Neues Festival am SchlossMitreißender Auftakt zu „The Park“ in Leverkusen
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Leverkusen – Vorfreude und gute Stimmung lagen am Mittwochabend in der Luft und auch das Wetter spielte mit: Optimale Bedingungen also für den Auftakt des neuen Sommer-Festivals „The Park“ am Schloss Morsbroich, das mit dem Mitsingkonzert unter dem Motto „Frau Höpker bittet zum Gesang“ begann. Die wenigen Sitzgelegenheiten waren schnell vergriffen, doch als Katrin Höpker los legte, konnte es sowieso kaum einen der rund 1300 Besucher und Besucherinnen auf den Stühlen halten.
„Ist das der Hammer, ist das der Wahnsinn?! Wer hätte das nach dieser langen Zeit und Wetterankündigung gedacht?“, freute sich die Künstlerin.
Viele Hände gingen nach oben, als sie fragte, wer schon mal einen ihrer Auftritte besucht habe. Katrin Höpker behauptet auf ihrer Webseite kühn, das Format der Mitsingkonzerte erfunden zu haben. Fakt ist, dass sie als eine der ersten überhaupt überregional Erfolg mit diesem Konzept hatte.
Denn es trifft den Nerv des Publikums: Katrin Höpker steht vorne auf der Bühne, spielt am Keyboard, animiert zum Mitsingen und macht das schon in Familienkreisen erprobte gemeinsame Singen von allseits bekannten Liedern wieder zeitgemäß. Gemeinsam mit dem Leverkusener Publikum reiste die Kölnerin musikalisch durch die Jahrzehnte. Zwischen „Dancing Queen“ von ABBA, „99 Luftballons“ von Nena und „An guten Tagen“ von Johannes Oerding fand sich etwas für jeden Menschen, der gekommen war.
Im ersten Teil widmete die Künstlerin ihre Musikauswahl allerdings einem ernsten Thema: der Klimakrise. Anlässlich der anhaltenden Trockenheit stimmte sie das erste Mal, seitdem sie 2008 mit ihrem Programm durchstartete, „Dat Wasser vun Kölle“ von den Bläck Fööss an. „Oh, leever Jott, jev uns Wasser“ hallte es durch den Park.
„Sie verbindet seichte Themen mit Tiefe und bringt das Ganze so auf eine ganz andere Ebene“, war Besucherin Ursula Woitzik von der One-Woman-Show begeistert. Bei den Getränkewagen mussten Besucher allerdings länger warten: Bereits zu Beginn der Veranstaltung ging der Wein aus und Nachschub musste organisiert werden. Aus Köln hatte Woitzik gemeinsam mit 15 anderen Personen ihren Weg nach Leverkusen gefunden. Davon überwiegend Frauen - sie scheinen die größte Zielgruppe der Künstlerin zu sein. Doch auch die Männer hielten sich wacker beim zweistimmigen Gesang.
Besucher aus Köln, Bonn und der Umgebung
Für eine kurze Verschnaufpause könnten Stühle wohl doch nicht schaden, dachte sich offenbar das Tochter-Mutter-Gespann Arnsmann, das mit zwei Campingstühlen im Gepäck extra aus Bonn angereist war. Auf der Suche nach einer Überraschung für Mama Karin stieß Tochter Birgit auf Künstlerin Frau Höpker. Und so verschlug es die beiden zum ersten Mal in die „Mega-Kulisse“ des Morsbroicher Schlossparks, wie sie sagten.
„Draußen coronafreundlich mitsingen, dazu die Stimmung, das Zusammensein - das ist einfach toll. Jeder kennt etwas, bei dem er oder sie mitsingen kann“, freute sich Birgit Arnsmann über den gemeinsamen Gesang. Mutter Karin brachte es auf den Punkt: „Musik verbindet einfach.“ Und ob die Überraschung gelungen sei? „Auf jeden Fall.“
Ein Schlosspark voller Leben
Auch Katrin Höpker war begeistert von der Sing-Bereitschaft des Leverkusener Publikums. Sie freute sich: „Man kann Ihnen heute ganz viel zumuten!“ Museumsdirektor Jörg van den Berg und Festivalveranstalter Fabian Stiens blicken wahrscheinlich zufrieden auf das Event zurück. An diesem Abend unter sternklarem Himmel war der Schlosspark voller Leben.
Ob das Festival nun langfristig neben den Plänen des Direktors zur Revitalisierung des Areals zu einem Aufleben des Parks beitragen wird, wird sich zeigen. Was fest steht: Bis Sonntag, 22. August, lädt es zu weiteren Veranstaltungen ein. Am Donnerstag, 18. August, spielt Walter Trout ein Blues-Konzert. Die „EVL-Comedy-Night“ soll am Freitag, 19. August, für Lacher sorgen. Der Samstag, 20. August, ist mit einem Kinderfest den Jüngsten gewidmet. Zum Abschluss treten am Sonntag, 21. August, Guildo Horn und seine Band „Die Orthopädischen Strümpfe“ auf.