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„An der Jugendherberge“Start für Lindlars Neubaugebiet verzögert sich

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Blick von Bolzenbach auf das geplante Neubaugebiet

Lindlar – Das Neubaugebiet „An der Jugendherberge“ war längst mit CDU-Mehrheit beschlossen, die Offenlage erfolgt. Doch jetzt es kam im Bauausschuss der Gemeinde, der gut besucht war, erneut zu einer Generaldebatte, bei der die alten Argumente von Befürwortern und Gegnern erneut vorgebracht wurden.

Das ist geplant

Auf dem Areal zwischen Altenrath und der Ortsgrenze von Lindlar sind 70 Bauplätze für Ein- und Zweifamlienhäuser von etwa 600 bis 700 Quadratmetern geplant. Entwickelt wird das Gebiet „An der Jugendherberge“, das in Teilen (17 Grundstücke) auch der Katholischen Kirche gehört, von der BGW. Zwei Zufahrten sind geplant, ein Kindergarten, ein Regenrückhaltebecken. Zudem soll den Bauherren vorgeschrieben werden, mit regionaltypischen Materialien zu bauen.

Grund für die Diskussion waren redaktionelle Änderungen, die von der Bezirksregierung als zuständiger Aufsichtsbehörde gefordert wurden, erläuterte der zuständige Fachleiter Petric Newrzella. Dabei sei es im Wesentlichen um eine Umgehungsstraße gegangen, die es aber gar nicht gebe. Die Pläne seien nicht geändert worden, hatte er schon im Rahmen der Einwohnerfragestunden auf Nachfrage eines Bürgers erklärt.

Flächennutzungsplan neu offengelegt

Nach den Ergänzungen im Umweltbericht und in der Planzeichnung war der Flächennutzungsplanung erneut offengelegt worden. In der Sitzung des Bauausschusses Mitte Juni war der Satzungsbeschluss erneut gefasst worden.

CDU setzt sich bei Abstimmung durch

Bei der Abstimmung setzte sich die CDU-Mehrheit mit sechs Stimmen gegen SPD, Grüne und FDP durch.

Armin Brückmann (CDU) bedauerte sehr, dass es durch die Änderungswünsche der Bezirksregierung zu einer Verzögerung komme. Die SPD habe nichts gegen die Entwicklung von Wohnraum, wohl aber gegen diese Planung. Eine sinnvolle Quartierentwicklung sei erforderlich, kein hoher Flächenverbrauch. Es gebe einen hohen Wohnbedarf in Lindlar, deswegen hätten auch Mehrfamilienhäuser vorgesehen werden müssen, so Lutz Freiberg.

Entwicklung mit dem Holzhammer kritisiert

Das Neubaugebiet sei nicht behutsam entwickelt, wie es im Gemeindeentwicklungskonzept von den Bürgern gefordert werde, sondern mit dem Holzhammer, so Patrick Heuwes von den Grünen. Das Gebiet sei abgeschlossen und nicht offen zu den bestehenden Siedlungen. Es erinnere an amerikanische Vorortsiedlungen und sei schachbrettmäßig.

Bereits seit 2014 wird das Thema diskutiert, sagte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Es gebe dreimal so viele Anfragen wie Bauplätze in dem Gebiet. Zwei Drittel dieser Anfragen stammten von Lindlarern und es gehe ganz gezielt um Ein- und Zweifamilienhäuser. Mehrfamilienhäuser würden sich zudem nicht in die Ortslage einfügen. Es werde mit regionaltypischen Materialien gebaut, Rad-/Gehweg seien vorgesehen, ebenso wie eine Kita und ein Regenrückhaltebecken. Er forderte, das Projekt nicht in Bausch und Bogen zu verdammen.

In die Hanglage fügten sich mehrgeschossige Bauten sehr wohl ein, erwiderte Freiberg. Bei hohem Wohnbedarf müsse man sich alternativen Wohnformen widmen. Wie es gehen könne, zeigten die Pläne für das Neubaugebiet in Altenlinde. Mit der gemeindeeigenen Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungs GmbH (BGW) hätte man das Projekt nachhaltig und zukunftsorientiert entwickeln können. Der Kritik schloss sich Erika Lob von der FDP an.

Armin Brückmann verwies auf das bestehende Wohngebiet am Langen Hahn. Wenn man sich die Pläne anschaue werde man feststellen, dass es sich quasi spiegelverkehrt in geplanten Neubaugebiet wiederfinde.

Ausschussvorsitzender Hans Schmitz (CDU) brach eine Lanze für die BGW, die in Lindlar mehr als 100 Wohnungen mit preiswertem Wohnraum und allen Wohnformen anbiete. Jetzt werde die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern gedeckt.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags war geschrieben worden, dass die Pläne für das Neubaugebiet erneut offengelegt werden müssen. Das war zum Zeitpunkt der Publikation bereits geschehen. Der Artikel wurde dazu angepasst.