Fünf Künstlerinnen und Künstler der Kunstgemeinschaft „Art4“ stellten ihre Werke aus.
„Art4“Eine Reise durch die Abstraktion in der Neuen Bahnstadt Opladen

Ulrik Dietzler zeigt „Universum“.
Copyright: Timon Brombach
Im hippen, loftartigen Atelier der Kunstgemeinschaft „Art4“ in der Neuen Bahnstadt Opladen war jetzt eine faszinierende Ausstellung zu erleben. Petra Emmerich, Ulrik Dietzler, Elke Driftmeier, Maja Fischer und Cristofero Speranza begrüßten die Besucher mit unterschiedlich abstrakten Gemälden.
Dietzler überraschte mit seinen Werken, die eine faszinierende Balance zwischen Struktur und Chaos erreichen. Seine abstrakten Kompositionen wirken wie organische Landschaften, die den Geist des Betrachters herausfordern und inspirieren.
Abstraktheit ist die größte Gemeinsamkeit der fünf Künstlerinnen und Künstler der Atelier-Gemeinschaft „Art4“, aber abstrakte Kunst sei nicht gleich abstrakte Kunst. Dietzler erklärte, dass er immer noch auf der Suche nach seinem Stil sei: „Ich experimentiere gerne.“ Inspiration für seine Werke finde er zum Beispiel im Internet, vor allem in Form von immer neuen Techniken: Mit Pinseln, Malermessern, Sprühflaschen und vielem mehr trage er Farbe auf.
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Malertinte, Krakelierlack und Marmormehl werden zu Kunst
Und, gab er an: „Mit dem besten Werkzeug der Welt – den Fingern.“ So trage er nicht selten viele Millimeter dicke Farbschichten auf. Bei seinem Bild „Universum“ habe sich sogar der Holzrahmen verzogen, weil so eine Materialstärke erreicht wurde. Ein paar seiner künstlerischen Geheimwaffen seien alkoholische Malertinte, Krakelierlack und Marmormehl. So entstehen tiefe Risse und marmor-ähnliche Strukturen in seinen Bildern. „Für mich sieht das aus, wie ein Urwald, in den ich eintauchen kann“, so Dietzler euphorisch.

Fünf Künstlerinnen und Künstler der Kunstgemeinschaft „Art4“ stellten ihre Werke aus: Petra Emmerich (v.l.), Ulrik Dietzler, Elke Driftmeier, Maja Fischer und Cristofero Speranza.
Copyright: Timon Brombach
Eine Serie von abstrakten Werken zeigte Driftmeier, die durch Farbnuancen und feine Details eine intensive emotionale Resonanz erzeugen. Driftmeier zieht ihre Inspiration vor allem immer noch aus ihrem 13-jährigem Auslandsaufenthalt – sie war in China, Mexiko und Brasilien. „Diese Zeit lebt immer noch in Erinnerungen, da kann ich in meiner Kunst drin versinken, so bereichern sie immer noch das Leben“, erzählte die Künstlerin. Eine besonders tiefe Berührung empfinde sie zum Beispiel zum Meer, so sind ihre Werke niemals grün und oft blau. „Der Atlantik in Aufruhr“ oder „Morgenstimmung im Portugiesischen Hinterland“ halten für sie dieses Lebensgefühl fest. Zwei ihrer Werke hat sie auf original chinesischer Zeitung gemalt.
Frühlingsstimmung zumindest in der Kunst
Cristofero Speranza schließlich präsentierte eine Reihe von abstrakten Werken, die eine einzigartige Fusion von Pastellfarbe und Bewegung darstellen. Seine Gemälde wirken wie energetische Tanzpartituren, die den Rhythmus des Lebens einfangen. „Frühling war mein Thema für die Serie“, erklärte er. Die hellen Farben werden in einem Werk von einer Roststruktur aufgebrochen. „Gibt man auf ein Gemälde Eisenspäne und als zweite Komponente ein Oxidationsmittel, entsteht innerhalb von 24 Stunden echter Rost“, so der Künstler. Da brauche es mehrere Versuche für die gewünschte Linienführung. So spiele er vor allem mit Grundsätzen des Kontrastes. „Hell und dunkel, ruhig und laut.“
Den nächsten Einblick gewährt die Atelier-Gemeinschaft „Art4“ spätestens bei der 20. Leverkusener Kunstnacht am elften Oktober ab 18 Uhr, Am Handwerkerhof 1, 51379 Leverkusen Opladen.