Leverkusen ist am Freitag mit der traditionellen Eröffnung im Saal Norhausen in die neue Session gestartet. Prinz Marijo I. war bereits zum zweiten Mal dabei – und hofft, endlich proklamiert werden zu können.
Eröffnung in RheindorfJeckes Leverkusen startet in die Karnevalssession
Es ist der dritte Anlauf für den Prinzen, dessen Proklamation wegen Corona mehrfach abgesagt wurde. Vergangenes Jahr war er bei der Sessionseröffnung des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK) schon dabei gewesen – bis ihm seine Erkrankung einen Strich durch die Rechnung machte. Dieses Jahr soll es endlich soweit sein: „Ich freue mich riesig drauf“, bekannte Marijo Klasic am Freitag in Rheindorf.
Auch alle anderen Jecken und Vereine waren erleichtert, ohne Coronaeinschränkungen in die fünfte Jahreszeit zu starten. Die Wiesdorfer Rheinkadetten eröffneten den Vormittag mit Tanz und Show und sorgten für Stimmung. Einer der beiden neuen Sessionstänze wurde musikalisch passend zum Jubiläumskonzert am Donnerstagabend in der Kölner Lanxess-Arena mit dem Lied „Arsch huh, Zäng useinander“ untermalt.
Mit dabei waren die Kadettepänz, das Kinder- und Jugendtanzkorps und Kinderprinz Mika I., der auch das Tanzbein schwang und Hebefiguren mitmachte. „Da weißt du, wo die Latte liegt“, meinte FLK-Präsident Thomas Lingenauber mit einem vielsagenden Blick zu Prinz Marijo.
Leverkusener Karneval: Zusammenhalt beschworen
Lingenauber beschwor die Einheit des Leverkusener Karnevals. „Wir sind eine Stadt und ein Karneval“ – das soll sich auch in dem neuen FLK-Orden widerspiegeln, der Leverkusen als verschiedene Puzzleteile zeigt, die zusammen ein Gesamtbild ergeben. Bei Oberbürgermeister Uwe Richrath versicherte sich Lingenauber direkt zu Anfang nach: „Uwe, machen wir Karneval, machen wir die Züge?“ Ein Nicken war die Antwort. Und ein großes Dankeschön an alle, die für die Züge gespendet hatten, die Reaktion. „Karneval ist ein Generationengeschäft. Das, was wir tun, möchten wir weitergeben. Wir wollen ihn nicht verwalten, sondern zelebrieren.“
Neben all den Gesellschaften, die im Festausschuss organisiert sind, waren am Freitag auch welche dabei, die nicht vom FLK vertreten werden, wie die erst kurz vor der Pandemie gegründete Gesellschaft Jeckes Kirchjässchen Blau-Gold us Ahl-Rhingdörp. Auch sie hätten bei der Sammelaktion für die Züge mitgemacht und wollten gemeinsam feiern: „Wir feiern alle denselben Karneval und stehen für Brauchtum, es ist ein Miteinander und kein Gegeneinander“, betont der zweite Vorsitzende Jochen Dercks. Der kleine Verein war bereits vergangene Woche in die Session gestartet: Der Rheinische Hof sei voll gewesen. „Die Leute sind hungrig nach Feiern“, sagte Dercks, „auch, wenn ich mir die Fotos vom Heumarkt anschaue“.
Norhausen: Kölschpreis vorerst nicht nochmal erhöht
Ob die Leverkusener in dieser Session auch so hungrig oder besser gesagt durstig sind, dass sie den Wirten gute Umsätze bescheren? Gastgeber Hagen Norhausen will erstmal ein paar Veranstaltungen abwarten, bevor er eine Prognose abgeben kann. Ein Kölsch á 0,3 Liter kostete am Freitag bei ihm 3 Euro. Im April habe er das letzte Mal die Preise erhöht, erzählt Norhausen. Dabei hätten die Brauereien kürzlich im November die Preise nochmals angehoben. Diese Steigerung wolle er aber erst im neuen Jahr weitergeben, erklärte der Gastronom.
Grundsätzlich gebe es gerade nach wie vor viel weniger Feiern und Veranstaltungen als sonst, gerade bei Weihnachtsfeiern von Firmen käme „so gut wie nichts“. Oder nur spontan, was beim aktuellen Personalmangel auch schwierig sei.
Am Freitag ließen es sich die Jecken auf jeden Fall gut gehen, Auftritte von Wolfgang Malli und der Stadtgarde Opladen folgten. Als nächste große Veranstaltung wartet die Prinzenproklamation am 19. November. Damit die besonders wird, verkündete Prinz Marijo I. in Rheindorf, eine Aktion zu starten: „Ich lade alle Ex-Prinzen ein, auf der Bühne zusammen etwas zu machen.“ Man darf gespannt sein, was dabei rumkommt.