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AnalyseAlarmstimmung – In Leverkusens City sinken die Ladenmieten

Lesezeit 3 Minuten
Blick in die Wiesdorfer Fußgängerzone

Die Wiesdorfer Fußgängerzone wird immer leerer. Das macht sich erstmals auch bei den Mieten bemerkbar.

Die Immobilienpreise sind stark in Bewegung. Die Krise im Handel macht sich bemerkbar – aber auch der Büro-Boom.

Nicht nur die Rathaus-Galerie – eigentlich die Top-Adresse in der Wiesdorfer City – leidet unter Leerstand. Auch drumherum ist der Besatz mit Läden schütter geworden. Das Aus für den Kaufhof hat den Einkaufsstandort Leverkusen weiter geschwächt. Das macht sich jetzt auch in den Mieten bemerkbar. Sie sind gesunken, ein über Jahrzehnte geltender Trend ist umgedreht. Das zeigt eine Auswertung der Wirtschaftsförderung, die dazu Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte, der WGL, von Haus und Grund sowie dem Immobilienverband Deutschland (IVD) West und der örtlichen Maklervereinigung Leverkusener Immobilienbörse zusammengetragen hat.

Danach sanken die Quadratmeter-Mieten für Läden in allen drei Größenkategorien. Maximal kann man für Ladenlokale bis 250 Quadratmeter in der Fußgängerzone – also der 1a-Lage – nur noch 28 Euro verlangen und keine 30 mehr. Über 250 Quadratmeter sind noch 25 Euro das Maximum. In den Nebenlagen der City ist bei 15 Euro die Spitze erreicht.

Die Opladener Fußgängerzone, im Vordergrund Woolworth.

Die Opladener Kö ist im Schnitt halb so teuer wie die Fußgängerzone in Wiesdorf.

Die Opladener Fußgängerzone war preisstabil, ist aber im Schnitt nur halb so teuer, zeigt die Auswertung. Läden bis 100 Quadratmeter Fläche können bis zu 18 Euro kosten, bis 250 Quadratmeter sind bestenfalls 14 Euro drin, bei größeren Flächen höchstens 13. Opladens Nebenlagen sind im Schnitt zwei, drei Euro günstiger pro Quadratmeter. Das an sich prosperierende Schlebusch ist überraschenderweise auch kein teures Pflaster. Die Spitzenmieten für kleine und mittlere Ladenlokale liegen bei 15 Euro; für große Flächen kann man dort nicht mehr als 10 Euro verlangen.

Renaissance der Stadtteilzentren?

In den kleineren Stadtteilen hingegen sind die Mieten gestiegen, haben die Immobilien-Fachleute ermittelt. Kleine Läden in Alkenrath, Küppersteg, Quettingen, Rheindorf, Steinbüchel oder Hitdorf können bis zu 13,50 Euro pro Quadratmeter kosten, größere sind einen Euro billiger. Große Ladenlokale sind für Mieten zu haben, die eher an günstige Wohnungen erinnern: Bei acht Euro ist Schluss.

Fakultätsstraße in der Neuen Bahnstadt Opladen

Büros gibt es auch in der Fakultätsstraße.

In einem kleinen Segment in den innerstädtischen Lagen dagegen ließ sich die Preisschraube noch nach oben drehen: Bei den Tiefgaragenstellplätzen in Wiesdorf, Opladen und Schlebusch stiegen die Mieten in der Spitze von 85 auf 100 Euro. Für Einzelgaragen in der gleichen Lage werden statt 90 ebenfalls bis zu 100 Euro gezahlt.

Büros sind knapp und daher teurer

Auf dem Bürosektor profitiert Leverkusen offenkundig weiter davon, im Vergleich zu den rheinischen Metropolen Köln und Düsseldorf ein eher günstiger Standort zu sein. Die Nachfrage ist – Home-Office hin oder her – hoch. Vor allem neuere Flächen mit guter Ausstattung sind deutlich teurer geworden, zeigt die WfL-Übersicht. Besonders in den zentralen Innenstadtlagen von Wiesdorf und Opladen sind die oberen Mieten von 12 Euro im Westteil der Wiesdorfer City auf 13.50 Euro gestiegen. In Opladen Mitte war der Anstieg noch drastischer. Voriges Jahr wurden noch zehn Euro pro Quadratmeter ermittelt, jetzt sind es dort ebenfalls 13,50 Euro.

Und das gilt nur für den Bestand. Im Neubau-Sektor zeigt sich gerade, dass die Bahnstadt Opladen eine Boomzone geworden ist. 20 Euro sind dort möglich. Das toppt zum Beispiel den Manforter Innovationspark, wo genauso bei 15,50 Euro Schluss ist wie in allen anderen Lagen, etwa der Schusterinsel. Die Anstiege erklärten sich zumindest teilweise auf die geringe Verfügbarkeit von Büroflächen, analysieren die Immobilienfachleute. Die Leerstandsquote habe voriges Jahr nur 2,2 Prozent betragen. So etwas treibt die Preise.