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Damit A1-Tunnel passtDhünnbrücke am Europaring muss zweieinhalb Meter höher sein

Lesezeit 3 Minuten

Die Arbeiten an der Dhünnbrücke des Europaring (Bildmitte, Archivbild) gehen voran.

Leverkusen – Es wird passen, aber nur knapp: Die neue Dhünnbrücke für den Europaring in Wiesdorf steht einem Autobahn-Tunnel nicht im Weg. Davon gehen die Planer bei den Technischen Betrieben Leverkusen aus, nachdem sie die Unterlagen von Straßen NRW gesichtet haben. Die Brücke muss freilich im Vergleich zur jetzigen minimal angehoben werden: die Südkante um 20, die Nordkante um 85 Zentimeter. Das sei „technisch sinnvoll“, schreibt TBL-Chef Wolfgang Herwig. Die leichte Erhöhung schaffe die Voraussetzung dafür, dass der Europaring im weiteren Verlauf deutlich angehoben werden kann. Die Straße muss 2,50 Meter höher liegen, sonst passt die A 1 nicht drunter her. Das Problem entsteht aber nur dann, wenn keine Megastelze kommt, sondern der Tunnel.

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Der Konflikt zwischen A 1 und der sie querenden B 8 ist seit Jahren bekannt. Das Problem ist wieder virulent, weil der Stadtrat gerade beschlossen hat, die Dhünnbrücke erneuern zu lassen. Das muss sein, weil sie so baufällig ist, dass sie bald für den Verkehr gesperrt werden muss. Rolf Kraneis, erfahrener Planer und Vater der Lösung „Tunnel statt Stelze“, hatte daraufhin in einem Leserbrief nochmals auf das Problem hingewiesen. Zwischen der Rheinbrücke und dem Europaring muss ein erhebliches Gefälle überwunden werden. Das verträgt sich nicht mit der heutigen Lage der B 8 .

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Zweieinhalb Meter höher

Nach übereinstimmenden Berechnungen von Kraneis und Straßen NRW muss der Europaring zweieinhalb Meter höher liegen, damit die Autobahn darunter her passt. Dort, wo die beiden Straßen aufeinander treffen, wird nämlich noch kein Tunnel sein, sondern ein Trog. „Der eigentliche Tunnel fängt erst an der Bahnlinie an“, erklärt Timo Stoppacher, Sprecher bei Straßen NRW. Trotzdem soll die neue Brücke einem Autobahn-Tunnel nicht im Weg stehen. TBL-Chef Herwig geht nach Durchsicht der Pläne von Straßen NRW davon aus, dass es passt. Allerdings wird es eine ziemliche Steigung auf dem Europaring geben: Die zweieinhalb Meter müssen auf 55 Metern überwunden werden. Das ist die Entfernung zwischen dem nördlichen Kopf der Dhünnbrücke und dem Punkt, an dem sich A 1 und B 8 treffen.

Während Herwig damit rechnet, dass die Höhendifferenz auf der Straße überwunden werden kann, sind die Planer von Straßen NRW vorsichtiger. Sie gehen im Moment davon aus, dass der Europaring in ursprünglicher Lage, aber eben zweieinhalb Meter höher „inklusive einer neuen Dhünnbrücke wiederhergestellt“ wird. Wäre das so, würde die Stadt nach derzeitigen Berechnungen gut 7,5 Millionen Euro für eine Brücke ausgehen, die nur ein paar Jahre stehenbleiben wird: 2022 soll sie fertig sein, keine zehn Jahre später dürfte dort am Autobahntunnel gebaut werden. Sofern er denn überhaupt kommt: Die Entscheidung liegt bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Er hat sich noch nicht geäußert.