Die neue Aufteilung der Berufsschulen zwischen den Stadtteilen Opladen und Wiesdorf wird viele Millionen Euro kosten.
KonzeptLeverkusen diskutiert eine neue Berufsschule in der Bahnstadt

Das Berufskolleg Opladen muss erweitert werden. Ob das an der Stauffenbergstraße geschieht, ist keineswegs klar.
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Die Grundsatzfrage soll schnell beantwortet werden: Baut der Opladener Investor Cube Real Estate der Stadt eine komplett neue Berufsschule in der Bahnstadt? Oder wird das Berufskolleg Opladen (BKO) an der Stauffenbergstraße von der Stadt umgebaut und ergänzt? Am Dienstagnachmittag wurden die Politiker im Rathaus mit diesen beiden Möglichkeiten konfrontiert.
Dass überhaupt etwas passieren muss, ist klar: Leverkusens Berufsschulen sollen neu strukturiert werden. Alles, was mit technischer Bildung zu tun hat, soll in Opladen, der Bereich Gesundheit und Soziales an der Bismarckstraße konzentriert werden. Das ist mit enormen Kosten verbunden, und die Verwirklichung wird auch noch lange dauern: Eine grobe Zeitplanung zeigt einen Umzugstermin Anfang 2032, wenn die Stadtverwaltung die Sache in die Hand nimmt. Das Investitionsvolumen ist mit 48 bis 56 Millionen Euro kalkuliert.
350 Leute Zuwachs in Opladen
Dabei muss in Opladen mehr getan werden als in Wiesdorf. Denn am Ende wird das BKO mit 1950 rund 350 Schülerinnen und Schüler mehr haben als jetzt. Warum der Umbau des Berufskollegs so lange dauert, erläuterten die Autoren der Untersuchung am Schulstandort Opladen hinter verschlossenen Türen. Der Bericht liegt dem „Leverkusener Anzeiger“ vor.
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Darin zeigen die Fachleute der Beratungsfirma PD – sie gehört dem Bund, den Ländern und diversen Kommunen, darunter die Stadt Leverkusen – durchaus Sympathie für das Investorenmodell, bezeichnen es als grundsätzlich „sehr attraktiv“: Cube Real Estate besitzt Land in der Bahnstadt, das freilich nicht ausreicht. Ein benachbartes Grundstück müsste noch der Stadt abgekauft werden. Die Immobilienfirma würde auch den Betrieb des neuen Berufskollegs übernehmen.

Das Geschwister-Scholl-Berufskolleg an der Bismarckstraße
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Eine solche „Public-Private Partnership“ gibt es am anderen Berufsschul-Standort an der Bismarckstraße schon. Dort hat der Baukonzern Hochtief die Gebäude saniert und betreibt sie auch. Die Stadt zahlt dafür Miete. Für den kompletten Neubau in der Bahnstadt spricht nach Ansicht der Gutachter auch der Zeitfaktor: Cube Real Estate könnte womöglich gut drei Jahre früher fertig sein, nämlich Ende 2028.
Zinsen kippen die Kalkulation
Dazu komme: Der komplette Neubau in der Bahnstadt wäre zwar auf den ersten Blick teurer. Doch insgesamt werde es günstiger. Auch, weil sich bei der Vergabe an Cube Real Estate Millionen an Finanzierungskosten sparen ließen.
Und: Auf dem heutigen Schulgelände an der Stauffenbergstraße ist es jetzt schon eng. Für die Erweiterung muss ihm ein Grundstück an der Rennbaumstraße zugeschlagen werden, um dort einen 4650 Quadratmeter großen, viergeschossigen Neubau mit Tiefgarage, Klassenräumen und zwei Sporthallen übereinander zu errichten. Dieses Gebäude ist derzeit mit 23 bis 26,4 Millionen Euro kalkuliert.
Weiterer Platz müsste in dem 60er-Jahre-Bau am Südrand des Geländes an der Stauffenbergstraße geschaffen werden. Er könnte allerdings nur um ein Geschoss in leichter Holzständer-Bauweise aufgestockt werden. Das würde zwischen sieben und reichlich acht Millionen Euro kosten. Ein Neubau an der Stelle wäre nur unwesentlich teurer, heißt es. Weitere Millionen müssten in den Umbau der anderen Altbauten fließen, die gänzlich neu aufgeteilt werden müssen.
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