Leverkusen – Angesichts des sowieso schon teurer werdenden Lebens wird diese Nachricht viele Leverkusener Haushalte treffen: Der Leverkusener Energieversorger EVL erhöht zum 1. August erneut die Strompreise. Erst Anfang des Jahres waren die Preise geklettert, Kunden mit durchschnittlichem Jahresverbrauch von rund 3000 Kilowattstunden zahlten über alle Tarife betrachtet damals etwa acht Euro mehr im Monat.
EVL: 25 Euro mehr pro Jahr
Nun steigt der Preis für eine Kilowattstunde in allen Tarifen um rund 5,26 Cent. Weil aber die EEG-Umlage in Höhe von 4,43 Cent pro Kilowattstunde zum 1. Juli entfällt, erhöhe sich der Arbeitspreis bei allen Kundinnen und Kunden letztlich um 0,83 Cent pro Kilowattstunde. Der 3000-Kilowatt-Durchschnittskunde soll nach EVL-Berechnungen künftig rund 25 Euro mehr jedes Jahr zahlen. Der Grundpreis wird demnach nicht verändert.
Für den „Leverkusener Anzeiger“ hat die EVL auch berechnet, wie hoch der Preisunterschied für Beispiel-Haushalte ausfällt: Ein Zwei-Personen-Haushalt zahlt bei einem Verbrauch von 3000 Kilowattstunden im häufig gewählten Sondertarif „Regio Öko“ künftig 1009,86 Euro im Jahr – statt 984,78 Euro nach dem alten Preis. In der Grundversorgung „Basis Öko“ wächst die Rechnung auf jährlich 1100,91 Euro nach zuvor 1076,01 Euro. Vier-Personen-Haushalte mit verbrauchten 4500 Kilowattstunden zahlen wiederum 1438,38 statt 1401,03 Euro bei „Regio Öko“ – und 1575,21 statt 1537,86 Euro bei „Basis Öko“.
Die erneute Preissteigerung geschehe vor dem Hintergrund weiter stark gestiegener Bezugskosten, teilt die EVL am Mittwoch mit. „Hatten sich die Preise am Terminmarkt der Strombörse schon 2021 im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, so zeichnet sich aktuell dieselbe Entwicklung ab“, sagte Thomas Eimermacher, kaufmännischer Geschäftsführer der EVL, laut Mitteilung. Bei derart konstant hohen Börsenpreisen könne auch eine langfristige Beschaffungsstrategie mit dem Kauf von Strom in Teilmengen die anhaltend Kostensteigerungen nur in Teilen kompensieren.
Weitere Preissteigerungen schon angekündigt
Doch das dürfte es noch nicht gewesen sein. Eimermacher lässt mitteilen, dass er von weiteren Preisrunden im Gas- und Strombereich ausgeht. Was nichts anderes heißt als: Die Energiekosten steigen für Verbraucher auch künftig weiter an. „Deshalb empfehlen wir allen Kundinnen und Kunden, ihre Abschläge anzupassen, um erhöhte Nachzahlungen mit der nächsten Jahresrechnung zu vermeiden“, sagte Eimermacher.
Kundinnen und Kunden, die im vergangenen Jahr aufgrund des Belieferungsstopps durch Anbieter wie Stromio von der EVL grundversorgt werden mussten, zahlen derweil ab 1. August weniger. Die EVL senkt den Strompreis im Tarif „Basis Öko neu“ um 12,97 Cent pro Kilowattstunde. Diesen aktuell noch höherpreisigen Tarif hatte der Versorger eingeführt, um die vielen neuen Kunden in einer extremen Hochpreisphase mit Strom versorgen zu können, ohne dass das Unternehmen wirtschaftlichen Schaden nimmt.
Dabei hatte die Kilowattstunde zunächst 75 Cent gekostet – gut 47 Cent mehr als bei Bestandskunden. Mitte Januar wurde der Preis dann wieder gesenkt, auf 45 Cent pro Kilowattstunde. Nun wird der Unterschied zwischen Neu- und Bestandskunden komplett getilgt.
Die EVL werde ihre Kunden in den kommenden Tagen persönlich und ausführlich über die Preisänderung informieren, heißt es in der Mitteilung. Bei Fragen oder Problemen stünden EVL-Mitarbeiter im City Point oder am Telefon unter 0214/8661-661 zur Verfügung.