Die Kölner Momentum Real Estate verspricht ein Vorzeige-Projekt.
Nach dem Baubeginn im Oktober 2020 beträgt die Bauzeit drei Jahre.
„Das Quartier werden junge Stadtmenschen einfach lieben“, sagt der Investor. Wir stellen die neuesten Details vor.
Leverkusen – Noch parken hier auf zurzeit schlammigem Untergrund die Autos von Berufspendlern, die in Opladen auf den Zug umsteigen. In knapp vier Jahren soll an dieser Stelle das Bahnhofsquartier Opladen in Betrieb sein, das mit Einzelhandel und Dienstleistern, Wohnungen, einem Hotel und Gastronomie in bester Lage ein funktionierendes Bindeglied zwischen Neuer Bahnstadt und altem Stadtkern, Nahverkehr und Fußgängerzone sein soll. Im Herbst nächsten Jahres dürfte mit dem Bau begonnen werden, der binnen drei Jahren Opladens Mitte enorm verändern wird.
In vielen Köpfen geplant
Die Pläne dafür sind in vielen Köpfen entstanden. Der Kölner Investor Momentum Real Estate, der sich in einem dialogorientierten Wettbewerb gemeinsam mit dem Aachener Büro kaddawittfeldarchitektur gegen 14 bundesweit agierende Mitbewerber durchgesetzt hat, war sich nicht zu fein, die Planung, die es Mitte 2018 in die Endrunde von fünf Entwürfen geschafft hatte, noch einmal komplett neu erstellen zu lassen, um die Anregungen der Fachjury wie auch die Wünsche der Leverkusener Bevölkerung zu berücksichtigen. Das Ergebnis überzeugte Jury und Bürger und fand die volle Unterstützung des Stadtrates.
„Wenn am Ende Bürger und Mieter zufrieden sind, haben wir es geschafft. Dann wird dieses Projekt ein Aushängeschild für unser Unternehmen – und auch für Opladen“, sagt Bernhard Schoofs. Der geschäftsführende Gesellschafter von Momentum blickt zufrieden von der Opladener Bahnhofsbrücke auf sein künftiges Baufeld und den daneben entstehenden neuen Busbahnhof. Der muss fertig und in Betrieb sein, damit der alte Busbahnhof abgebrochen und die mächtige, rund zehn Meter tiefe Baugrube für das 100-Millionen-Euro-Projekt Bahnhofsquartier Opladen ausgehoben werden kann.
Über einer zweistöckigen Tiefgarage mit rund 300 Stellplätzen, eigenem Fahrradparkhaus (zusätzlich zu dem künftigen städtischen an der Bahnhofsbrücken-Rampe) und Ladestationen für E-Mobilität sowie Andienungsflächen wird ein Erdgeschoss mit Einzelhandelsbetrieben und Gastronomie entstehen.
Neunstöckiges Torhaus
Darüber zehn Stadthäuser, zumeist mit drei bis vier Obergeschossen für etwa 60 Wohnungen und 9000 Quadratmetern Büroflächen, sowie ein neunstöckiges Hochhaus am Westende der Bahnhofsbrücke, durch das hindurch der Zugang von der Brücke hinab zum Bruno-Wiefel-Platz und in Fußgängerzone führt.
Schoofs und Projektentwickler Rolf Neidhardt stehen in den Startlöchern, wollen jetzt den Bauantrag auf den Weg bringen und im Oktober 2020 bauen. Spätestens dann ist es mit dem bisher geduldeten Parken auf dem Baufeld vorbei. 2023 soll Eröffnung gefeiert werden.
Schoofs und Neidhardt loben übereinstimmend die hervorragende Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung und der Neuen Bahnstadt: „Besser geht das kaum.“ Dennoch mussten die Pläne noch weiter verändert werden. So musste das Hotel mit seinen 100 bis 120 Zimmern vom Torhaus in den Nachbarbau verlegt werden – vor allem weil die gesetzlichen Lärmschutzanforderungen für die Nachtstunden inzwischen erhöht worden sind.
Dafür wird das Torhaus nunmehr neun statt bisher geplanter acht Stockwerke hoch, bleibt damit aber unter dem Maß des Hochhauses jenseits der Gleise und im Rahmen des Bebauungsplanes. Die Andienungszufahrt vom Kreisverkehr an der Lützenkirchener Straße wird nunmehr eingehaust, der Verkehrslärm von täglich bis zu 40 000 Pkw auf der Europaallee durch transparente Wände ausgeblendet.
Der Verkehr, dessen Lärm soviel Mehraufwand verursacht, kann aber auch ein Segen sein, glauben die Investoren, die sich für ein langfristiges Engagement in ihrem Opladener Projekt entschieden haben. „Die schnelle Bahnanbindung nach Düsseldorf und vor allem nach Köln – das ist wie ein Sechser im Lotto“, schwärmt Schoofs. „Das Quartier werden junge Stadtmenschen einfach lieben.“