Leverkusen – Vor sechs Monaten sollte sie noch rund sechs Millionen Euro kosten. Inzwischen sind es an die zehn. Die Brücke, die den Europaring in Wiesdorf über die Dhünn führt, hält nur noch ein Jahr. Sollte sie bis dahin nicht erneuert sein, muss die Hauptverkehrsader gesperrt werden. Das Szenario ist so real, dass man sich in der Stadtverwaltung schon eine Umleitung ausgedacht hat.
Nächsten Mittwoch wird die Stadtverwaltung die aktualisierte Planung vorstellen. Dass die Kosten schon jetzt so viel höher sein sollen, erklärt sie damit, dass der Ersatzbau und auch die Arbeiten an der B 8 nunmehr detaillierter geplant sind. Außerdem werde „die aktuelle Preisentwicklung berücksichtigt“ und Erfahrungen der Deutschen Bahn weitergegeben. Das Unternehmen berichtet bei Brückensanierungen von Kostensteigerungen um bis zu 70 Prozent, verglichen mit 2015. Es liegt an der guten Baukonjunktur.
Eine halbe Million für provisorische Stützen
Nach den jetzigen Zahlen kostet die eigentliche Brücke gut 7,1 Millionen Euro, der Rest sind Planungs- und Nebenkosten. Dazu gehört eine knappe halbe Million Euro für die provisorischen Stützen, mit denen der westliche Teil der Brücke während des Baus gesichert werden muss. Geplant ist, die Brücke zu teilen. So würde es einfacher, den Bau in Zukunft zu erneuern.
Die Technischen Betriebe Leverkusen wollen eine Brücke aus Fertigteilen bauen lassen. 15 Längsträger werden angeliefert, eine 20 Zentimeter dicke Betonplatte wird am Ort gegossen. Weil es zum Neubau der Brücke keine Alternative gibt, laufen längst die Vorbereitungen: Derzeit werde die Montage der Stützen vorbereitet, mit der die westliche Hälfte der Brücke abgesichert wird, nachdem die Ostseite abgetrennt wurde, berichten die TBL. Nächsten Monat sollen die Stützen angebracht werden.
Mit Staus ist zu rechnen
Wenn dann die östliche Hälfte der Dhünnbrücke abgebrochen ist, soll der Verkehr zweispurig in Richtung Wiesdorf fließen, während in Richtung Opladen nur ein Fahrstreifen zur Verfügung steht. Sobald die östliche Hälfte der Brücke erneuert wird, gibt es nur noch je einen Fahrstreifen in jede Richtung. Das liegt daran, dass auf der westlichen Hälfte der Brücke – wie heute schon – der Rad- und der Gehweg verlaufen. Für beide zusammen sind 6,50 Meter Breite vorgesehen, während auf der Ostseite 2,75 Meter Platz sind. Am Ende soll es Richtung Wiesdorf drei Spuren geben, Richtung Opladen zwei.
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Sollte es mit der Ausschreibung klappen, könnte die eigentliche Brücke im Sommer 2021 komplett befahrbar sein. Für restliche Arbeiten veranschlagen die TBL allerdings weitere eineinhalb Jahre. Ende 2022 soll also die neue Dhünnbrücke fertig sein.