Leverkusen – „Was in den letzten elf Jahren geschehen ist, ist riesig“, bilanziert Paul Hebbel, Vorsitz des Bahnstadt-Aufsichtsrates, die Entwicklungen im neu erschlossenen Gebiet. Elf Jahre also, die Neue Bahnstadt Opladen ist fast schon raus aus den Kinderschuhen, kommt bald ins Teenager-Alter. Eine aufregende Zeit: Wichtige Weichen für ein lebenswertes Viertel sind auf den alten Bahnruinen gestellt, vieles ist geplant, einiges noch ungewiss.
Groß ist die Vorfreude auf den Start der Technischen Hochschule. Der Bau läuft, zum Wintersemester 2021/22 werden Hunderte Studenten in Opladen leben und lernen – so zumindest der Plan. Bisher tummeln sich die Chemiestudenten noch im Leverkusener Chempark. Der Bau soll bereits Ende des laufenden Jahres abgeschlossen werden, um den Campus herum sollen nicht nur Wohnungen, sondern auch ein Park, ein Fahrradparkhaus und eine Dreifachsporthalle entstehen.
Parkhaus für Fahrräder in Opladen
Für letztere bekam die Bahnstadt im vergangenen Dezember eine wichtige Förderzusage der Stadt, sodass die Halle der Landrat-Lucas-Sportschule ab 2021 verwirklicht werden kann. Zwei Jahre später soll der Bau stehen. Deutlich früher soll der neue Brückenpark, der an das Zentrum Opladens anschließt, begehbar sein: Im kommenden Mai wird mit der Fertigstellung gerechnet. Dann werde es wieder möglich sein, die Campusbrücke mit dem Fahrrad in Richtung Zentrum zu passieren und barrierefrei von der Ost- zur Westseite zu gelangen, so die Verantwortlichen.
An der Bahnhofsbrücke soll zudem ein Parkhaus für Fahrräder mit integrierten öffentlichen Toiletten entstehen. Der Bau soll innerhalb des laufenden Jahres begonnen und abgeschlossen werden. Umweltfreundliche Mobilität verspricht auch der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB), der im Herbst in Betrieb genommen wird – und damit den Rückbau des alten Busbahnhofs ermöglicht.
Bau des Bahnhofsquartiers startet noch 2020
Aus den freiwerdenden Flächen entsteht in den kommenden Jahren das Bahnhofsquartier, bestehenden aus einzelnen, überschaubar großen Baukörpern für zahlreiche Wohnungen – und ein Hotel. „Das Hotel war ursprünglich nicht vorgesehen“, erinnert Geschäftsführerin Vera Rottes. Der enorme Bedarf allerdings sei zuletzt immer deutlicher geworden – und so plante man um.
Auf der Ostseite werden die „Cube Factory“-Bürogebäude bis 2022 errichtet, auf der Westseite steht der Bau der Europa-Allee vor dem Abschluss. Parallel dazu wurde die Lärmschutzwand gebaut und begrünt. Drei Bauanträge für neue Wohngebäude wurden 2019 eingereicht, für drei weitere ist für 2020 der Verkauf geplant. Langfristig sind 500 neue Wohneinheiten im Westen der Bahnstadt anvisiert. Auf der Bahnstadtchaussee sollen die letzten Wohnungen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Es gibt also weiterhin viel zu tun in Opladen, denn: „72 Hektar innerstädtisch zu entwickeln, ist eine unglaubliche Daueraufgabe“, wie Rottes erklärt. Und trotzdem seien „die Fortschritte unübersehbar“.