Hinter „Döner Game“ stehen zwei gebürtige Leverkusener – und sie haben große Pläne.
NeueröffnungLange Schlangen, Blattgold und ein Starkoch im „Döner Game“ in Opladen
Ali Gül und Carsten Lehmann machen alles zusammen, seit sie drei Jahre alt sind. Kita und Grundschule Netzestraße, dann zur Gesamtschule Schlebusch und zum Bayer zur Ausbildung – alles im Gleichschritt. Jetzt machen die beiden Leverkusener ihre eigene Döner-Kette auf: „Döner Game“ gibt es nach Langenfeld seit Donnerstag auch in der Bahnhofstraße in Opladen. „Wir wollten jetzt mal unser eigenes Ding machen“, sagt Gül.
Der Döner für einen Cent scheint sich mittlerweile zum Standard bei der Eröffnung von Dönerläden entwickelt zu haben. Aber das Marketing funktioniert: Schon vor 13 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor der mir Luftballons reichlich behangenen Eingangstür. Drinnen werkeln die Mitarbeiter noch an drei gigantischen Dönerspießen. „Das ist eine Besonderheit bei uns: Wir haben neben dem klassischen Kalbs- und Hühnerdöner auch einen Steak-Döner“, erklärt Gül. Auch dieser bestehe zu 100 Prozent aus Kalbsfleisch.
Die Soßen sind bereits fertig angerichtet, auch hier hebt Gül eine Besonderheit hervor: Trüffelmayonnaise. Und nachdem er dann noch erwähnt, dass mit Anthony Sarpong ein Sternekoch den Laden unterstützt und auch Blattgold zum Angebot gehört, ist der Eindruck vom High-Society-Imbiss perfekt.
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Dem widerspricht Gül vehement: „Im Gegenteil, wir wollen vor allem Familien und junge Leute ansprechen, der normale Döner kostet sieben Euro.“ Und auch das Blattgold soll sich jeder leisten können: „Das kostet ungefähr drei Euro extra“. Sarpong, der 2018 einen Michelin-Stern für sein Restaurant „Anthony's“ in Meerbusch erkochte, gehört ebenso zum Freundeskreis, wie Rapper Farid Bang und Fußballer Salih Özcan, die ebenfalls zur Eröffnung in Opladen vorbeischauen wollten. Sarpong trägt ein Shirt mit dem Aufdruck „Support your friends“ (Unterstütze deine Freunde) – und das sei es, was er hier tut. „Er hat alles probiert und uns Tipps gegeben, auf die wir im Leben nicht gekommen wären“, erzählt Gül.
Damit Eltern ihre Kinder bedenkenlos in den Laden schicken können, verzichten die Inhaber bewusst auf den Verkauf von Alkohol. „Auch wenn wir damit hier in Bahnhofsnähe sicher viel Geld machen könnten.“ Stattdessen locken sie ihre Kundschaft mit einem bunt gestalteten Innenraum, angelehnt an die erfolgreiche Netflix-Serie „Squid Game“. Spiele sollen hier regelmäßig stattfinden, allerdings natürlich nicht um Leben und Tod, sondern um kleinere und größere Gewinne. Vieles ist darauf ausgelegt, dass Kunden hier ausgefallene Fotos von sich selbst und dem Essen für Instagram und Co. machen können. „Wir wollen nicht nur ein Imbiss sein, wo die Leute sich nur schnell etwas auf die Hand holen, hier soll man auch Spaß haben können“, sagt Gül.
Bei den zwei Läden in Langenfeld und Opladen soll es bei weitem nicht bleiben. „Döner Game“ soll die ganze Republik erobern, plus Belgien und die Niederlande. 35 Läden sind geplant: von fünf Standorten in Berlin über drei in Köln bis runter nach Freiburg. „Jetzt in der Fastenzeit wollen wir noch ein bisschen langsam machen, weil viele Menschen ja auch fasten, aber dann eröffnen wir ungefähr im Zwei-Wochen-Rhythmus“, kündigt der Leverkusener an.