Vorarbeiten ab JuniStartschuss für umstrittene Gas-Hochdruckleitung um Leverkusen
Im März 2021 sollen die Arbeiten an der neuen Gasleitung starten, es geht los am Umspannwerk Opladen. Viele Leverkusener sehen das Projekt kritisch.
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- Noch im Juni sollen die Vorarbeiten für die umstrittene Gashochdruckleitung beginnen.
- Nun wurden weitere Details bekannt.
- Viele Leverkusener hatten sich gegen das Projekt positioniert, die Stadt hatte sogar geklagt.
Leverkusen – Auf einer Länge von 23,6 Kilometern wird innerhalb der nächsten zwei Jahre eine neue Ferngasleitung zwischen Leverkusen und Bergisch Gladbach gebaut. Grund dafür ist die bundesweite Umstellung von L- auf H-Gas, welches einen höheren Brennwert hat. Mitte Juni starten die archäologischen Bodenuntersuchungen sowie die Räumung von Kampfmitteln rund um das Umspannwerk Opladen und an der Autobahn 3.
Das Unternehmen Nordrheinische Erdgastransportleitungsgesellschaft, kurz NETG, betreibt das gleichnamige Ferngasleitungssystem, das von Elten an der niederländischen Grenze bis nach Bergisch Gladbach führt. Mit dem Bau der neuen Leitung hat die NETG die Open Grid Europe GmbH (OGE) in Essen beauftragt. 58 Millionen Euro investiert die NETG in das Projekt, teilte gestern Helmut Roloff, OGE-Pressesprecher, bei der Vorstellung des Bauvorhabens mit.
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Die neue Verbindungsleitung führt von der sogenannten Schieberstation „Voigtslach“ in Hitdorf zur Station „Paffrath“ im Stadtgebiet von Bergisch Gladbach. Die Trasse verläuft nördlich und östlich von Leverkusen durch den Landkreis Mettmann, durch den Rheinisch-Bergischen Kreis sowie durch Kölner Gebiet.
Niedrigerer Brennwert
Um die angeschlossenen Privathaushalte und Betriebe in der Region Köln, Leverkusen und Bergisch Gladbach schrittweise von L-Gas auf H-Gas umstellen zu können, wird nach Angaben der OGE die Ferngasleitung Voigtslach-Paffrath benötigt. L-Gas hat einen geringeren Methangehalt, damit einen niedrigeren Brennwert als H-Gas. Außerdem werde die Förderung im niederländischen Groningen – von dort wird Deutschland zum größten Teil beliefert – in den nächsten Jahren sukzessive eingestellt. „Diese sogenannte Marktraumumstellung, auch bekannt als L-H-Gas Umstellung, betrifft in ganz Deutschland etwa fünf Millionen Endgeräte“, erläuterte Roloff.
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Das Bauprojekt, das die NETG schon einige Jahre in der Pipeline hat, ist nicht unumstritten. Vor allem notwendige Baumfällungen und die Nähe der Gasleitung zur Waldsiedlung in Schlebusch sorgten für Kritik. Die Stadt Leverkusen hatte gegen den Trassenverlauf geklagt und unterlag vor Gericht (wir berichteten). Roloff: „In letzter Instanz hat das Bundesverwaltungsgericht Leipzig die Klage im Januar 2020 abgewiesen.“
„Die Eingriffe in die Natur durch die Bauarbeiten werden in erheblichem Maß kompensiert“, betonte John Abert, technischer Projektleiter. Vorgesehen seien Ersatzpflanzungen auf Flächen von insgesamt 6,5 Hektar. In sensiblen Bereich, wie der Waldsiedlung, werde der Arbeitsstreifen auf acht bis zehn Meter reduziert, so Abert. „Normal sind 32 Meter.“
Die Holzarbeiten sind ab Oktober vorgesehen, erläutert der Projektleiter zum zeitlichen Ablauf. Startschuss für die eigentlichen Bauarbeiten in Leverkusen sei Anfang März 2021. Die entscheidende Bauphase im Stadtgebiet von Bergisch Gladbach sei für das Jahr 2022 geplant. Im Dezember 2022 soll die neue Ferngasleitung in Betrieb genommen werden. Details zum Bauprojekt und weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten für Bürger gibt es im Internet.