Persönliche Fotoprojekte und Serien der Mitglieder sind im Fokus der neuen Ausstellung des Vereins zur Förderung künstlerischer Bildmedien.
„Unlimited“Leverkusener Fotoclub zeigt Serien-Fotografien in neuer Ausstellung
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Johannes Schmid, Projektgruppenleiter Jürgen Neumann und Marion Draude (v.l.) vom Leverkusener Fotoclub in der neuen Ausstellung
Copyright: Charlotte Breidohr
Ob detailverliebte Stillleben aus der Natur, Impressionen einer Albanien-Reise oder die belebte Szenerie eines Bahnhofs – 14 Hobbyfotografinnen und -fotografen der „Projektfotogruppe“ des Vereins zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer Leverkusen haben sich in ihrer neuesten Ausstellung keine Grenzen auferlegt und nennen sie deshalb „Unlimited“, zu Deutsch: „Ohne Grenzen“.
Ab Freitag, 21. Februar, können Besucher in den Vereinsräumen auf der Düsseldorfer Straße 29 in Opladen (Zugang vom Parkplatz auf der Rückseite des Gebäudes), die Fotografien kostenlos besichtigen.
Projektgruppenleiter Jürgen Neumann (70) erklärt die Entstehung der Ausstellung: „Jeder war völlig frei in seinem Thema und in den Vorgaben. Es musste aber eine Fotoserie sein. Wir als Gruppe wählten dann aus einem Wust von Bildern eine Serie aus, um ihr inhaltlich und gestalterisch eine Form zu geben.“ Es werde offen diskutiert, welche Motive am besten passen und was an den gezeigten Bildstrecken überzeugen kann. Daher könne es schon mal passieren, dass es das Lieblingsbild des Hobbyfotografen gar nicht in die Ausstellung passt. Anfänger und Fortgeschrittene erhalten so ein konstruktives Feedback zu ihren Arbeiten.
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„Die Ausstellung muss als Ganzes gut zusammenpassen. Aber wir legen auch wert auf die Individualität der einzelnen Fotoserie“
Die Wände in dem circa 70 Quadratmeter großen Vereinsraum wurden optimal ausgenutzt, selbst über der Spüle hängen drei Fotografien. Eines der Mitglieder, Ninette Niemeyer, ist Architektin: Sie kurierte die Ausstellung und ordnete nicht nur den Platz, sondern auch die Größe der Drucke an. Einige Fotografien sind auf mattem oder hochglänzendem Papier gedruckt und einfach an die Wand gepinnt, andere Werke wurden gerahmt. Gemeinsam entfalten sie so ihre künstlerische Wirkung. „Die Ausstellung muss als Ganzes gut zusammenpassen. Aber wir legen auch Wert auf die Individualität der einzelnen Fotoserie“, betont Jürgen Neumann.
Joachim Schultz (85) ist seit 1954 Mitglied des Vereins der engagierten Fotografen. Da es ihm gesundheitlich nicht mehr so gut geht, fotografierte er seine Serie komplett Zuhause, wählte meist den Blick aus den Fenstern seines Hauses. Es entstanden neun Fotografien mit Alltagsmotiven, ungewöhnlichen Porträts seiner Nachbarn aus dem Blickwinkel seines bürgerlichen Lebens.
Ninette Niemeyer zog es nach Bergisch Gladbach zur stillgelegten Papierfabrik, es entstand eine eindrucksvolle Art Industriefotografie. Marion Draude nimmt die Besucher mit in ihren Urlaub in die Provence (Südosten Frankreichs), sie fotografierte den Eingang in eine Krypta oder auch in eine Höhle. „Wir wandern viel und ich mich hat das geheimnisvolle Dunkle mit dem hellen Licht angesprochen“, so die 63-Jährige.
Während viele Hobbykünsteler sich zu realistischen Motiven hingezogen fühlen, arbeitet Teilnehmerin Steffi Sonntag gern experimentell: Sie zerschneidet Motive und setzt sie zu Kollagen wieder zusammen, fotografiert diese dann wieder mit dem Handy. Drei große Arbeiten hängen von Steffi Sonntag nun über der Spüle in den Vereinsräumen und veredeln diesen praktischen und unkonventionellen Ort einer Fotoausstellung.
Johannes Schmid ließ seine sechs Fotografien, die er in Köln, Düsseldorf und Wien schoss, in Form eines Leporellos drucken, ein ähnlich einer Ziehharmonika gefaltetes längliches Stück Papier. „Von den sechs gezeigten Bildern sind fünf in der Nachbearbeitung umgestaltet und doppelt belichtet worden. Das nicht umgestaltete Bild zeigt Treppenstufen nach einer exzessiven Feier. Symbolhaft für diese Serie stellt es das Materielle dar, was überbleibt“, so der 73-Jährige.
Vernissage am Freitagabend
Zur Vernissage am 21. Februar um 18 bis 21 Uhr sind Besucher herzlich willkommen. Weitere Öffnungszeiten sind: Sonntag, 9. März, 14 bis 17 Uhr; Samstag, 22. März, 14 bis 17 Uhr und Finissage ist am Freitag, 4. April, 18 bis 21 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.vfkb-lev.de/ausstellung-unlimited/