In dem Gotteshaus zeigen fünf Künstlerinnen und Künstler des Künstlerbunkers Opladen Arbeiten zum Thema „Treppen, Leitern und Co.“.
„Treppen, Leitern und Co.“Ein Auf und ab der Kunst in der Wiesdorfer Christuskirche
Keine Frage: Leitern und Treppen sind besondere Gebilde. Sie sind symbolisch aufgeladen, wenn sie für das Auf und Ab im Leben stehen. Wenn von der Karriereleiter die Rede ist. Vom Siegertreppchen. Von den Stufen oder Sprossen, die hinauf zur Himmelspforte führen oder hinunter in die Niederungen des Fegefeuers. Und natürlich passen sie somit auch irgendwie bestens in eine religiöse Umgebung. In eine Kirche wie die Christuskirche an der Dönhoffstraße. In der wird am Wochenende denn auch eine Ausstellung mit dem Titel „Treppen, Leitern und Co.“ eröffnet, bei der fünf Künstlerinnen und Künstler aus dem Opladener Künstlerbunker Arbeiten zum Thema zeigen.
Zusammenarbeit mit dem Künstlerbunker
Die Idee zur Ausstellung war Reiner-Ernst Ohle und Detlev Prößdorf gekommen. Was bedeutet: Es war unkompliziert, alles in die Wege zu leiten. Prößdorf hatte ja einst die seit Jahren traditionell-renommierte und stet weiter voranschreitende Reihe von Ausstellungen in seinem Gotteshaus ins Leben gerufen und ist ohnehin schon guter Bekannter und Förderer der hiesige Kunstszene. Ohle wiederum, der ehemalige Dramaturg und Theater-Referent der Bayer-Kulturabteilung, ist fest in der Stadt verwurzelt und hegt beste Beziehungen zu den Kreativen in Opladen. Irgendwie kam also alles zusammen – und nun ist an der Dönhoffstraße eben eine optische, künstlerisch zwischen vielen Medien changierende und vielerlei Interpretationen auf sich vereinende Kletter- und Kraxeltour angesagt.
Anna Matzek etwa steuerte – für ihre Kunst typisch – eine Videoinstallation bei: Sie filmte Familienmitglieder von unten beim Hinauf- und Hinabsteigen einer alten Dreiecks-Holzleiter. Die hatte früher ihr an verschiedenen Theaterbühnen arbeitender Vater noch selbst benutzt. Für Anna Matzek spiegelt diese Installation die Höhen und Tiefen wider, denen eine Familie im Binnenverhältnis ausgesetzt ist. „Familie bedeutet immer ein Hoch und Runter“, sagt sie.
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Peter Kacmareks Zeichnungen von Stufenlandschaften durchlaufenden Figuren, sich aus Kopf und Hirn windenden Treppen oder seine Postkarten – geschickt aus dem imaginären Urlaub im Gebirge oder aus dem Kölner Hauptbahnhof vor der mal wieder nicht funktionierenden Rolltreppe – widmen sich dem Thema der Ausstellung eher humorvoll und mitunter sarkastisch. Sie erzählen Geschichten und gehen stets weit über das bloße Optische hinaus.
Johannes Seibt Fotografien zeigen reale Treppen und Treppengeländer und bestechen durch szenische und strukturelle Spitzfindigkeiten, etwa wenn sie dunkel und düster aus„geleuchtet“sind oder eine Steintreppe, von unten fotografiert, am Horizont endet.
Friedel Engstenberg verarbeitete das Treppen- und Leitermotiv in den bekannten Stahlskpturen, die der Ausstellung neben Dreidimensionalität auch Haptik schenken. Jürgen Dehniger übermalte Schwarz-Weiß-Fotografien der Pyramiden und des Kölner Doms, zwei Bauwerke, die den Gedanken ans Hinaufsteigen klassischerweise herausfordern und nahelegen – und beschert ihnen so eine faszinierend Aura des Surrealen und der Fantastik.
Letztlich schafft diese Ausstellung einmal mehr das, was in der Christuskirche ob der Nähe der dort agierenden Personen zur Kunst schon Programm ist: Sie liefert Hingucker und regt zum Schmunzeln, Nachdenken, Deuten und zum Ziehen von Querverweisen an.
„Treppen, Leitern und Co.“ wird am Sonntag, 21. April, im Anschluss an den Gottesdienst (1o Uhr) eröffnet und ist dort bis zum 30. Juni zu sehen.