Volks- und Schützenfest SchlebuschSo lief der sonnige Auftakt im Wuppermannpark
Lesezeit 3 Minuten
Schlebusch – Tausende Menschen tummelten sich am Donnerstagabend bei strahlendem Sonnenschein im Wuppermannpark in Schlebusch, endlich. Denn nach zwei Jahren Pause konnte das Schlebuscher Volksfest in die 37. Runde starten.
Live-Musik, gute Laune und ein kühles Bier: Ausgelassene Stimmung breitete sich unter den Besuchern und Ausstellern aus, denen man die Freude über die Rückkehr des Festes regelrecht ansah.
„Es ist Pflicht, hier zu sein“
„Als Schlebuscher ist es Pflichtprogramm, hier zu sein“, erzählte Gabriele von Laufenberg. Mit zwei Freundinnen hatte sie es sich auf einer Picknick-Decke mit Blick auf die Bühne gemütlich gemacht. Besonders in diesem Jahr: Das gute Wetter. „Oft hat es schon vor der Bühne mit den Knien im Matsch geendet“, erinnerte sich Von Laufenberg mit einem Lachen. Die drei Frauen freuten sich sehr, dass es nach zweijähriger Unterbrechung wieder weiter geht. Die Wege zum Fest seien für die drei kurz, weshalb sie sogar an allen vier Tagen vorbei schauen werden.
Denn es gibt neben einem wechselnden Bühnenprogramm noch viel zu sehen. Nur einige hundert Meter weiter lockte ein reges Jahrmarkttreiben vor allem Familien und Jugendliche auf den Marktplatz. Die bunt blinkenden Fahrattraktionen lassen sicher das ein oder andere Kirmes-Herz höher schlagen. Aber auch Klassiker wie Entenangeln dürfen nicht fehlen. Große Luftballons lassen nicht nur Kinderaugen funkeln. Auch über die Stadtgrenzen hinaus lockte der Jahrmarkt Besucher an: Eine junge vierköpfige Familie aus Odenthal lobte besonders das Angebot für Kinder.
Schon vor Konzertbeginn füllte sich der Park. An den Bierwägen knubbelten sich die Durstigen. Vorne an der Bühne warteten Josefine Kratzer und Matthias Domogalla an einem schattigen Plätzchen auf den Start. „Es ist mega cool, dass so etwas wieder statt findet. Die Stimmung ist gelassen. Man denkt gar nicht mehr an Corona“, beschrieb die 26-Jährige die entspannte Atmosphäre. Wahlleverkusener Domogalla freute sich mit seiner Freundin auf das Konzert. Seit seinem Umzug nach Leverkusen war in der Stadt coronabedingt nicht so viel los gewesen.
Mitreißendes Konzert von Ersatzband
Corona geschuldet sagte auch eine „Die Fantastischen Vier“-Coverband am Tag zuvor ihren geplanten Auftritt ab, zum ersten Mal in 37-jähriger Volksfest-Geschichte. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch, denn die Band „Hörgerät – Rocken auf Deutsch“ lieferte einen mitreißenden Auftritt. Den Auftakt machten sie mit dem Lied „Das kann uns keiner nehmen“ von „Revolverheld“. Mit der Liedzeile „Die Stadt wird hell und wir trinken auf's Leben“ trafen die Künstler gleich den Nerv des Abends.
Voll ins Schwarze traf die Band mit der Songauswahl bei den Ehepartnern Martina und Markus. Von der Musik angelockt, trudelte das Ehepaar bei freiem Eintritt in den Wuppermannpark ein. Zuvor waren die zwei unten im Ort etwas essen und folgten dann einfach der Musik. „Wir genießen es, es passt einfach“, schwärmte die Schlebuscherin.Kulinarisch beglückt wurden Besucher mit Klassikern wie Krakauer und Reibekuchen. Neu in diesem Jahr: der Bierwagen „Zipfer“ aus Österreich, den Veranstalter Werner Nolden im Urlaub entdeckte.
Für das Veranstalter-Urgestein ist es ein tolles Gefühl, wieder ein Mikrofon in der Hand zu halten und damit weiter zu machen, was vor 37 Jahren seinen Anfang nahm. Doch trotzdem sei in den vergangenen zwei Jahren viel verloren gegangen, vor allem eins: das Personal. Doch er sieht mit Ruhe der Zukunft entgegen und hofft, dass alles wieder nach und nach seinen Lauf nehmen wird. Mit größerem Ansturm rechnet Nolden in den kommenden Tagen.
Parallel zum Volksfest feiert die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Leverkusen-Schlebusch von 1418 im kleineren Umfang zum 602. Mal Schützenfest.