Der Neubau der katholischen Grundschule in Schlebusch beschäftigt die Politik seit vielen Jahren und hat schon mehrere Wendungen genommen.
„Freue mich wie Bolle“Schulausschuss stimmt Neubau der Leverkusener Gezelinschule zu
Blassgelbe Wandfarbe und Ziegelsteinoptik – so steht die KGS Gezelinschule seit Jahrzehnten auffällig an der viel befahren Bergischen Landstraße in Schlebusch. Nun liegen erste Planungen vor, wie das Gebäude nach dem Abriss aussehen soll: Und wer es nicht in der Überschrift zum Bericht des Architekturbüros Wollenweber liest, würde wohl nicht darauf kommen, dass es sich dabei um die Schlebuscher Grundschule handelt.
„Mir persönlich ist das etwas zu grün“, kommentiert Valeska Hansen (FDP) vor dem Schulausschuss. Sie habe aber auch gehört, dass vielen die auffällige Fassade gut gefalle und schließlich sehe es auch in allen Animationen etwas unterschiedlich aus. Und das ist auch der einzige und nicht ganz ernst gemeint Kritikpunkt: „Ich freue mich wie Bolle, dass wir hier heute zum Baubeschluss kommen.“ Das sei auch dem Engagement von Schule, Eltern und Kinder zu verdanken, ergänzt Rüdiger Scholz (CDU) in Richtung einiger Anwesender: „Sie haben öffentlich gekämpft für den Erhalt der Schule. Das war von großer Bedeutung dafür, dass wir das jetzt beschließen können.“ Danach beschließt der Schulausschuss die Pläne einstimmig.
An die Stelle des maroden, recht quadratischen Bestandsgebäudes soll ein langgezogenes, dreistöckiges Schulgebäude kommen. Im unteren Abschnitt entlang der Bergischen Landstraße entsteht eine Sporthalle, die die Schule bislang schmerzlich vermisst. Über eine mit Glas verkleidete Aula ist die Sporthalle mit dem weiter die Straße hoch führenden Gebäudeteil verbunden.
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Hier sollen im Erdgeschoss vor allem Technik- und Mehrzweckräume entstehen, im ersten und zweiten Obergeschoss Klassenräume in moderner Clusterbauweise, die um eine große Multifunktionsfläche gruppiert sind. Im Anschluss an das Foyer auf der Rückseite des Grundstückes entsteht ein weiterer Gebäudearm für Mensa, Lehrerzimmer und Verwaltungsräume. Die Fassadenverkleidung ist in Grüntönen gehalten, der Farbe des Schullogos.
Die Sanierung der Schlebuscher KGS Gezelinschule hat eine lange Vorgeschichte. Schon im Jahr 2009 wurde der große Sanierungsbedarf festgestellt. 2018 entschied sich die Stadt zunächst für einen Abriss des maroden Gebäudes auf dem recht kleinen Grundstück direkt an der viel befahrenen Bergischen Landstraße, um die beliebte Grundschule an anderer Stelle wieder aufzubauen. Dagegen gab es massiven Protest – mit Erfolg. Die Schule soll an ihrem Standort bleiben.
Ende 2019 wurde wegen eines verheerenden baulichen Gutachtens ein provisorischer Treppenturm als Brandschutzmaßnahme errichte. Das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zeigte im August 2020: Die Schule soll im Betrieb auf dem bestehenden Gelände sukzessive neu gebaut und abgerissen werden. Kostenpunkt: Rund 19 Millionen Euro. In der aktuellen Ratsvorlage werden die erwarteten Kosten mit 36,8 Millionen Euro beziffert. Hierin seien zehn Prozent zu erwartende Baukostensteigerung bis Baubeginn und ein Risikoaufschlag in Höhe von neun Prozent bereits enthalten, ein weiterer Anstieg sei nicht zu erwarten.
Wird die Entwurfsplanung von der Politik so beschlossen, sieht der weitere Zeitplan vor, noch in diesem Jahr sowohl Baubeschluss als auch den Bauantrag einzureichen. Danach werden die Bauleistungen vergeben, Baubeginn soll im zweiten Quartal 2025 sein. In den Sommerferien 2026 soll die Schulgemeinschaft in den bis dahin errichteten Neubauteil einziehen, damit dann das Bestandsgebäude abgerissen werden kann. Die komplette Fertigstellung ist für Ende 2027 vorgesehen.