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Klavierkabarett in OpladenWilliam Wahl beschert Humor und Ernst im Scala-Club

Lesezeit 2 Minuten
Der Kabarettist William Wahl sitzt an einem schwarzen Piano, macht eine Handgeste und singt.

William Wahl trat am Samstagabend im Opladener Scala-Club auf.

Im Opladener Scala gastiert Klavierkabarettist William Wahl und entpuppt sich als Künstler mehrere Sparten.

Wer singt schon über die Gamescom, Emojis und einen weißen SUV und spielt dabei Klavier? William Wahl – mehrfach preisgekrönter Liedermacher, Sänger und Gründer der A-cappella-Gruppe Basta sowie Autor aus Köln – tut es. Er sitzt am schwarzen Flügel des Scala in Opladen, um sein Klavierkabarett „Nachts sind alle Tasten grau“ zu präsentieren. Und er kennt sich aus: Unterwegs ist er in dieser Rolle seit 2018.

Im Club an der Uhlandstraße herrschen dabei weder eine ernste Atmosphäre noch jene Stille, wie man sie bei einem Klavierkonzert erwarten würde. Im Gegenteil: Mit beeindruckender Eleganz und komödiantischem Feinsinn gelingt es Wahl, Kabarett und Musik, Komik und Klaviermusik zu vereinen. Der 49-jährige Musiker schafft Überleitungen von persönlichen Geschichten zu beeindruckenden Liedern am Klavier elegant.

Familiäre und gemütliche Atmosphäre

Von sentimental zu lustig, von ernst zu fröhlich, von erzählerisch zu musikalisch, gelingt es ihm, sich auszudrücken – und das Publikum zu unterhalten. Und die erwähnte Gamescom, die Algorithmen oder der weiße SUV sind nur ein paar der vielen Motive, die der Künstler dabei präsentiert. In seinen Liedern erzählt er Geschichten voller Komik und doch tieferen Hintergründen.

Durch seine lockere und lustige Art kreiert Wahl eine familiäre und gemütliche Atmosphäre. „Meine Vorbilder waren immer Billy Joel und irgendwie auch Udo Jürgens“, erzählt er dem Publikum. Er erkenne einige Zuschauer wieder, die 2018 bereits sein erstes Programm besucht hätten, sagt er. Und: „Ich bin sehr dankbar, dass sie alle gekommen sind, denn es spricht ziemlich viel dafür, nicht zu kommen – egal ob Energiekrise oder Pandemie.“

Der Digitalisierung geschuldet, hätten viele Menschen sich angewöhnt, ihr Unterhaltungsprogramm zu Hause aufzunehmen. „Es gibt so ein vielfältiges Angebot auf Netflix, Youtube und anderen Streaming-Plattformen. Dagegen kann ich gar nicht ankommen mit meinem Programm.“ Und genau darum sei er „umso dankbarer, dass Sie hergekommen sind.“ Eine Schmeichelei fürs Publikum, das am Ende entsprechend zurückzahlt: mit viel Applaus.