Ausschreibung geplantStadt will wieder mehr Trödelmärkte in Leverkusen
Leverkusen – In Leverkusen soll es wieder regelmäßig Trödelmärkte geben. Diese waren in den 2010er Jahren zum Erliegen gekommen, weil verschärfte Vorschriften eine Baugenehmigung erforderten und dies die Kosten für Veranstalter mächtig in die Höhe trieb.
Nun ist die Stadtverwaltung, vor drei Jahren auf einen SPD-Antrag hin vom Rat beauftragt (Motto: „Kein Trödeln in Sachen Trödelmarkt“), tätig geworden und glaubt, eine Kompromisslösung gefunden zu haben. Der soll die Trödelmärkte an ausgewählten Orten, ohne Baugenehmigung und anfangs mit einem deutlichen Gebührennachlass wieder möglich machen.
Vier Veranstalter
Der städtische Fachbereich Recht und Ordnung hat dazu Vorgespräche mit vier Veranstaltern geführt, die sich im Grundsatz bereiterklärt haben, wieder solche Märkte in Leverkusen auszurichten: Melan West, Tommys Trödelmärkte, Veranstaltungsagentur Rieder und Rhein-Antik Torsten Höderath. Gemeinsam wurden dafür folgende Orte ausgewählt, die keine Baugenehmigung erforderlich machen und an denen sich Probleme mit dem Straßenverkehr absehbar in Grenzen halten:
- Die Marie-Curie-Straße im Innovationspark Manfort für bis zu sechs Veranstaltungen im Jahr;
- der Marktplatz in Opladen für fünf bis sechs Veranstaltungen jährlich;
- der Marktplatz in Schlebusch für sechs bis acht Trödelmärkten im Jahr;
- der Vorplatz von Schloss Morsbroich und den Vorplatz des Forums für einen besonderen Antikmarkt.
Weniger einig wurde man sich bei den von der Stadtverwaltung veranschlagten Gebührensätzen. Die Sätze der Sondergebührensatzung seien überhöht und nicht finanzierbar, hieß es von Veranstalterseite. Auch erforderten neue Veranstaltungsorte und womöglich -formate zu Beginn einen höheren Werbeaufwand. Auf diese Bedenken waren Rat und Verwaltung in einem Beschluss bereits 2019 eingegangen, doch konnten in der Pandemie und mit den Verboten größerer Veranstaltungen bisher nur zwei Märkte abgehalten werden.
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Nun will die Stadt einen neuen Anlauf versuchen und eine öffentliche Ausschreibung für die Veranstaltung von Trödelmärkten vornehmen, für die sich Interessenten mit ihren Konzepten bewerben sollen. Davon erhofft man sich, dass „die Lebensqualität im jeweiligen Stadtgebiet gesteigert wird“. Um Veranstaltern einen Anreiz zu bieten, sollen die Gebühren für die ersten zwei Jahre nach Vertragsabschluss auf die Hälfte verringert werden. Über diesen Vorschlag der Verwaltung werden Anfang Februar die drei Bezirksvertretungen und schließlich der Rat entscheiden.