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Spiele, Filme, BücherLeverkusener Händler geben Tipps für die Weihnachtstage

Lesezeit 4 Minuten
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Manfred Gottschalk empfiehlt nicht nur über die Augsburger Puppenkiste zu lesen, sondern sie auch zu schauen.

Leverkusen/Leichlingen – In geselliger Runde mit viel Punsch unterm Christbaum sitzen, mit hunderten anderen Menschen die Christmette feiern oder für Verwandtenbesuche durch die halbe Republik reisen: Solche Weihnachtserlebnisse fallen durch das Coronavirus in diesem Jahr weg. Gefeiert wird im kleinen Kreis, beschaulich soll es werden. Doch was tun mit der ganzen Extrazeit über die Feiertage? Wie kann man sich Weihnachten auch unter erschwerten Bedingungen schön machen? Leverkusener und Leichlinger Händler haben uns einige Spiel-, Film- und Lesetipps gegeben, mit denen wir uns die Feiertage vertreiben können.

Manfred Gottschalk, Buchhandlung Gottschalk in Schlebusch:

Manfred Gottschalk empfiehlt nicht nur über die Augsburger Puppenkiste zu lesen, sondern sie auch zu schauen.

Buchhändler Manfred Gottschalk in der Vorweihnachtszeit ans Telefon zu bekommen, ist nicht gerade einfach. „Hier ist momentan die Hölle los“, sagt er. „Aber da freuen wir uns natürlich drüber!“ In der Corona-Pandemie hätten viele das Lesen für sich wiederentdeckt, meint Gottschalk. „Die Fantasie ist ja immer noch frei.“ Gerade an einem Fest wie Weihnachten bietet sich das gemeinsame Lesen und Vorlesen für eine Feier in kleiner Runde an. Dafür hat Gottschalk ein paar passende Buchtipps.

„’Die Falle’ von Robert Gernhardt ist eine super lustige Nikolaus- und Weihnachtsgeschichte.“ Eine Gruppe an Studenten spielt in der Satire, verkleidet als Weihnachtsmann oder Knecht Ruprecht, die Kinder gegen ihre Eltern aus. Neben dem „Klassiker“ von 1966 empfiehlt Gottschalk auch „Herr Mozart feiert Weihnachten“ von Eva Boronsky oder „Fipp, Vanessa und die Koofmichs“ von Burkhard Spinnen. Gottschalks Spezial-Tipp verbindet sogar das Lesen und Schauen. Der Roman „Herzfaden“ von Thomas Hettche war ein literarisches Highlight in 2020. „Die Augsburger Puppenkiste, um die es geht, übt auf meine Generation eine große Faszination aus. An Weihnachten schaue ich die Puppenkiste nun aber auch online zusammen mit meinen Enkeln.“

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Nadine Melzer, Theaterleitung im Scala-Kino in Opladen:

Nadine Melzer ist die Theaterleiterin des „Scala“-Kinos in Opladen und plant nun die Wiedereröffnung nach dem Lockdown.

Wer von der Film-Expertin nun Weihnachtsklassiker wie den „Grinch“, „Tatsächlich Liebe“ oder „Kevin Allein Zuhaus“ erwartet, hat weit gefehlt. „Klassisch weihnachtliche Filme schaue ich eigentlich nicht“, so Nadine Melzer. Seit Anfang des Jahres ist sie die neue Theaterleiterin im Scala in Opladen. „In der Adventszeit gucke ich immer Harry Potter - und zwar alle Teile“, sagt sie und lacht. Im Kino werden im Advent als Familienprogramm eigentlich traditionell die verschiedenen Teile von „Petersson und Findus“ gezeigt. „Das kam immer sehr gut an“, meint Melzer.

Normalerweise hat sie über die Weihnachtsfeiertage gut zu tun. In diesem Jahr ist durch die Kinoschließungen alles anders. „Ich habe gemischte Gefühle“, sagt Melzer. „Man hat mehr freie Zeit, doch im Hinterkopf auch die Existenzangst. Der Dezember ist eigentlich unsere Haupt-Einnahmezeit im Jahr.“ Doch sie versucht zuversichtlich zu bleiben. „Ich freue mich schon auf die Zeit, in der ich wieder arbeiten kann.“ Wer das Kino-Erlebnis zu Weihnachten Zuhause etwas nachholen möchte, dem empfiehlt Nadine Melzer große Blockbuster aus dem vergangenen Jahr, die mittlerweile auf Streaming-Diensten abrufbar sind. „’Parasite’, ’1917’ und der Film über David Copperfield haben mich begeistert“, erzählt sie. Ein abwechslungsreiches Programm für die freien Tage.

Hilfe für Lokale Kinos

Wer das Scala-Kino in Opladen unterstützen möchte, kann dies beispielsweise über die Plattform „Kino on Demand“ tun. Bei diesem Streaming-Dienst stehen mehrere hundert Filme auf Abruf bereit. Mit jedem fünften Stream wird ein Betrag an das eigene Lieblingskino gespendet – wie das Scala.

www.kino-on-demand.com.

Kathrin Weber, Kinderkiste Leichlingen:

Monika Jellwitzki und Kathrin Weber von der Kinderkiste Leichlingen haben einige Spiele rausgesucht, die sich auch in kleiner Runde spielen lassen, wie die „Exit“-Reihe von Kosmos.

Kathrin Weber führt zusammen mit Monika Jellwitzki die „Kinderkiste Leichlingen“. Weihnachten ist traditionell eine Zeit, in der viele Menschen Gesellschaftsspiele wieder hervorkramen. Viele Spiele sind jedoch erst ab vier Personen und aufwärts spielbar oder machen erst dann richtig Spaß. Kathrin Weber hat trotzdem ein paar Empfehlungen, die sich auch in kleiner Runde anbieten. „Ich mag die Spiele der ’Exit’-Reihe“, erzählt Weber. In diesen muss man gemeinsam ein Rätsel lösen, aufgebaut sind die Spiele wie „Escape-Rooms“. „Die werden wir auch selbst mit unseren erwachsenen Kindern an Weihnachten spielen. Besonders schön ist dabei, dass diese Spiele kooperativ sind - es gibt also keinen Wettbewerb, sondern man spielt zusammen gegen das Spiel.“ Gerade in Corona-Zeiten eine gute Sache, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Außerdem sind Spiele wie „Exit“ oder das Spiel des Jahres, „Die Crew“, zeitlich limitiert - „Dann sitzt man da nicht drei Stunden wie bei Monopoly. Ich spiele selbst gern schnellere Spiele“, sagt Weber und lacht.

Wem am Ende doch noch langweilig werden sollte, für den hat Kathrin Weber auch noch ein paar spontane Tipps. „Die alten Sachen gehen immer“, sagt sie. „Stadt-Land-Fluss, Schiffe-Versenken, alte Partyspiele, für die man nur ein Kartendeck braucht, wie ’Neunerln’. Für Kinder kann man außerdem im Haus eine Schnitzeljagd veranstalten.“ Damit bleibt man nach der ganzen Esserei über die Feiertage auch noch in Bewegung - ein positiver Nebeneffekt, auch für Erwachsene.