Bergneustädter Neue MitteSanierung von Stadt-Hotel und Hochhaus soll 2022 fertig sein
Bergneustadt – Später anfangen, aber früher fertig werden – dieses Kunststück soll in Bergneustadts Neuer Mitte gelingen: Nach Monaten scheinbaren Stillstands im Anschluss an den Abriss der Kaufhalle geht es im Bergneustädter Stadtzentrum nun los, genauer gesagt am Rand der Neuen Mitte: Das ehemalige Stadthotel wird gerade eingerüstet, die Fassade ist zum Teil schon weggerissen. Fenster und Dach sind danach dran. Das Gebäude soll ebenso totalsaniert werden wie das benachbarte Hochhaus.
Und sobald die Baugenehmigung da ist, werde auch mit dem Neubau des Wohn- und Geschäftshauses begonnen, sagt Paul Daub, Siegener Immobilienentwickler und Sprecher der Bergneustädter Investorengemeinschaft, die das Projekt finanziert: „Wir rechnen täglich damit, und die Handwerker stehen Gewehr bei Fuß.“ Und bereits 2022 soll tatsächlich alles fertig sein.
Im nächsten April soll Aldi-Nord eröffnen
Die Zeit drängt. Im nächsten April soll Aldi-Nord in dem neuen Wohn- und Geschäftshaus eröffnen, das anstelle der Kaufhalle entsteht. Und bis zum Sommer sollen die 28 Wohnungen darüber fertig und die Sanierung von Stadthotel und Hochhaus ebenfalls abgeschlossen sein.
Widerspruch durch Aldi-Konkurrent
Dass dafür alle Mieter ausziehen müssen, ist nicht die einzige Veränderung der ursprünglichen Pläne – und nicht die einzige Ursache für die Verzögerungen. Zu den Gründen für die Verzögerungen gehört auch, dass bei der Prüfung eines Widerspruchs, den ein Aldi-Konkurrent gegen das Vorhaben einlegte, grobe Schnitzer im Bebauungsplan für die Neue Mitte auffielen. Die gilt im B-Plan als Kerngebiet, dort ist Wohnungsbau aber gar nicht zulässig. So musste ein neuer Bauantrag gestellt werden. Der liegt zur Genehmigung beim Kreis.
Und nach dem Abriss von Kaufhalle und Parkhaus stellte sich der Baugrund als zu schlecht heraus. In der Dörspeaue gelegen, muss der Neubau auf einer aufwendigen Pfahlgründung errichtet werden – auch das war vorher so nicht erwartet worden.
Auch die Sanierung der Altbauten läuft anders als geplant
Auch die laut Daub bereits genehmigte Sanierung der beiden Altbauten läuft anders als ursprünglich angekündigt: Allein das Ersetzen der Nachtspeicheröfen durch ein Rohrsystem für die Wärmeversorgung durch ein Blockheizkraftwerk, von dem alle drei Gebäude versorgt werden sollen, sei mit bewohnten Wohnungen nur sehr schwer zu schaffen.
Seit zwei Jahren schon habe man deshalb frei werdende Wohnungen nicht mehr nachvermietet: „Was leer stand, haben wir leer gelassen.“ Rund zehn Mieter gebe es derzeit noch. Das Freiziehen der Wohnungen sei weitgehend reibungslos verlaufen, den Mietern sei schon im vergangenen Jahr gekündigt worden. Daub: „Und wer will, kann in einem Jahr zurückkommen.“ Die Geschäfte im Erdgeschoss können auch während der Sanierung bleiben.
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Erst einmal leergezogen, sollen beide Häuser komplett durchsaniert werden. Beispiel Bäder: Die sollten auch vorher schon modernisiert werden. Jetzt sollen sie einen neuen Zuschnitt bekommen und wie die Gebäude auch komplett behindertengerecht werden. „Wir bauen die Wohnungen jetzt noch besser um – und noch schneller.“ Trotzdem sollen die Mieten erschwinglich bleiben.
Die Investoren seien sich einig, die beiden Bestandsgebäude nicht mehr Zug um Zug zu sanieren, wie eigentlich geplant, sondern in einem Rutsch durch. Daub: „Damit wird die Neue Mitte nicht erst in drei oder vier Jahren fertig sein, sondern schon 2022.“ Das soll auch helfen, die deutlichen Auswirkungen auf die Baukosten in Grenzen zu halten.