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Leverkusener HauptschuleIn diesem tollen Altbau kann man bald wieder lernen

Lesezeit 3 Minuten
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Wie im Kölner Dom, nur kleiner: Der Stahl-Dachstuhl des Architekten Peter Klotzbach ermöglich im alten Zeichensaal ein längst vergessenes Raumerlebnis. 

Leverkusen – Reichlich 19 Millionen Euro für 250 Schüler – klingt gewaltig. Aber für diese Summe bekommen ja nicht nur die Schützlinge der Opladener Hauptschule etwas, sondern alle Bürger. Das Denkmal im Hederichsfeld wird auch zum Treffpunkt, wenn es denn nach der Restaurierung wieder genutzt werden kann.

Das soll nun nach den Sommerferien sein. Im Juli soll die Schule ihr Wiesdorfer Ausweichquartier verlassen, hieß es am Donnerstag beim Rundgang durch das Haus. Den hatten sich einige Politiker sehr gewünscht: Die ewige Baustelle mitten in Opladen provoziert Fragen – auch die, wann das Haus denn fertig wird. Schließlich wird schon seit 2016 dort gebaut.

Optimismus trotz Lieferengpässen

Inzwischen ist Andrea Pesch, die im Baudezernat das Projekt verantwortet, optimistisch. Auch, wenn man sich bei jeder Lieferung fragen müsse, ob sie denn auch pünktlich ankommt. Die Fliesen im Eingangsbereich zum Beispiel, die so aussehen wie ihre historischen Vorgänger und im selben Muster verlegt werden, seien so ein Zweifelsfall gewesen.

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Der Gang durchs Haus lässt die Erwartung zu, dass Lehrer und Lehrerinnen ihren Arbeitsplatz kaum wiedererkennen werden: So wurde unterm Dach die alte, stählerne Stützkonstruktion wieder freigelegt. Aus dem alten Zeichensaal ist so ein spektakulär hoher Raum mit Empore entstanden. Das Zwischengeschoss wird zwar nicht genutzt, aber das neue „Lernzentrum“ ist so licht und luftig, dass Schülerinnen und Schüler vielleicht wirklich freiwillig dort hin gehen werden.

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Die Außenanlagen werden nach den Sommerferien wohl noch nicht komplett fertig sein. Für den Einzug soll es aber reichen.

Architektin Annegret Schüttler-Maser würdigte ausdrücklich das Werk ihres Vorgängers Peter Klotzbach – eine technische Meisterleistung des Jahres 1913. Eine ähnliche Konstruktion wie der Dachstuhl des Hauptgebäudes findet sich in der Turnhalle. Auch dort wurde eine das Raumvolumen fast halbierende Decke abgebaut. Für eine erträgliche Akustik sorgen „Sauerkraut-Platten“, die zwischen den Dachsparren eingebaut wurden.

Wie tauglich Architektur von 1913 ist, zeigt sich auch an jeder Klassentür: Die nach innen abgerundeten Türausschnitte – sie waren irgendwann abgemauert worden – haben genau das Maß, dass man mit einem Rollstuhl an die Tür heranfahren und sie öffnen kann. „Das entspricht den neuen Richtlinien für Barrierefreiheit“, erklärte Architektin Schüttler-Maser. Ein Grund mehr, die historische Gestaltung wieder herzustellen. Apropos Rollstuhl: Der heutzutage zwingende Lift klebt nicht irgendwo außen am Gebäude und stört den Gesamteindruck des Ensembles – er wurde ins Haus gebaut.

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So ein Treppenhaus baut heute niemand mehr.

Obwohl viele alte Details in der Schule erhalten und manche – siehe die Türausschnitte und die Dachstühle – sogar wieder ans Tageslicht geholt wurden, strotzt die Schule vor neuer Technik. Die beiden Fachräume für Chemie und Physik oder Biologie haben Laborausstattung mit Geräten, die von der Decke herabgelassen werden können. Hier und da gewinnt man den Eindruck, dass man sogar im Chempark neidisch wäre auf das, was da künftig den Opladener Schülern zur Verfügung steht.

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Sei’s drum: Die alte Schule im Hederichsfeld wird künftig als Beweis herhalten, dass der viel beobachtete Reflex, öffentliche Altbauten abzubrechen nicht immer richtig ist. Auch wenn die Restaurierung des Ensembles viel mehr Zeit und Geld gekostet hat als kalkuliert. Beim Rundgang durch die Baustelle hörte man keine Kritik mehr an dem Millionengrab, sondern sah nur anerkennende Blicke. Dazu musste man nicht mal die Vita des Alt-Oberbürgermeisters Paul Hebbel haben. Der kennt die Hauptschule im Hederichsfeld noch als Landrat-Lucas-Gymnasium. Selbstverständlich im Design der Sechziger Jahre.