Eisbahn wird aufgebautCountdown für Bergeneustädter Wintermärchen hat begonnen
- Die Vorbereitungen für das Bergeneustädter Wintermärchen sind mit dem Aufbau der Eisbahn in die heiße Phase gegangen.
- Aber auch um die Schlittschuhbahn ist noch genug zu tun.
- Statt wie in den vergangen Jahren werden die Gäste des vierten Wintermärchens nicht in Zelten, sonder in Containern bewirtet. Die müssen jetzt noch hübsch gemacht werden.
Bergneustadt – Mit dem Aufbau der Eisbahn hat gestern Vormittag die heiße Phase der Vorbereitungen für das 4. Bergneustädter Wintermärchen begonnen. 37,5 mal 15 Meter groß wird die Eisfläche sein, die ab heute entstehen soll.
Hunderte Meter nur wenige Millimeter dicke Leitungen wurden gestern auf der Holzplattform verteilt; durch sie fließt das Kühlmittel Etylenglykol, von dem in sechs Containern 6000 Liter am Rand der künftigen Eisbahn bereitstehen. Ab heute wird peu à peu damit begonnen, Wasser auf die Kühlschläuche aufzutragen, um die sechs Zentimeter dicke Eisschicht zu erzeugen. „Jeden Tag nur einen Zentimeter, dann wird das Eis am besten, sagt Stefan Tsolakidis, der Veranstalter des Wintermärchens. Bis Donnerstag soll das Eis fertig sein.
Gästebewirtung auf 160 Quadratmetern
Bis dahin gibt es auch rund um die Schlittschuhbahn noch genug zu tun. Gerade läuft der Innenausbau der 22 Container für den Gastronomiebereich, die die Wissener Herstellerfirma Kleusburg schon kurz vor Weihnachten aufstellte. Um die Gäste im Inneren nicht auf blanke Metallbleche gucken zu lassen, werden mit Rigips verkleidete Holzrahmen davor aufgestellt und mit Holz- oder Bruchsteinmotiven tapeziert.
Im Erdgeschoss gibt es Gästebewirtung auf 160 Quadratmetern, im ersten Stock können sich Gruppen, Vereine oder Firmen in der „Wolkenstube“ auf weiteren 70 Quadratmetern das Gewusel auf der Eisfläche von oben betrachten. Gasträume, Küche, Toilettenbereiche, Heizung – alles ist komfortabler als bisher in den Zelten.
Wintermärchen erstmals durch Stadtrat genehmigt
Das Eisspektakel, das am kommenden Freitag eröffnet wird und danach vier Wochen lang wieder zwischen 10 000 und 15 000 Besucher anziehen soll, steht in diesem Jahr unter besonderer Beobachtung. Vor dem Hintergrund der Klimaschutzdebatte und der Fridays-for-Future-Demos ließ Bürgermeister Wilfried Holberg das Wintermärchen erstmals durch den Stadtrat genehmigen.
Für Bedenken, das energieträchtige Unternehmen nicht einfach gutzuheißen, hat Tsolakidis durchaus Verständnis: „Dass wir fürs Heizen der Pagodenzelte jedes Mal 5000 Liter Heizöl brauchten, hat mich schon beim ersten Mal geärgert“, sagt er. Bereits im vergangenen Sommer machte er sich mit seinem Partner und Technischen Leiter Hans Brelöhr auf die Suche nach Alternativen zu den energieverschwendenden Zelten.
Und fand sie in den isolierten und sparsam zu beheizenden Containern. Einen äußeren Zwang zu ökologischen Verbesserungen des Wintermärchens habe es nicht gegeben, unterstreicht Tsolakidis, „das Problem des Energieverbrauchs war uns vorher bewusst“.
Kein zertifizierter Ökostrom beim Wintermärchen
Beim inzwischen 4. Wintermärchen verzichte man auf fossile Brennstoffe ebenso wie auf Einweggeschirr und auf Plastikstrohhalme für die Getränke. Die Aggregate für die Eisaufbereitung –„die modernsten, die es auf dem Markt gibt“ (Tsolakidis) – werden kaum zum Einsatz kommen, wenn die Wetterprognosen für den Januar (trocken, 5-6 Grad tagsüber und abends um die null Grad) eintreffen: „Und wenn es nächstes Jahr eine neue Technik gibt, werden wir auch die einsetzen.“
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Das Wintermärchen wird erstmals ohne fossile Brennstoffe und ausschließlich mit Strom versorgt; statt der 80 000 Kilowattstunden im vergangenen Jahr sollen diesmal 40 000 reichen. Dass die allerdings nicht wie von Tsolakidis ursprünglich zugesagt aus zertifiziertem Ökostrom zur Verfügung stehen, ist ein Schönheitsfehler: „Wir haben’s versucht, aber der Stadt war es zu aufwendig.“
Bürgermeister Holberg bestätigt das: Den städtischen Verteilerkasten nur für die vier Wochen Wintermärchen umzuklemmen, wäre unverhältnismäßig. Jetzt fließt normaler Aggerenergiestrom, und Tsolakidis zahlt anschließend einen Zuschlag für Ökozertifikate.