In der Leverkusener Innenstadt ist „Schönes und Nützliches“ das einzige Second-Hand-Geschäft dieser Art.
Leverkusener Second-Hand-LadenAn der Hauptstraße ist der Neustart schwierig
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'Schönes und Nützliches' musste umziehen. Aus der City C in die Hauptstraße Pedro Kumpesa führt den Laden.
Copyright: Ralf Krieger
Der Gebrauchtwaren-Laden im ehemaligen „Feldhaus“-Spielwarengeschäft in der City C war eine Institution. Jetzt versucht der Betreiber sein Glück in der Hauptstraße 85. An der Fassade des Hauses direkt neben der Bushaltestelle Schulstraße hängt noch eine Leuchtreklame von „Stoffe Schmitz“. Das Fachgeschäft hatte irgendwann zwischen 2005 und 2010 aufgegeben.
Pedro Kumpesa führt das Second-Hand-Geschäft mit dem Namen „Schönes und Nützliches“ seit zweieinhalb Jahren. Er ist zwar froh, dass er ein neues Ladenlokal gefunden hat, allerdings fehlt in der Hauptstraße die Laufkundschaft, die es in der City C selbst am Schluss noch gegeben hat. „Der große Laden im Einkaufszentrum war eingeführt“, sagt Kumpesa, „hier unten machen wir an manchen Tagen fast gar keinen Umsatz, nur ein paar Euro am Tag.“ Den alten Laden musste Kumpesa zum Jahreswechsel aufgeben, weil die gesamte City C mit dem Argument Brandschutz praktisch stillgelegt wurde.
Wie lange Kumpesa die Durststrecke ohne Laufkundschaft noch durchhält? Das komme drauf an, vielleicht nicht mehr lange, schätzt Kumpesa. Zum Glück habe seine Frau Arbeit in einem Altenheim, sagt der dreifache Familienvater. Die Hauptquelle der Gebrauchtwaren in seinem Laden sind Entrümpelungen und Wohnungsauflösungen, die Kumpesa anbietet.
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'Schönes und Nützliches' musste umziehen: aus der City C in die Hauptstraße.
Copyright: Ralf Krieger
Den größten Anteil des heutigen Sortiments hat Kumpesa aus dem alten Geschäft herübergerettet. Die allermeisten Waren, die auf zwei vollen Geschossen und im Keller im über 400 Quadratmeter großen „Feldhaus“ auslagen, musste Händler Kumpesa wegwerfen. „Wir haben im Oktober 2024 sieben Container mit gebrauchter Ware entsorgt“, sagt er, den Warenwert beziffert er mit 50.000 Euro.
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Im Oktober warf Pedro Kumpesa einen Großteil seiner Waren weg.
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Die Schätzung stammt von einem Steuerberater, viele der alten Sachen hat der Händler mit Fotos dokumentiert. Aus dem alten Geschäft passt etwa ein Viertel des Bestands ins neue Lokal an der Hauptstraße: Dort liegen die Gegenstände zurzeit noch ziemlich wild durcheinander: alte Bilderrahmen, Lampen, Gläser und Teller, Uhren.
„Schönes und Nützliches“ ist in der Leverkusener Innenstadt einzigartig, der nächste Second-Hand-Laden wird in Opladen-Zentrum an der Gerichtsstraße betrieben. Der Kauf gebrauchter Waren ist eine Möglichkeit, ressourcenschonend zu leben, außerdem sind die älteren Waren und Geräte neueren Produkten nicht selten qualitativ überlegen und meistens besser zu reparieren, als neue Geräte.