Ein Antrag der Grünen, die Station Leverkusen-Mitte als Hauptbahnhof zu bezeichnen, findet keine politische Unterstützung.
Umbenennung abgelehntKein Hauptbahnhof für Leverkusen
Ein Hauptbahnhof für Leverkusen in Wiesdorf? Dazu wird es in absehbarer Zeit wohl nicht kommen. Die Grünen finden für ihren Vorschlag einer Umbenennung von „Leverkusen-Mitte“ zu „Leverkusen Hauptbahnhof“ politisch keine Unterstützung. Sie allein stimmten im Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt für ihren Antrag, die große Mehrheit dagegen.
Dabei hatten sie eine Reihe von guten Gründen für ihren Vorschlag vorgebracht: Leverkusen-Mitte sei schon geografisch irreführend, da der Bahnhof nicht mitten im Stadtgebiet liege. Die Bezeichnung als Hauptbahnhof würde aber verdeutlichen, dass in Wiesdorf das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum mit Rathaus und Einkaufszentrum liege. Außerdem würde die Umbenennung ein wichtiges Zeichen für eine angestrebte Verkehrswende sein und die Bedeutung der Bahn dabei hervorheben, so David Dettinger im Ausschuss.
Kein Hauptbahnhof: Ausnahme unter Großstädten
Außerdem sei Leverkusen, obschon als Firmensitz von Bayer weltbekannt, die einzige deutsche Stadt ihrer Größenordnung, die keinen Hauptbahnhof besitze. Wenn in Zukunft auch ein „modernes und würdiges Bahnhofsgebäude“ zum Busbahnhof hin entstehe, würde die Bedeutung dieses Verkehrsknotenpunktes noch einmal verdeutlicht.
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So eine Namensänderung für den Bahnhof sei sicherlich ein schönes Zeichen, sei aber teuer, hielt Dirk Löb (SPD) im Umweltausschuss dagegen. Das habe man am Beispiel „Leverkusen-Manfort“ gesehen. 110.000 Euro hat die Stadt Leverkusen dafür an die Deutsche Bahn gezahlt. Wie teuer das in Wiesdorf werden könnte, hat die Stadtverwaltung bereits bei der DB angefragt, bisher aber noch keine Antwort erhalten.
Außerdem sei eine solche Umbenennung im Fall Wiesdorf – anders als in Manfort – kein wirkliches Bedürfnis der Bürgerschaft, so Löb weiter. „Es hätte auch keinerlei Effekt. Wenn es Leverkusen Hauptbahnhof heißt, hält da trotzdem kein ICE, und kein einziger Zug käme deswegen pünktlicher.“ Er habe mit einigen Leuten darüber gesprochen und die Reaktion habe meist gelautet: „Habt Ihr keine anderen Sorgen?“
Zwar steht das Thema noch in der Bezirksvertretung und im Stadtrat auf der Tagesordnung, doch dürfte der Antrag auch dort chancenlos sein.