Teurer Wohnungsmarkt LeverkusenMieten und Preise für Wohnungen und Häuser ziehen an
Leverkusen – Der Trend zum Eigenheim oder zur Eigentumswohnung ist ungebrochen, die Investition in „Betongold“ weiterhin Trend. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Immobilienverbandes IVD-West hervor, der den Wohnungs- und auch Büromarkt in Leverkusen genauer analysiert. So sind die Preise für Neubauten kräftig angestiegen. Moderater entwickelten sich Kaltmieten und Kaufpreise für Gebrauchtimmobilien.
So erhöhten sich die Kaltmieten in mittelguten Wohnlagen um drei Prozent auf 6,20 Euro, in guten Lagen auf durchschnittlich 7,20 Euro. Im Neubau-Erstbezug kletterten die Mieten hingegen um bis zu sechs Prozent. Betroffen sind davon als sehr gut eingeschätzte Wohnlagen wie Schlebusch oder Hitdorf, wo man mittlerweile im Schnitt 9,50 Euro einrechnen muss. Für Premiumwohnungen liegen die Mieten bei über 10 Euro.
Ähnlich sieht es bei Reihenmittelhäusern aus, deren Kosten sich im vergangenen Jahr um vier bis acht Prozent erhöhten, je nach Alter, Lage und Ausstattung. Bei Neubauten lagen die Preiserhöhungen binnen eines Jahres schon bei zehn Prozent. „Aktuell muss man für ein neues Reihenmittelhaus in Leverkusen etwa 370000 Euro einrechnen“, so der Rheinische Immobilienverband.
Stark gestiegene Baukosten
Die Leverkusener Maklerin Susanne Trösser, im Vorstand des Verbandes aktiv, erklärt dies so: „Die Mieten und Immobilienpreise haben sich erhöht, weil die Grundstücks- und Baukosten stark gestiegen sind.“ Innerhalb von zehn Jahren, von 2008 bis 2018, sind die Baukosten Handwerkerleistungen, Materialien, Mehraufwand für Energieeffizienz – um 24,3 Prozent gestiegen. Mehrkosten, die entsprechend an Mieter und Käufer weitergegeben werden. Ein kleiner Trost: Die Nebenkosten sind durch neuere Heiztechnik und bessere Gebäudedämmung in der Regel geringer.
Doppelt so viele Aufträge
Als wachsendes Problem für Bauvorhaben stellt sich zunehmend der Personalmangel am Bau heraus. Die Zeitspanne zwischen Genehmigung und Fertigstellung der Wohnungen wird immer länger. So verdoppelte sich zwischen 2008 und 2018 die Zahl der Bauaufträge. Das Personal konnte allerdings nur um 25 Prozent erhöht werden. Eine Differenz, die weiter zunimmt.
Zugleich kurbelt die Stadt Leverkusen den Wohnungsbau – entsprechend der Nachfrage – weiter an. Allein zwischen Januar und September 2019 erhöhte sich die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr um 210 Prozent. So wurden laut Statistikbehörde IT-NRW 80 gegenüber 23 Einfamilienhäusern genehmigt (plus 248 Prozent) und 36 anstatt elf Mehrfamilienhäuser (plus 227 Prozent). Die Zahl der neuen Wohnungen wuchs damit insgesamt von 184 auf 537 genehmigte Wohneinheiten (plus 192 Prozent). Ein Teil davon entfällt auf die aktuellen Vorhaben der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL), die derzeit 242 Wohnungen plant und baut.
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Aufgrund steigender Nachfrage im rheinischen Ballungsraum sind auch Büroflächen in Leverkusen heiß begehrt und leicht vermittelbar. Da in Köln und Düsseldorf kaum noch freie Büroflächen auf dem Markt zu finden sind, haben immer mehr Firmen ihren Suchradius nach Leverkusen ausgeweitet, bestätigt Susanne Trösser. Besonders begehrt sind dabei Neubauten, die für Mitarbeiter gut mit Bus und Bahn erreichbar sind. Bereits jetzt sind Projekte wie das Bahnhofsquartier Opladen stark nachgefragt. Weiter steigende Kaufpreise und Mieten gelten daher als sicher. Betongold hat wohl weiterhin Konjunktur.