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Würge-Attacke in LeverkusenBrutaler Ehemann muss lange ins Gefängnis

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Das Kölner Landgericht 

Leverkusen – Zwei Jahre mit Bewährung hat die Staatsanwältin gefordert. Doch die 20. Große Strafkammer unter Sibylle Grassmann geht nach ausführlicher Beratung weit über diesen Antrag hinaus. Drei Jahre und sechs Monate ist die Freiheitsstrafe für Bassam H. (Namen geändert). Das heißt: Der 40 Jahre alte Mann muss ins Gefängnis.

Darüber, dass sich der Mann mit marokkanischen Wurzeln der gefährlichen Körperverletzung und Bedrohung schuldig gemacht hat an Fronleichnam, herrscht Einigkeit. Das meiste hat der Angeklagte am letzten Verhandlungstag vor der Urteilsverkündung zugegeben. Ja, er habe seine Frau Amira in der Wohnung gewürgt und sie auch mit dem Tode bedroht, und das alles mehrfach. Was er aber nicht einräumt: dass er zwei Gürtel benutzte, um seine Frau und Mutter dreier gemeinsamer Kinder womöglich zu erdrosseln. Das hat die 13 Jahre Jüngere sowohl der Polizei als auch dem Gericht mit Details geschildert.

Frau in Lebensgefahr

Zwar bleiben ein paar Ungereimtheiten. Aber das reicht den Richtern genau so wenig wie die Tatsache, dass die DNA-Spuren an den beiden Gürteln nicht eindeutig genug sind, um die Aussage des Opfers zu belegen. Amira H. habe die Attacken mit den „gefährlichen Gegenständen“, zu denen die Gürtel in den Händen ihres Mann in diesem Streit geworden sind, zu detailreich geschildert. So etwas könne man sich nicht ausdenken, fasst die Richterin am Freitag zusammen.

Die Würge-Attacken seien „konkret lebensbedrohlich“ für die Frau gewesen, so Grassmann unter Bezug auf das Gutachten der Rechtsmedizinerin Sibylle Banaschak. Zwar seien die körperlichen Verletzungen der erst 27 Jahre alten Frau abgeklungen. Aber sie leide noch immer unter den „gravierenden psychischen Folgen“ der Attacke ihres Mannes. Es sei ja auch nicht das erste Mal, dass er sie brutal angegangen habe. Nicht nur Nachbarn im Haus an der Bismarckstraße berichten von häufigen, heftigen Auseinandersetzungen. Auch die Polizei ist seit dem Sommer 2017 vier Mal gerufen worden. Zwei Mal wird Bassam H. danach der Wohnung verwiesen. Einen Kursus „Mann sein ohne Gewalt“ besucht er nicht.

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Immer deutlicher wird, dass Bassam und Amira H. ganz und gar unterschiedliche Vorstellungen von einer Partnerschaft haben. Er will ein Heimchen am Herd, das ihm viele Kinder schenkt. Sie will ihr in Marokko aufgenommenes Jura-Studium fortsetzen. Dass sie an Fronleichnam ein paar Stunden mit den Kindern raus war, steht am Anfang der neuerlichen gefährlichen Raserei ihres Mannes. Am Ende steht für den 40 Jahre alten Gemüsepacker eine lange Haft.