SPD LeverkusenBerghaus will die Partei schnell befrieden
Leverkusen – In dieser Woche wird Jonas Berghaus auch offiziell Chef des SPD-Unterbezirks Leverkusen. Der vor reichlich einer Woche unter lauten Misstönen und mit einem desaströsen Ergebnis von nur 103 zu 80 Stimmen ins Amt gekommene Manforter muss – wie der gesamte Vorstand – im Rahmen einer konstituierenden Sitzung die Geschäfte übernehmen. So lange sind Aylin Doğan und die übrigen Vorstandsmitglieder, die in Bergisch Neukirchen ebenfalls ihre Ämter zur Verfügung gestellt hatten, noch am Ruder.
Berghaus will so schnell wie möglich alle Ortsvereine besuchen und die Lage in der SPD befrieden. In einer E-Mail an alle Mitglieder des Unterbezirksvorstands, die Chefs der Ortsvereine und die Ratsfraktion habe er Gespräche angekündigt, sagte der 31-Jährige am Montag.
Nur eine Mail – das war so nicht geplant
Dass er seine Gegenkandidatur der Vorsitzenden lediglich schriftlich angekündigt habe, sei nicht geplant gewesen, so Berghaus. Doğan sei aber bis kurz vor dem Parteitag in Bergisch Neukirchen in Urlaub, die von ihr auf dem Parteitag zitierte E-Mail nur als Vorankündigung gedacht gewesen. Dass die Vorsitzende darauf mit Rückzug reagierte, „hat mich überrascht“.
Berghaus hatte tiefe Gräben und Unzufriedenheit in der Leverkusener SPD ausgemacht. Dass die Chefin des Unterbezirks solche Konflikte nicht gesehen hatte, sei „wohl auch eine Frage der Wahrnehmung und der Bewertung“.
Auf die Ochsentour verzichtet
Im Nachhinein sieht es Berghaus als ungeschickt an, vor der Kandidatur „nicht die Ochsentour durch die Ortsvereine gemacht“, sondern auf E-Mails statt persönliche Gespräche gesetzt zu haben. Das will er nun so schnell es geht nachholen. Klar sei, dass sein Vorsitz nun unter schlechten Vorzeichen steht. „Ich habe ein ganz schön großes Paket mit auf den Weg bekommen.“
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Deshalb komme ihm das Angebot von Karl Lauterbach gelegen. Der Bundestagsabgeordnete will zwischen den Gegnern in der SPD vermitteln.