Sven Weiss ist erst seit rund einem Jahr in Leverkusen – als Geschäftsführer von Partei und Fraktion.
Wahl 2025Leverkusens Grüne haben einen Oberbürgermeister-Kandidaten
Sven Weiss soll Oberbürgermeisterkandidat der Leverkusener Grünen bei der Kommunalwahl 2025 werden. „Wir haben bereits im vergangenen Oktober erste Gespräche geführt und zu Beginn des Jahres ein Anforderungsprofil erstellt“, berichtet Co-Vorstandssprecher Thomas Nagel vor den Parteimitgliedern im voll besetzten Schlebuscher Treibhaus. „Und irgendwann ist es über uns gekommen, dass unter uns einer sitzt, auf den das alles passt.“ Die genauen Kriterien will Nagel nicht erläutern, aber der Vorstand sei einstimmig zu der Entscheidung gekommen, dass der derzeitige Kreis- und Fraktionsgeschäftsführer genau der richtige Mann sei: „Er steht für Innovation und Ehrgeiz, ist gleichzeitig dynamisch, nahbar und liebenswert.“
Offiziell gewählt wird der Oberbürgermeisterkandidat bei einer Mitgliederversammlung im September, ob es Gegenkandidaten geben wird, ist bislang nicht bekannt. Weiss ist nach Stefan Hebbel (CDU) der zweite von einer Partei benannte Kandidat. Der amtierende Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) hat noch nicht kommuniziert, ob er sich zur Wiederwahl stellt.
Migration als wichtiges Thema
Der 37-Jährige ist noch recht neu bei den Leverkusener Grünen: Seit April 2023 ist er hauptamtlicher Kreis- und Fraktionsgeschäftsführer. Der gelernte Medienkaufmann hat zuvor in der Düsseldorfer Stadtverwaltung den Führungsstab in der Ukrainekrise geleitet und war in der Landesregierung Fachreferent für Migration und Integration. Dabei sucht er auch immer neue Herausforderungen. „Ich war auch zwei Jahre in Griechenland und habe dort ein Geflüchtetencamp organisiert“, berichtet Weiss.
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Daher liege ihm das Thema Migration besonders am Herzen. „Wichtig ist mir, dass ich ein Kandidat für alle Menschen in unserer Stadt sein möchte, und wir haben hier immerhin 140 verschiedene Nationen“, erklärt der 37-Jährige. Näher möchte er noch nicht auf seine Schwerpunktthemen eingehen, der Vorstand arbeite noch am Wahlprogramm, dem wolle er nicht vorgreifen. „Ich will mich für ein gutes, grünes Leben in Leverkusen einsetzen“, sagt er allgemein.
Auch die Fraktionsvorsitzende Claudia Wiese ist mit der Wahl einverstanden: „Ich unterstütze den Vorschlag des Vorstands von Herzen. Sven hat eine tolle Fähigkeit zur Kommunikation, das ist mir ganz wichtig. Und das müssen wir fördern.“
Unterstützung für Nyke Slawik
Zuvor hatte die Leverkusener Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik den Kreisverband um Unterstützung für eine erneute Kandidatur für den Bundestag gebeten. „Die letzten Jahre waren eine schwere Zeit, aber es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Ich habe gelernt: Wir können viel erreichen, wenn wir in eine Regierung eintreten.“ Auf die Frage nach möglichen künftigen Koalitionspartnern macht die 30-Jährige keinen Hehl daraus, dass sie froh wäre, wenn sie die FDP loswerden könnte. Und Schwarz-Grün laufe ja auch in NRW ganz erfolgreich.
„Was ich jetzt schon sagen kann ist, dass wir mit allen demokratischen Parteien sprechen werden, aber nicht um jeden Preis in eine Koalition gehen. Die Themen müssen auch stimmen.“ Wichtig sei es dennoch, in der Regierungsverantwortung zu bleiben: „Um das zu verteidigen, was wir schon erreicht haben und Neues anzugehen.“ Eine Verkehrswende, die auch den Stopp von Autobahnausbauten beinhaltet, werde es nur geben, wenn Grüne weiterhin in der Regierung vertreten seien.
Von den 33 stimmberechtigten Mitgliedern sprachen Slawik in geheimer Wahl 31 ihr Vertrauen aus, zwei stimmten mit „Nein“. Slawik bedankte sich für das positive Votum: „Es würde mir alles bedeuten, wenn ich euch weiter im Bundestag vertreten darf.“