Kommentar zu BiofronteraAblösung mit Ansage
- Auch ein Gründer kann nicht ewig bleiben: Die Ära Hermann Lübbert neigt sich dem Ende zu.
- Dass der Aufsichtsrat mitten in der Corona-Krise die Pferde nicht wechseln will, ist verständlich.
- Mittelfristig braucht die kleine Leverkusener Aktiengesellschaft aber eine andere Strategie.
Leverkusen – Seit März läuft fast nichts mehr bei Biofrontera. Und wann es wieder los geht, kann niemand sagen. Der Markt für die Manforter ist hauptsächlich in den USA. Und dort ist die Corona-Lage so unübersichtlich wie fast nirgends auf der Welt.
Klar ist: Vom Geld verdienen spricht vorerst niemand mehr in der kleinen Pharma-Firma. Die Phase des Geldverbrennens ist nicht vorbei, dabei sollte seit fast einem Jahr Gewinn gemacht werden am Hemmelrather Weg. Aus der Corona-Krise kann man Biofronteras Vorstand keinen Strick drehen. Aber mit anderen Einschätzungen haben Hermann Lübbert und Thomas Schaffer schon daneben gelegen. Das hat beide angreifbar gemacht. Wie sehr, zeigt sich an den Verträgen der beiden Führungsfiguren: Nur um zwei Jahre wurden sie noch verlängert, danach soll Schluss sein, das hat der Aufsichtsrat sehr deutlich kommuniziert.
Der Kommentar zu dieser Job-Verlängerung ist aber mehr als ein Zugeständnis an die Kritiker, die seit Jahren der Führung im Nacken sitzen und Biofrontera bis an der Rand der Handlungsunfähigkeit gebracht haben. Vielmehr machen die Aufseher deutlich, dass die Pharma-Firma mittelfristig neues Potenzial braucht, um wirklich erfolgreich zu wirtschaften. Ihr Gründer Hermann Lübbert hat sich enorme Verdienste erworben, die Ausrichtung auf die Volkskrankheit oberflächlichen Hautkrebs klingt logisch und beflügelt die Phantasie.
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Doch auf die Dauer wird die medizinische Expertise nicht reichen, um aus Biofrontera ein gut verdienendes Unternehmen zu machen. Hermann Lübberts Nachfolger wird sicherlich kein Professor sein.