Leverkusen – Bis 2004 führte sie von der Opladener Neustadt her über die Bahngleise zum Eisenbahn-Ausbesserungswerk. Und auch nachdem sie wegen Einsturzgefahr abgerissen worden war, blieb die stählerne Fußgängerbrücke den Stadtplanern im Bewusstsein, die in allen Planungen der Neuen Bahnstadt Opladen die Möglichkeit offen hielten, eine neue Brücke an ihrer Stelle zu errichten. Bisher ist das Vorhaben wegen dringlicherer Projekte und aus finanziellen Gründen noch nicht angegangen worden. Nun holt die Wählergruppe Opladen plus das Thema wieder hervor – womöglich nicht ganz zufällig im Jahr der Kommunalwahlen.
Ideale Verbindung
Die Stadtverwaltung soll zunächst einmal die Möglichkeiten ausloten, wie an Fördermittel für einen Brückenneubau zu kommen sei, wird im Antrag von Opladen plus gefordert – der demnächst einmal in den Ratsgremien behandelt werden soll, wenn diese denn wieder tagen. Die Antragsteller Oliver Faber und Markus Pott erinnern daran, dass die Wiedererrichtung der Fußgängerbrücke von Anfang an im Gesamtentwicklungsplan der Bahnstadt vorgesehen gewesen sei.
Eine solche Brücke lasse die Opladener Neustadt mit der Neuen Bahnstadt zusammenwachsen, verbinde die Technische Hochschule im Osten ideal mit dem künftigen Studenten- und Kneipen-Viertel in der Neustadt.
Die Stahlbrücke, die – 170 Meter lang und zwei Meter breit – von der Franz-List-Straße in Höhe Wilhelmstraße über die Bahngleise hinweg führte, wurde 1912 als direkte Verbindung zwischen dem Eisenbahn-Ausbesserungswerk und der damals neu errichteten Opladener Neustadt gebaut.
Den Spitznamen „Henkelmännchen-Brücke“ verdankt sie dem Umstand, dass die Frauen und Kinder der damaligen Bahnarbeiter diesen das warme Mittagessen über die Brücke zum Arbeitsplatz gebracht haben sollen.
Die Brücke wurde 1944 bei einem Bombenangriff zerstört und erst 1951 wieder aufgebaut. 1995 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. Im April 2003 wurde sie wegen Baufälligkeit teilgesperrt. Ein Gutachter kam zu dem Schluss, dass eine Restaurierung der durchgerosteten Stahlbrücke wirtschaftlich nicht sinnvoll sei. Im Februar 2004 wurde sie abgerissen. (ger)
Auf den beiden neu erstellten Brücken, der Bahnhofs- und der Campusbrücke, die beide relativ schmal seien, gebe es nicht unerhebliche Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern. Für einen gewollt zunehmenden Radverkehr in der Stadt wäre eine weitere, hinreichend dimensionierte Brücke wünschenswert und würde ein Nadelöhr auf der Radwegeverbindung von Quettingen und Lützenkirchen nach Opladen beseitigen, argumentiert Opladen plus.