Die Organisation der Leverkusener Wochenmärkte wird neu vergeben. Das Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens liegt vor.
Leverkusener WochenmärkteEin lokaler Organisator kommt auch zum Zug
Unzufriedenheit mit Leverkusener Wochenmärkten ist ein Dauerbrenner. Und sie war der Auslöser, weshalb der Stadtrat sich vor einem Jahr zu einer Kündigung der Verträge mit dem bis dahin zuständigen Organisator „Deutsche Marktgilde“ entschied. Die bundesweit tätige Organisation organisiert Märkte in Opladen, Schlebusch, auch mehrere kleine. Die Kritik: Zu viele Kleiderhändler, anderen fehlte ein Marktleiter vor Ort, Abgänge von Händlern wurden nicht immer ersetzt.
Eine neue Ausschreibung für die Organisation des Samstagsmarkts in Schlebusch und die Wochenmärkte in Opladen, Küppersteg, Lützenkirchen, Alkenrath, Rheindorf und an der Hindenburgstraße in Wiesdorf erbrachte jetzt allerdings nicht den gewünschten Betreiberwechsel. Der Wunsch, dass nicht wieder die Marktgilde e.G. mehrheitlich zum Zuge kommen sollte, ging nicht in Erfüllung. Denn die bundesweit tätige Firma gewann die Ausschreibung für die beiden großen Märkte Opladen und Schlebusch. Die Information entstammt einer auch dem „Leverkusener Anzeiger“ vorliegenden Ratsvorlage. Über die wird im laufenden Ratszyklus zuerst in den Bezirksvertretungen und im Finanzausschuss, zuletzt dann in der nächsten Ratssitzung entschieden. Hinter verschlossenen Türen.
Die Märkte in Alkenrath, Küppersteg, Lützenkirchen und Wiesdorf sind laut Ausschreibung zu einem Los zusammengefasst worden, den Zuschlag hat ein lokaler Organisator erhalten: die uralte Opladener Firma „Emil Pott Dienstleistungs GmbH & Co. KG“. Hinter ihr steht der Opladener Markt-Mann Dirk Pott. Er darf als einschlägig erfahren gelten, er veranstaltet viele Märkte in Opladen, darunter auch den Frischemarkt samstags. Für das Los mit den vier Märkten hatte Pott keine Mitbewerber.
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Für den Rheindorfer Markt gab es keinen einzigen Bewerber, aber auch den bestückt möglicherweise wieder die Marktgilde: Die Wochenmarkt-Organisatoren aus Hessen haben laut Vorlage angeboten, Lose zu übernehmen, für die keine Angebote eingegangen sind.
Letztlich gilt, was der Rat am 12. Dezember in der Sache entscheidet.
Die Stadtverwaltung hat das Vergabeverfahren von einer Rechtsanwaltskanzlei prüfen lassen und warnt die Politik schon einmal vor: Sollte der Rat sich nicht an die Ergebnisse der Ausschreibung halten, könnte das üble juristische Folgen haben; möglich seien erfolgreiche Schadensersatzklagen.
Hintergedanke hinter dieser Warnung könnte sein, dass die Politik in Opladen womöglich lieber die lokale Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO) als Veranstalter für den Donnerstagsmarkt wünschen könnte. Die hatte für das Los Opladen auch ein Angebot abgegeben, aber eines, das mit dem der Marktgilde anscheinend nicht mithalten konnte.