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2 Stunden in LeverkusenNicht mal im Bürgerbusch kann man der Hitze entfliehen

Lesezeit 3 Minuten
Lena Schmitz Wald

Doch, einige Spazierende und Radfahrende, die den Schatten des Waldes genossen, waren unterwegs.

Leverkusen – Schon auf dem Weg zum Bürgerbusch, wohin mich mein Dartpfeil geschickt hat, laufen mir die ersten Schweißperlen über die Stirn. Es ist unangenehm heiß, schon wieder werden mehr als 30 Grad erwartet, die wievielte Hitzewelle es schon in diesem Sommer ist, zählt kaum jemand mehr. Es weht kein Lüftchen und auch sonst scheint nicht viel los zu sein auf der Straße Auf dem Bruch. Wie ich hier an gute Geschichten kommen und auf Gesprächspartner treffen soll, bleibt mir ein Rätsel, doch ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Ich komme vorbei an großen gepflegten Häusern mit riesigen Gärten, die nicht den Anschein machen, als sei es der heißeste Tag seit Langem. Während sich im übrigen Leverkusener Stadtgebiet die Blätter an den Bäumen langsam gelb färben, wirkt hier alles noch frisch und grün.

Lena Schmitz leerer Wald

Man sieht, dass man nichts sieht. Spaziergängerinnen und Spaziergänger waren an den Hitzetagen kaum unterwegs. Kein Wunder, bei 33 Grad flüchtet man sich lieber ins Innere.

Das Wohngebiet grenzt direkt an den Bürgerbusch an, die grüne Lunge der Stadt. Also gehe ich, mit der Hoffnung ein paar Spaziergänger oder Hundehalter zu treffen, in den Wald hinein und kann es hier im Schatten doch ganz gut aushalten. Nach wenigen Minuten nehme ich zwischen dem Geraschel vereinzelter Tiere weibliche Stimmen wahr – dann treffe ich auf Carmen und Nicole.

Die beiden Frauen wohnen schon seit längerer Zeit im angrenzenden Stadtteil Quettingen und verkriechen sich an heißen Tagen gerne mal im Wald. Sie genießen die Ruhe und auch die Abkühlung, die man hier neben dem Alltag bekommt. „Es ist nur so schade, dass immer mehr Bäume für den Rastplatz gefällt werden müssen – fast der ganze Wegrand liegt voll mit Baumstämmen“, bedauert eine der beiden Frauen.

Kein grünes Licht

Der geplante A1-Rastplatz im Bürgerbusch? Zurück in der Redaktion recherchiere ich den aktuellen Stand: Dieses Schreckensszenario wurde schon vor einiger Zeit ausgeschlossen. Wie es mit dem anvisierten Standorten entlang der Autobahn in Lützenkirchen und in Dürscheid weitergeht, ist allerdings weiter offen. Nach wie vor kämpfen Politik und Bürgerinitiativen gegen die Autobahnraststätte. Bei der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause war auch beschlossen worden, die Verweigerungshaltung der Stadtverwaltung beim Autobahnausbau der A1 und A3 auch auf die geplante Park- und WC-Anlage auszuweiten.

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Also muss es für diese gefällten Bäume einen anderen Grund geben: Ob sie dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind? Ich laufe weiter und höre irgendwann die Motorengeräusche von der nahen Autobahn und setze mich auf einen Stein, um eine Trinkpause zu machen. Um mich herum schießen die Pflanzen in die Höhe, Vögel fliegen zwitschernd durch die Luft: Noch sieht die Natur im Bürgerbusch intakt aus, doch ein kleines, ausgetrocknetes Bächlein verdeutlicht, wie stark die Pflanzen mit der Dürre zu kämpfen haben.

Lena Schmitz Spielplatz

Verwaist liegt der Spielplatz da. Kein Wunder, er steht in der prallen Sonne.

Ab und zu fahren ein paar vereinzelte Fahrradfahrer an mir vorbei, doch von Familien oder Fußgängern weiter keine Spur. Es ist einfach zu heiß. Am Ende meiner Tour komme ich an der Jacob-Fröhlen-Straße noch an einem Spielplatz vorbei. Dass hier bei sengender Hitze keine Kinder toben und spielen, ist dann auch irgendwie kein Wunder. Für mich geht es mit einer leeren Wasserflasche, müden Beinen und jetzt auch mit einem verschwitzten Rücken zurück.