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Leverkusener FreizeitbadSportpark will Kombibetrieb im Calevornia aufgeben

Lesezeit 3 Minuten
Das Calevornia aus der Luft im Jahr 2019 - mit gut besuchter Liegewiese.

Das Calevornia aus der Luft im Jahr 2019 – mit gut besuchter Liegewiese.

Künftig soll das Freibad eigenständig betrieben werden, die gleichzeitige Nutzung von Hallen- und Freibad ist dann nicht mehr möglich.

Der Sportpark Leverkusen will das Freizeitbad Calevornia künftig nicht mehr als Kombibad betreiben. Wenn der Stadtrat das so beschließt, bedeutet es für Besucher, dass sie im Sommer nicht mehr gleichzeitig das Hallen- und das Freibad nutzen könnten. Für beide Bereich müssten getrennte Eintrittskarten gekauft werden. Vorausgesetzt natürlich, das Freibad kann in diesem Sommer überhaupt geöffnet werden, im vergangenen Jahr blieb es bekanntermaßen wegen Personalmangels komplett geschlossen.

Blick auf ein gut besuchtes Hallenbadbecken.

Badespaß im Hallenbadbereich zur Feier des 25. Geburtstags.

Das ist auch ein Grund, mit dem der Sportpark für die Trennung der Betriebe argumentiert. Für einen Kombibetrieb sei die ständige Anwesenheit von mindestens ein bis zwei Rettungskräften an den verschiedenen Becken des Freibades notwendig, selbst wenn das Bad zum Beispiel wegen schlechten Wetters schlecht besucht sei. Schließlich könnten sich Gäste entscheiden, von drinnen nach draußen zu gehen.

13 Vollzeitkräfte pro Tag

Laut eines Gutachtens, dass der Sportpark schon vor der Coronapandemie bei der Gesellschaft für das Badewesen in Auftrag gegeben hatte, ergibt sich, dass im Hochbetrieb mindestens 13 Vollzeitkräfte pro Tag eingesetzt werden müssten, um den Kombibetrieb zu gewährleisten. Der Sportpark schreibt in seinem Antrag nicht, dass das unmöglich ist. Aber es sei „eine gewisse Personalstärke und Personaleinsatzplanung erforderlich“ – und hier klingt zumindest eine gewisse Skepsis mit.

Bei Trennung der beiden Bereiche könnte das Personal zielgerichteter eingesetzt werden. „Auch vor dem Hintergrund, dass bei sehr schlechtem Wetter unter Umständen das Freibad geschlossen bleiben könnte.“ Außerdem sieht der Sportpark die Gefahr, dass bei einem plötzlichen Wetterumschwung viele Menschen auf einmal von draußen nach drinnen drängen und dadurch unübersichtliche Gefahrensituationen entstehen könnten.

Ein menschenleeres Freibad im Calevornia Leverkusen

Das Freibad im Calevornia

Allerdings hätte die Trennung für Freibadliebhaber auch Vorteile: Für sie würde der Besuch künftig deutlich günstiger werden. Denn der Sportpark will die Preise für den reinen Freibadbesuch am Calevornia an jene des Freibads Wiembachtal anpassen. Erwachsene zahlen dann für eine Tageskarte fünf Euro (ermäßigt 3,50 Euro).

Eine Tageskarte im Kombibetrieb kostet für Erwachsene dagegen 10,50 Euro (ermäßigt 6 Euro). Für das Hallenbad sollen die Preise bestehen bleiben, auch wenn die Nutzung der Außenanlage (bis auf das Ganzjahresaußenbecken sowie die Sonnenterrassen) nicht mehr zur Verfügung stehen. Teuer wird es für jene, die beides wollen: Sie müssten zwei Eintrittskarten kaufen.

Die Freibadsaison findet in der Regel von Mitte Mai bis Ende August statt
Sportpark Leverkusen

Die Verantwortlichen des Calevornia, das kürzlich seinen 25. Geburtstag feierte, glauben, dass die Trennung durchaus positiv aufgenommen werden könnte. Denn bereits in den Corona-Sommern war das Freibad – je nach Coronaschutzverordnung – teilweise zur alleinigen Nutzung geöffnet.

Dafür mussten vorab Online-Tickets gebucht werden, um die Kontaktdatennachverfolgung und die Einhaltung der Mindestabstände gewährleisten zu können. „Nach interner Auswertung der Zielgruppen war feststellbar, dass sich das Freibad vorrangig in Richtung der Besuchergruppe Familien mit (kleineren) Kindern entwickelt hat“, schreibt der Sportpark. Und dass diese mit dem Verfahren durchaus zufrieden gewesen seien.

Auch im getrennten Betrieb sollen die Tickets künftig vorab online erworben werden, der Zugang soll dann über den alten Freibad-Eingang an der Ecke Bismarckstraße/ Am Stadtpark erfolgen, bei großem Andrang gegebenenfalls auch über den Haupteingang.

Mit der Trennung vom Freizeitbadbetrieb sei es möglich, in Zeiten von steigenden Kosten Familien einen reinen Freibadbesuch zu günstigen Preisen zu ermöglichen, argumentiert der Sportpark. Stattfinden soll die Freibadsaison „in der Regel von Mitte Mai bis Ende August“. Sofern das Personal es zulässt.


Der Betriebsausschuss Sportpark Leverkusen berät am Donnerstag, 9. März, 17 Uhr, im Rathaus über den Antrag. Danach wird er von der Bezirksvertretung I (13. März) und vom Finanz- und Digitalisierungsausschuss (20. März) beraten. Die Entscheidung trifft der Stadtrat in seiner Sitzung am 30. März. Alle Sitzungen sind öffentlich.