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VolksfestOpladener Bierbörse findet wieder an vier Tagen statt – Änderungen 2025 geplant

Lesezeit 4 Minuten
Guildo Horn wird zum 27. Mal auf der Bierbörse am Montagabend auftreten. (Archivbild)

Guildo Horn wird zum 27. Mal auf der Bierbörse am Montagabend auftreten. (Archivbild)

Dieses Jahr wird die Bierbörse erneut wie gewohnt an vier Tagen stattfinden.

Als er am Ende der Bierbörse 2023, am Montagabend, auf die Bühne gekommen sei, habe er sich nach seinen Worten ein Pfeifkonzert anhören müssen, erinnert sich Werner Nolden. Nicht, weil die Zuschauerinnen und Zuschauer, die vor allem wegen Guildo Horn gekommen waren, etwas gegen ihn gehabt hätten. Sondern weil er verkündete, dass dies der letzte Bierbörsen-Montag sei.

Seit 38 Jahren lockt er Zehntausende Menschen nach Opladen zur Bierbörse. Dieses Jahr steigt die 37. Auflage, einmal habe man diese wegen Corona ausfallen lassen müssen. Und entgegen seiner Einschätzung von vergangenem Jahr kann das Fest auch wieder wie gewohnt an vier Tagen stattfinden, mit dem „Meister“ zum Schluss, wie Nolden Horn gerne nennt.

Steigende Auflagen, unter anderem was den Landschaftsschutz angehe, steigende Kosten zum Beispiel für Technik, Gema, Künstlersozialkasse oder Sicherheitspersonal – all das hatte Werner Nolden dazu veranlasst, einen Tag des Festes aufzugeben. Das Fest wurde zum Politikum.

Leverkusen Bierbörse-Werner Nolden
Foto: Michael Wand

Leverkusen Bierbörse-Werner Nolden Foto: Michael Wand

Die Stadt wollte das Fest mit 20.000 Euro im Jahr unterstützen, das fand nicht überall in der Politik Anklang. Nolden hat die Veranstaltungsfläche ganzjährig von der Stadt gepachtet und zahlt dafür 5000 Euro. Er nutze das Gelände allerdings nur am Wochenende der Bierbörse, ansonsten stelle er die Fläche anderen Menschen zur Verfügung, zum Beispiel für Geburtstage. Aber er und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seines Veranstaltungsbüros pflegten das Areal das ganze Jahr, auch wenn keine Bierbörse stattfindet. Die Einigung sah letztlich so aus: Die Pacht bleibt, die Stadt erstattet Nolden gegen jeweilige Belege bis zu 15.000 Euro der Pflegekosten.

Und – Nolden erinnert sich noch genau – es gibt einen weiteren Moment, in dem er sich sicher war, dass die Finanzierung der viertägigen Bierbörse gesichert war. Nämlich als Dierk Hedwig von der Sparkasse Leverkusen ihn anrief und ihm mitteilte, dass die Bank ihm den Montag finanziere.

Nolden und sein Team steckten zudem viel Arbeit in die Verbesserung des Naturschutzes, wie es ein Gutachten vorgesehen hatte. Er nutzt nur noch etwa ein Drittel der Kastanienallee, schwere Fahrzeuge fahren nur noch auf sogenannten Lkw-Matten auf die Wiese, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Die LED-Scheinwerfer leuchten grünlich, um Insekten und Vögel nicht zu blenden und seien nicht mehr in Richtung Innenstadt ausgerichtet, damit das gegenüberliegende Naturschutzgebiet nicht vom grellen Locht gestört werde.

Leverkusen: 50 Bierstände in Opladen

So freut sich Nolden auch in diesem Jahr auf rund 50 Bierstände und 20 Imbissbuden auf dem Festivalgelände. Erstmals gebe es auch einen Wein- und Sektstand oben an der Kastanienallee, beim Päffgen-Stand. Neu dabei ist unter anderem die Pfungstätter Brauerei, das Brauhaus Zwiebel oder die Starnberger Brauerei, auf die Nolden im Urlaub gestoßen war. Natürlich gibt es auch wieder die Klassiker wie das beliebte Schreckenskammer Kölsch. Insgesamt – mit Radlern, hellen Bieren und allen möglichen Sorten – komme man bei 50 Bieranbietern auf 250 bis 300 verschiedene Sorten, schätzt der Veranstalter.

Auch die Komitee Opladener Karneval (KOK) zapft wieder, um Geld für seinen Zug zu sammeln. 24 Jahre ist das KOK schon bei der Bierbörse dabei. Das Festkomitee Leverkusener Karneval wird für den Wiesdorfer Zug sammeln, die Opladener Küstenbierfreunde gehören auch seit mehr als 20 Jahren dazu.

Opladener Bierbörse wird 2025 und 2026 verschoben

Die Eröffnung inklusive Fassanstich durch Oberbürgermeister Uwe Richrath ist für Freitag, 9. August, 17 Uhr, geplant. Am Sonntag, 11. August, spielen ab 19 Uhr die Bläck Fööss ein zweistündiges Konzert, und am Montag, 12. August, spielt ab 20 Uhr Guildo Horn, er hat als Gastsänger und „The Voice“-Gewinner Andreas Kümmert dabei. Der Eintritt ist immer frei. Samstags auch noch eine Band spielen zu lassen, sei nicht zu finanzieren, sagt Nolden. Nur die Nebenkosten beliefen sich auf 17.000 Euro, habe er errechnet. Ohne Künstlergage. Die Kirmes ist grundsätzlich von 15 bis 0 Uhr geöffnet, sonntags und montags ist wohl etwas eher Schluss.

Für die beiden kommenden Jahre kündigt Nolden bereits eine Veränderung an. Weil die Sommerferien 2025 und 2026 spät lägen, seien keine Künstler zu bekommen. Kein Guildo Horn, keine Bläck Fööss und auch keine anderen. Alle seien in der Sommerpause, auch die Brauereien hätten es schwer, in den Ferien Personal zu bekommen. Deshalb werde die Bierbörse in den beiden kommenden Jahren am zweiten Juli-Wochenende stattfinden, die Kölner Bierbörse wandert dafür auf das zweite August-Wochenende.

Vom 9. bis zum 12. August, immer von 15 bis 1 Uhr werde auf der Bonner Straße wieder geblitzt, der Einlass für Unter-16-Jährige ist nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten möglich, die Wupsi richtet auf der Wupperbrücke wieder Ersatzhaltestellen ein und verstärkt ihre Flotte. Die Fahrpläne sollen in den kommenden Tagen online gehen.