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Opladener RosenmontagszochNoch nie so lang wie dieses Mal

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Die Imbacher Dorfgemeinschaft hatten sich mit ihren Kostümen als „Bob der Baumeister“ nach der ewig währenden Baustelle am Bahnhof gerichtet.

Leverkusen – So lang wie diesmal war der Opladener Rosenmontagszug noch nie. Knapp 100 Wagen und Gruppen nahmen teil, und eine halbe Stunde früher als sonst ging es auch los. Der Grund war klar: Wegen der Sturmböen am Sonntag waren die Züge in Wiesdorf und Holzhausen abgesagt worden. Doch die Kamelle sowie monatelange Arbeit an Kostümen und Wagen sollte nicht umsonst gewesen sein. Die Opladener Karnevalisten organisierten kurzerhand um und luden alle Wiesdorfer Zugteilnehmer dazu ein, sich ihnen anzuschließen.

Besonders hart traf es wohl Prinz Elke II. aus Holzhausen, der am Sonntag die Enttäuschung anzusehen war. Als Reaktion lud Opladen Plus sie ein, auf dem Wagen der Fraktion am Rosenmontag mitzufahren. Doch die Tollität lehnte ab. Ohne ihr Gefolge und die restlichen Lützenkirchener Gruppen erschien ihr das nicht richtig.

Doppelte Menge Kamelle

Der Lützenkirchener Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr allerdings folgte der Einladung von Prinz Kerbi I. Mit etwa 20 Jecken, 200 Tüten voller Kamelle und einem Wagen schloss sich die Gruppe dem Zug an. Auch in Sachen Kamelle erfuhr der Löschzug Unterstützung durch den Prinzen. Kein Problem für die Tollität – schließlich hatte er dieses Mal die doppelte Menge Kamelle auf Lager.

Kerbi findet es „einfach irre“

„Es ist einfach irre“, freut sich der 35-Jährige während er von seinem Wagen auf die Menge blickt. Eigentlich habe es gar nicht besser für ihn laufen können. Schließlich werde kein anderer Prinz so schnell wieder einen dermaßen großen Zug anführen dürfen.

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Die ungewöhnliche Situation führte dazu, dass sich zwei Mottos auf dem Zug wiederfanden. „www.allesvonOP.de“ hieß es bei den Opladenern, „Mir all sin Leverkusen“ bei den Wiesdorfern.

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So schwelgten etwa die Neustadtfunken mit ihren Kostümen und Wagen in Nostalgie: Die Fußgruppe kam als Zeitungsausträger – mit Perücken aus alten Zeitungen. Auf dem Wagen hieß es „Extrablatt Opladen“, Schlagzeilen aus dem vergangenen Jahrzehnt schmückten ihn. „Es geht auch analog“, findet Christina Pohlig, die etwa zwei Monate an den Kostümen gearbeitet hat. Moderner unterwegs war die Närrische Kolpingsfamilie, die als Smartphones mitlief.

Knien vor der Stadtkasse

Politisch ging es bei den Roten Funken zu. Der Wagen zeigte zwei Männer, die vor der Stadtkasse niederknien. Obwohl der Hüter der Kasse genügend Geld hat, will er es nicht ausgeben. „Für unser Brauchtum sollte mehr Geld locker gemacht werden“, erklärt Marijo Klasic von den Roten Funken. Jeder Zug müsse erhalten bleiben. Bis tief in die Nacht hinein hatten die Wagenbauer Andreas Baron und Frank Löffler gearbeitet, obwohl der Wagen eigentlich schon tags zuvor fahren sollte. „Wir brauchten neue Konfettikanonen, dafür sind wir gestern extra nach Lohmar gefahren“, so Klasic.

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Nicht nur der Wagen selbst sorgte für Arbeit. Bis etwa 3 Uhr nachts versuchten die Jecken, Wagenengel für die zusätzlichen Gruppen zu finden. Mit Erfolg.