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Vergleich der GroßstädteSo stark steigen Mietpreise in Leverkusen

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Wohnungen Leverkusen Mietpreise neu

Wohnhäuser in der Leverkusener Nobelstraße

Leverkusen – In keiner anderen Großstadt in Deutschland steigen die Mieten stärker als in Leverkusen. Das hat eine Analyse der Mietkostenentwicklung 80 deutscher Großstädte nun ergeben. Leverkusen bleibt jedoch immer noch deutlich preiswerter als Städte im Umland.

Den Daten von Immowelt zufolge mussten Neumieterinnen und -mieter im vergangenen Jahr durchschnittlich 8,60 pro Quadratmeter in einer Leverkusener Wohnung zahlen. 2020 hatte die Erhebung des Immobilienportals noch einen Quadratmeterpreis von genau acht Euro ergeben – nun sind es acht Prozent mehr. Im Vorjahr hatte das Wachstum lediglich zwei Prozent betragen.

Köln und Aachen: Mieten werden sechs Prozent teurer

Leverkusen weist damit die höchste Teuerungsrate aller 80 untersuchten Großstädte auf. Nur im westfälischen Münster gibt es ebenfalls ein Mietenplus von acht Prozent. In allen anderen Kommunen gibt es ein im Vergleich zu Vorjahren deutlich gebremstes Wachstum: In Köln und Aachen sind es plus sechs Prozent, in Bonn und Remscheid steigen die Mietpreise um fünf Prozent, plus vier Prozent sind es in Bergisch Gladbach und Solingen. Gestoppt wurde das Kostenwachstum laut Immowelt sogar in Düsseldorf: Hier kostete der Quadratmeter 2021 wie im Vorjahr 10,70 Euro.

Bei den angegebenen Mietpreisen handelt es sich um Nettokaltmieten bei Neuvermietungen auf Immowelt und Wohnungen in einer Größe von 40 bis 120 Quadratmeter. Der Anbieter hat dabei ausschließlich solche Inserate berücksichtig, die vermehrt nachgefragt wurden.

Durchschnittsmieten sind in Leverkusen relativ niedrig

So rasant die Entwicklung in Leverkusen auch ist, so niedrig sind die Leverkusener Durchschnittsmieten im Vergleich zum Umland in vielen Fällen noch: Preiswerter gibt es einen Quadratmeter zur Miete nur in Remscheid, Solingen und Wuppertal. Bergisch Gladbach ist 1,10 Euro teurer, Köln (plus 3,10 Euro), Düsseldorf (2,10 Euro) und Bonn (plus 1,60 Euro) wenig überraschend noch deutlich mehr.

Bundesweit hat sich die Preisdynamik nach Ansicht der Immowelt-Experten im vergangenen Jahr deutlich abgeschwächt. Vor allem in den hochpreisigen Städten ist die Preiskurve flacher geraten: Münchener und Frankfurter Mieten steigen um ein Prozent auf 18, beziehungsweise 13,60 Euro pro Quadratmeter, auch in Hamburg (plus drei Prozent, 11,70 Euro) und Berlin (plus vier Prozent, 10,40 Euro) nehmen die Preise weniger stark zu als in Vorjahren. Die Immowelt-Experten schlussfolgern daraus: „In den teuren Großstädten scheint die Grenze des Bezahlbaren erreicht.“

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Matthias Wirtz, Immobilienexperte der Kreissparkasse Köln, analysierte kürzlich im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“, warum Kauf- und Mietpreise in kleineren Großstädten wie Leverkusen aktuell deutlich stärker steigen als in den Metropolen. Teile Leverkusens hätten zuletzt noch ein vergleichsweise niedriges Preisniveau gehabt, nun zögen die Mieten auch hier nach, sagte Wirtz: „Der überproportionale Anstieg ist ein stückweit Nachholeffekt, den wir rund um Köln in einigen Lagen sehen.“