Land von gleichem Wert erhalten. Die Chancen auf eine Einigung stünden dabei gut, war von informierten Politikern zu hören. Der oder die Inhaber des Schlüsselgrundstücks an der Dhünn besitzen auch Immobilien im Freudenthal, demnach profitieren sie also von einer neuen Brücke. Der Name Schäperclaus fiel in dem Zusammenhang, das ist die Inhaberfamilie der traditionellen Sensensenfabrik.
Die Brücke soll nicht diagonal, sondern möglichst senkrecht über die Dhünn geführt werden, das ist eine Forderung aus dem Umweltamt. Dafür muss der Hammerweg verschwenkt werden. Ein erster Entwurf für eine neue Brücke war vor einem Jahr in der Bezirksvertretung mit Pauken und Trompeten durchgefallen, weil er die dadurch entstandenen Probleme aller Firmen nicht ausreichend berücksichtigte und für die Baustelleneinrichtung viele Bäume hätten gefällt werden müssen.
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Bäume werden aber auch fallen, wenn nach dem neuen Plan vorgegangen wird. Gefährdet ist vor allem eine kapitale Eiche, die womöglich zu nah an der Trasse des neuen Hammerwegs steht. Man sieht sie gut vom Hammerweg aus.
Möglicherweise könne sie auch stehenbleiben, das müsse der Landschaftsarchitekt Sven Peuker ausarbeiten. Dessen Empfehlung bezüglich der Bäume soll in der kommenden Ratsvorlage zur Brücke mitgeteilt werden, sagte Klaus Timpert von den TBL.