Leverkusen – Wenn der Campus Opladen der Technischen Hochschule Köln im Herbst zum Wintersemester 2022/2023 seinen Betrieb aufnimmt, werden rund 800 Studierende auf dem Gelände in der Neuen Bahnstadt Opladen erwartet. Einige von ihnen könnten, sofern sie gut bei Kasse sind, gleich nebenan wohnen und quasi vom Bett in den Hörsaal fallen, denn der Apartment-Bau im unmittelbar angrenzenden Großprojekt „Cube Factory 577“ mit seinen 302 Kleinwohnungen wird pünktlich zum 1. Oktober bezugsfertig sein.
Die Nachfrage ist schon jetzt enorm, seit der Bauherr Cube Real Estate mit Firmensitz nebenan an der Werkstättenstraße vergangene Woche mit der Vermarktung begonnen hat. „Gleich am ersten Tag hatten wir rund 50 Anfragen in zwölf Stunden“, berichtet Cube-Teamleiter und Projektkoordinator Daniel Tkaczick, der sich sicher ist, die vollmöblierten Apartments für die Zielgruppen Studierende und junge Geschäftsleute im Nu vermietet zu haben.
Gegenwärtig sind die Maler im Gebäude unterwegs, werden die Bäder ausgestattet, Möbel installiert. Es herrscht ein reges Treiben auf der Großbaustelle, in der das Apartmenthaus nur ein Bestandteil von vielen ist.
Abgesehen davon, dass es ziemlich zu Beginn einmal Lieferverzögerungen bei den Fenstern gab – „angeblich verzögerte ein Mangel an Sand die Glasherstellung“, erklärt Bauprojektleiter Jens Hedtke mit merklichem Zweifel – hat bisher alles gut geklappt. Die Arbeiten liegen im Zeitplan und im Fall des Apartment-Blocks eben im Endspurt.
Die Apartments gibt es in verschiedenen Größen und in den zwei Ausstattungsvarianten „Student“ und „Business“. Sie fangen bei 590 Euro Komplettmiete für rund 20 Quadratmeter an. Strom, Wasser, Heizung und eine Internetflatrate sind darin inbegriffen. Neben der Ein-Zimmer-Variante mit Minibad und Kochgelegenheit gibt es auch die voll ausgestattete Wohnung mit zwei bis drei Zimmern, Gemeinschaftsraum, Wohnküche und Bad – etwas für Wohngemeinschaften.
Apartment für verwöhnten Geschäftsmann
Und das Apartment für den verwöhnten Geschäftsmann. „Der findet alles fertig vor und muss im Grunde nur Zahnbürste und Laptop mitbringen“, wirbt Tkaczick mit einem Zwinkern für diese Variante.
Das Wort „Nachhaltigkeit“ betont Bauleiter Hedtke beim Rundgang durchs Gebäude immer wieder. Da ist beispielsweise die Lüftungsanlage mit einer Wärmerückgewinnung, die in die Fassade integriert ist und alle Räume versorgt.
Oder die digitale Schließanlage mit Bluetooth-Schnittstelle, über die sich die Türen mit einer Handy-App öffnen lassen sowie ersatzweise mit einer Zugangskarte. „Von der Wohnstruktur her erwarten wir eine hohe Fluktuation unter den Bewohnern. Auf diese Weise ersparen wir uns die Herausgabe und Rücknahme von Schlüsseln und den Austausch von Türzylindern“, erklärt Daniel Tkaczik.
Mobilität ist ebenfalls ein Thema, das bei der Planung eine große Rolle spielte. Selbstverständlich gehört zu jedem Apartment neben einem kleinen Kellerabteil auch ein Stellplatz in der Fahrradgarage im Tiefgeschoss.
500 Stellplätze im Parkhaus
Wer dennoch ein Auto abstellen muss, kann dies im benachbarten Parkhaus mit 500 Stellplätzen tun, dessen Bau bis zum Bezugstermin ebenfalls fertiggestellt sein wird. Erst im Herbst wird verständlicherweise die Bepflanzung des hellen Innenhofes erfolgen, zu dem die Fassade – anders als die Ziegelfronten an den Außenseiten – ganz in Weiß gehalten ist.
Dass das Gebäude bis Semesterbeginn ausgebucht sein wird, darin ist sich das Cube-Team sicher. Im benachbarten Gebäudekomplex zwischen Fakultätsstraße und Parkhaus sind bereits 24 von 26 Eigentumswohnungen verkauft. Auch dieses Gebäude soll noch in diesem Jahr bezogen werden, Strom, Internet und Fernwärme funktionieren bereits.
Und der nächste Gebäudetrakt in Richtung Werkstättenstraße, der gerade im Rohbau entsteht, wird ab kommendem Jahr Büroflächen beherbergen, die bereits großteils vermietet sind.
Das zehnstöckige Parkhaus, das vom gesamten Quartier genutzt werden soll, erhält gerade sein Dach in Form einer Stahlkonstruktion. Die Schrankenanlage funktioniert schon und die beiden unteren beiden Parkebenen werden nach einer Sondergenehmigung bereits von den Beschäftigten der Cube Real Estate mit ihren Fahrzeugen genutzt. In den oberen Stockwerken finden derzeit noch Beschichtungsarbeiten an den Böden statt.
Der nächste Bauabschnitt betrifft nebenan die vormals große Lokhalle des Bahnausbesserungswerkes, von der Dach und Teile der Fassade erhalten worden sind, und wo Büros, Fitness- und Gastro-Angebote einziehen sollen. Es brummt auf der Baustelle Cube Factory 577.