Sicher in den UnterrichtGrundschule Im Kirchfeld zeigt Gefahren im Straßenverkehr auf
Leverkusen – Erster Schultag nach den Sommerferien: Zeit, die Kinder fit für ihren Schulweg zu machen und ein Bewusstsein für Gefahren zu schaffen. Darum ging es am Mittwochmorgen an der Gemeinschaftsgrundschule im Kirchfeld. Zahlreiche Polizisten, die Deutsche Verkehrswacht und auch Oberbürgermeister Uwe Richrath waren gekommen, um die Schule bei ihrer Aktion „Bringverkehr vor der Schule – Verkehrsverstöße am Fußgängerüberweg“ zu unterstützen.
Die Grundschüler waren mit Warnwesten bekleidet, auf denen „Verkehrsdetektiv“ stand. Und schnell wurde deutlich, dass die Kinder nicht lange ermitteln müssen, um die ersten Fehler zu entdecken. Wenige Minuten nach Beginn der Aktion bog ein erstes Auto aus dem Kreisverkehr ab, ohne den Blinker zu benutzen. Sofort reagierte einer der Polizisten und winkte das Auto raus. Die Bestrafung gab es aber nicht von den Beamten. Nach dem Anhalten bekam die Fahrerin von den Kindern eine grüne Karte überreicht. Auf der wurde dazu aufgefordert, beim nächsten Mal besser auf die Verkehrssicherheit zu achten. So geschah es am Mittwochmorgen in vielen Fällen, bis die Kinder zum Unterricht mussten.
Kindern fehlt oft die Erfahrung
Das Hauptproblem gibt es nicht nur in Leverkusen. Immer häufiger bringen Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schule. Dabei missachten sie Halteverbote, blockieren den Verkehr und gefährden Fußgänger. „Teilweise fahren die Eltern sogar rückwärts vor die Schulen“, monierte Gereon Eich, Polizeidirektor der Städte Köln und Leverkusen. „Dabei gibt es extra Bring- und Abholzonen.“ Ein Problem ist die fehlende Erfahrung der Kinder. „Die Schule hat wieder begonnen, und Kinder nehmen den Verkehr anders wahr“, betonte Eich. Die kleinen Schüler schätzen Geschwindigkeiten anders ein, können sich so beispielsweise an Zebrastreifen irren und in Gefahr geraten.
Um dieser Gefahr vorzubeugen, veranstaltet die Grundschule im Kirchfeld gemeinsam mit der Polizei Aktionen wie am Mittwoch immer wieder. „Die Aktion findet regelmäßig zum Schulauftakt statt“, erklärt Gudrun Haustetter von der Polizei Köln/Leverkusen. „Gerade zu Beginn der Schule muss es ins Bewusstsein der Autofahrer, dass kleine und schwache Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Nach sechs Wochen Sommerferien, in denen die Straßen deutlich leerer waren, müssen die Leute aus dem Urlaubsmodus zurückgeholt werden.“ Trotz des Zeitdrucks, den einige Eltern morgens haben, sei es wichtig, vorsichtig zu fahren.
Viele Schüler morgens noch nicht wach
Oberbürgermeister Richrath sprach davon, dass die Aktion ein „Sensibilisieren und Zusammenkommen mehrerer Parteien“ sei. Es gehe darum, dass Thema Verkehrssicherheit vor Schulen zu platzieren. Auch Richrath wies daraufhin, wie wichtig es sei, dass Eltern die Hol- und Bringzonen nutzen. „Wir haben diese Zonen extra eingerichtet. Sie sind wesentlich für die Verkehrssicherheit“, sagte er.
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Schulleiterin Judith Husmann berichtete von Versuchen, offizielle Gehgemeinschaften einzurichten. Das sei allerdings schwierig, weil es kaum möglich sei, Eltern zu finden, die regelmäßig Zeit haben. Allerdings gibt es inoffizielle Gehgemeinschaften, die sich spontan gebildet haben. Dort können die Kinder unter Aufsicht gemeinsam zur Schule gehen, untereinander reden und auf dem Weg richtig wach werden. Denn auch das ist ein Problem. Viele der Kinder, die gebracht werden, sind noch verschlafen, wenn sie in der Schule ankommen und können sich im Unterricht zunächst nicht richtig konzentrieren. Kinder, die zu Fuß zur Schule gehen, haben damit in der Regel weniger Probleme.
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