Leverkusen – Drei Berufsschulen gibt es in der Stadt: Das Geschwister-Scholl-Berufskolleg an der Bismarckstraße mit einem Schwerpunkt in Technik wie auch Sozialpädagogik, Ernährung und Körperpflege. Das benachbarte städtische Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung mit kaufmännischem Schwerpunkt und Zweigstellen an der Hardenbergstraße und der Kerschensteinerstraße. Und das Berufskolleg des Zweckverbandes der Berufsbildenden Schulen Opladen mit den Bereichen Gesundheit und Sozialen, Technik und Wirtschaft. Schon bei dieser Auflistung wird klar: Viele Fachbereiche überschneiden sich.
Planung seit 2012
Deswegen hat der Stadtrat schon im März 2012 einstimmig beschlossen, einen Entwicklungsplan für die Berufsschulen aufzustellen. Der beauftragte externe Berater empfahl eine Profilbildung und Konzentration der Standorte. Diese hat der Rat mit einer Grundsatzentscheidung im Oktober 2018 beschlossen, in der jüngsten Stadtratsitzung wurde nun auch der Ausbau des „Campus Bismarckstraße“ verabschiedet, einem 33-Millionen-Euro-Projekt.
Einen Zeitrahmen für das Projekt gibt es noch nicht, zunächst müssen die Planungen weiter ausgearbeitet und ausgeschrieben werden. Im städtischen Haushalt sind bis einschließlich 2021 lediglich Planungskosten festgeschrieben, die Baukosten werden auf „spätere Jahre“ angesetzt. Ein Überblick über die Pläne:
Geschwister-Scholl-Berufskolleg
Hier soll künftig vor allem der Bereich Soziales und Gesundheit gebündelt werden. Dafür werden vom Berufskolleg Opladen die Klassen aus dem Bereich Gesundheit und Soziales, insbesondere die Erzieherausbildung übernommen. Dabei handelt es sich um 17 Klassen.
Berufskolleg Opladen
26 Klassen aus dem technischen Bildungsgänge des Geschwister-Scholl-Berufskollegs sollen nach Opladen ziehen, um hier einen Technik-Schwerpunkt zu gründen. Dabei handelt es sich vor allem um die Ausbildungsgänge Elektrotechnik und Metalltechnik, und Kfz-Mechatronik. Diese werden im Dualen System unterrichtet, das bedeutet, sie sind nur tageweise an der Schule und sonst in Ausbildungsbetrieben. Vor dem Umzug der Technik-Schüler muss in Opladen umgebaut und die Betriebstechnik und EDV angepasst werden. Danach kann mit dem Umbauten und Sanierungen an der Bismarckstraße begonnen werden.
Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung
Die Bildungsgänge bleiben bestehen, allerdings besteht ein Bedarf an zusätzlichen Praxisräumen. Deswegen sollen die Dependance an der Hardenbergstraße und der Kerschensteinerstraße aufgegeben und stattdessen der Standort Bismarckstraße in einen größeren Campus umgebaut werden, an dem genug Platz zur Bündelung aller kaufmännischen Ausbildungen besteht. „Die Bündelung der Fachrichtungen führt auch zu einer effizienteren Fachlehrerversorgung“, heißt es im Expertengutachten. Denn auch in diesem Bereich besteht Fachkräftemangel, ein attraktiver Campus mit kurzen Wegen könne dem entgegenwirken. Außerdem könnten die Zweigstellen nach der Auflösung von der Stadt für andere Zwecke genutzt werden.
Campus Bismarckstraße
Der Standort des Geschwister-Scholl-Berufskollegs und des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung soll in einen Campus um- und ausgebaut werden. Geplant ist eine Doppelsporthalle in zweigeschossiger Bauweise und mehrere Neu- und Anbauten an die bestehende, teilweise denkmalgeschützen Gebäude. Der Teil zwischen den beiden Schulen soll für eine gemeinsame Mensa und Konferenzräume genutzt werden.