Teilnehmerliste mit hohem Neid-FaktorDas erwartet Besucher beim „stART“-Festival 2022
Leverkusen – Thomas Helfrich ist die Vorfreude anzumerken, wenn er im Studio des Erholungshauses sitzt und über das spricht, was ihn so bewegt: das Programm des „stART“-Festivals der Bayer-Kultur. Das findet zwar erst im kommenden Jahr statt – genauer: vom 23. April bis zum 12. Juni 2022.
Doch schon jetzt ruhen alle Hoffnungen darauf. Die Pandemie machte Konzerte, Theateraufführungen und alle anderen kulturellen Veranstaltungen in der jüngeren Vergangenheit so gut wie unmöglich. 2022 soll es dann – mit steigender Impfquote und strikten Regeln – im eigenen Erholungshaus wieder losgehen. Das ist trotz erneut turbulenter Zeiten wie diesen der Plan. Es soll wieder losgehen für die Menschen. Und für die Künstlerinnen und Künstler, denen sich Helfrich und sein Team verpflichtet fühlen.
Partnerschaftliche Förderung
Diesbezüglich sind natürlich zunächst einmal jene Akteurinnen und Akteure zu nennen, die von der Bayer-Kultur durch das dem Festival seinen Namen gebenden „stART“-Programm gefördert werden – gefördert nicht nur im monetären Sinne, sondern vor allem „partnerschaftlich“. Das betont Helfrich. Und auch Christoph Böhmke als Festivalleiter betont das. Es gehe darum, jungen Künstlerinnen und Künstlern Beratung in den Wirren des Alltagsgeschäftes angedeihen zu lassen. Ihnen Auftrittsmöglichkeiten zu geben. Ihnen zu helfen, sich optimal zu vermarkten für eine Zukunft, in der sie irgendwann sicherlich auch außerhalb des Bayer-Kultur-Kosmos unterwegs sein werden.
Und dass dieses seit einigen Jahren bestehende Förderprogramm mittlerweile einen exzellenten Ruf in der Szene genießt, sieht man nicht zuletzt an den Namen der Menschen, die von ihm profitieren und die quasi die Basis des kommenden Festivals bilden.
Weill- und Gershwin-Programm
Die aus Ägypten stammende Sängerin Fatma Said, die zwar musikalische Wurzeln im Barock hat, aber am 6. Mai 2022 gemeinsam mit dem Pianisten Tim Allhoff ein Programm mit Liedern von Kurt Weill, George Gershwin und Ella Fitzgerald präsentieren wird. Sie tritt auf im Opladener Scala, das neben dem Erholungshaus, der Wiesdorfer Herz-Jesu-Kirche, dem Altenberger Dom und dem Forum einer von fünf Leverkusener Orten sein wird, an denen das Festival stattfindet.
Zudem wird Said bereits am 4. Mai mit dem Alt-Sänger Jakub Józef Orlinski und dem hiesigen, von Werner Erhardt geleiteten Ensemble L’arte del Mondo im Erholungshaus Werke von Bach, Francesco Durante und Pergolesi präsentieren. Said und Orlinski – das seien „zwei absolute Shooting-Stars der Szene, um deren Engagement uns viele andere Veranstaltende beneiden“, sagt Böhmke.
Die israelische Dirigentin Bar Avni, die nun den Bayer Philharmonikern vorsteht und dieses Orchester vor wenigen Wochen bereits energisch und mit maximaler Verve im Forum anleitete und zu Höchstleistungen trieb, ist die nächste im Bunde. Sie hat – neben den beiden Silvester- respektive Neujahrskonzerten am 31. Dezember und 1. Januar im Forum und im Erholungshaus (in dieser Reihenfolge) – am 15. Mai im Erholungshaus Mozarts Klavierkonzert in d-Moll und Brahms’ zweite Sinfonie aufs Programm gesetzt.
Auch Avni sei so gut, dass „wir ihr freie Hand gelassen, eine Carte blanche gewährt haben“, sagt Böhmke. Sprich: Sie solle machen, was sie wolle. Es könne sowieso nur überragend werden.
Klassik und Elektronik
Die Trompeterin Rike Huy und der aus Leverkusen stammende Tänzer Philippe Kratz sind schließlich Nummer drei und vier der Geförderten. Auch sie geben sich die Ehre: Rike Huy wird am 12. Mai in der Herz-Jesu-Kirche mit dem Ensemble Amarcord Klassik und Elektronik mixen. Kratz wiederum hat als Mitglied der renommierten Compagnie Aterbaletto in Italien mittlerweile auch als Choreograf von sich Reden gemacht: Eine davon wird zu Henryk Mikolaj Goreckis „O Domina Nostra“ am 9. Juni im Altenberger Dom gezeigt.
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Namhafte Künstlerinnen und Künstler abseits des eigenen Förder-Rasters kommen mit der international bekannten Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter (2. Juni, Erholungshaus), dem Schauspieler Dominique Horwitz (10. Mai, Erholungshaus, gemeinsam mit dem Arte-Ensemble), dem neuen Konzertmeister der Oper Wuppertal Patrick Hahn und dessen Georg-Kreisler-Abend (17. Mai, Erholungshaus) oder dem Mimen und Rezitator Gustav Peter Wöhler (27. Mai, Erholungshaus) in die Stadt. Zudem gibt es mehrere Angebote für den Nachwuchs – etwa das bereits bekannte Schulkonzert mit Dirigentenduell am 2. Mai (Erholungshaus), ein Kindergartenkonzert (24. Mai, Erholungshaus) oder das von Bar Avni und den Philharmonikern bestrittene Familienkonzert am 12. Juni (Erholungshaus).
An allen Bayer-Standorten
Und: Das „stART“-Festival umfasst auch die Bayer-Standorte Wuppertal, Berlin und Bitterfeld. In Wuppertal gastieren die Orchester-Größen des City Of Birmingham Symphony Orchestra (14. Mai) sowie des Budapest Festival Orchestra (23. Mai) in der Historischen Stadthalle. In Berlin gibt es im Prime Time Theater Jazz mit dem Duo Bartolomey/Bittmann (Violine und Cello) am 25. April sowie mit Tamara Lukasheva und Vadim Neselovskyi am 24. Mai. Im Bitterfelder Städtischen Kulturhaus treten am 7. Juni Jakob Manz als ehemaliger Gewinner des Jazztage-Wettbewerbes „Future Sound“ sowie das Mandelring Quartett auf.
Eintrittskarten für sämtliche Konzerte des Festivals sind ab sofort im Internet über das Portal „Kölnticket“ sowie an der Kasse im Erholungshaus und über die Homepage der Bayer-Kultur erhältlich.
Wer bis zum 26. November zuschlägt, bekommt je ein zweites Ticket gratis dazu. Ein Festivalticket, das zum Einlass bei allen Veranstaltungen an allen Orten berechtigt, kostet 150 Euro.
Derzeit gilt pandemiebedingt im Erholungshaus die 2-G-Regelung. Die bei den Veranstaltungen 2022 gültigen Reglungen stehen noch nicht fest. Die Bayer-Kultur bittet darum, sich im Vorfeld stets aktuell zu informieren. Das komplette Programm mit allen Informationen liegt öffentlich an den Spielstätten aus und ist im Internet einsehbar.
www.kultur.bayer.de
www.koelnticket.de