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Jahrelanger Kampf um UmbenennungBahnhof Schlebusch heißt jetzt Bahnhof Manfort

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Endlich, endlich: Christoph Huber von den Karnevalsfreunden Manfort pries die neue Stationstafel „Leverkusen Manfort“. So eine Umbenennung kostet etwa 30 000 Euro.

Leverkusen – Schon im Jahr 2000 – und sicher auch schon früher – hat es Bestrebungen gegeben, den Bahnhof Schlebusch endlich so zu benennen, wie es sich richtig anfühlt:

Bahnhof Manfort, denn er liegt in diesem Stadtteil.

Jetzt ist es vollbracht, mit dem Fahrplanwechsel ging ein alter Manforter Traum in Erfüllung.

Eine Schlebuscher Exklave

Seit 1868 gab es den Bahnhof Schlebusch, seinerzeit an der Strecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn gelegen. Manfort gab es in dieser Zeit noch nicht, Schlebusch war der nächstgelegene Stadtteil. Nach Schlebusch weiterreisen konnten die Fahrgäste dieser Bahn in der Zeit von 1902 bis 1922 mit einer Straßenbahn, später dann mit Linienbussen. Ein Bahnhofsgebäude gibt es schon seit dessen Abriss 1976 nicht mehr. Allein die Regionalbahn 48, betrieben von National Express, hält heute noch am Pendlerbahnhof in Manfort und verkehrt jeweils halbstündlich in die Richtungen Köln und Wuppertal. (ger)

Eine Abordnung der Karnevalsfreunde Manfort und des SPD-Ortsvereins Manfort/Wiesdorf begoss am Sonntagnachmittag die gute Nachricht mit einem Kölsch unter dem neuen Bahnhofsschild.

"Zeichen der Wertschätzung"

Als ein Zeichen der Wertschätzung für die Menschen in dem Stadtteil wertete der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Max Haacke den neuen Namen des Bahnhofs. Ein langer, zäher Kampf sei dem vorausgegangen.

Wunsch kam aus dem Volk

Streng genommen kamen die Bestrebungen für die Umbenennung ursprünglich überparteilich aus der Bevölkerung. Eine Herzensangelegenheit war es besonders für den ehemaligen Manforter Pfarrer Jürgen Berghaus, der selbst nicht, aber dessen Sohn Jonas (SPD) zur Feierstunde im Nieselregen unters denkmalgeschützte Bahnsteigdach gekommen war.

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Echt freuen konnten sich auch die Mitglieder der Karnevalsfreunde Manfort über die Aufwertung ihres ansonsten immer wieder mal als heruntergewirtschaftet beschriebenen Stadtteils.

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Der Bahnhof Leverkusen-Manfort

Senatspräsident Christoph Huber lebt in Schlebusch, das ja nun keinen eigenen richtigen Bahnhof mehr hat. Er behalf sich, indem er die tröstenden Worte aussprach, Schlebusch hatte ja zwei Bahnhöfe, man könne einen abgeben. Dass Schlebusch nur eine Straßenbahnhaltestelle hat, die auch noch auf Kölner Gebiet liegt, verschwieg er. Den Schlebuschern bleibt alleine der Güterbahnhof „Morsbroich“, der allerdings noch nicht einmal einen Bahnsteig hat.

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Der Versuch, dem ICE-Lokführer einen Orden zu überreichen, schlug fehl. Der wollte in Manfort nur wenden und saß am anderen Zugende.

Zur Verblüffung der Anwesenden hielt, als das Kölschfass angeschlagen war, am Sonntag ein ICE-Zug, aber am südlichen Ende des langen Bahnhofs. Sofort sollte der Lokführer einen Orden der Karnevalsfreunde bekommen, aber der Zug sollte nur wenden und der lokführer, der schon ans andere Zugende gegangen war, fuhr ohne Orden wieder nach Köln zurück.