„Schöner Schonen“ heißt das neue Programm von Johannes Flöck. Darin spricht er ungeschönt über englisches Frühstück und andere Zumutungen.
KabarettJohannes Flöck besteht den Bergneustädter Publikumscheck
Eng ist es an diesem Abend im ausverkauften Schauspiel-Haus Bergneustadt. Dicht an dicht wartet man hier auf den Koblenzer Kabarettist Johannes Flöck und die Vorpremiere seines Solo-Programms „Schöner Schonen, Humor für Hektikverweigerer“. Bevor er auf die Bühne kommt, wird er in einem launischen Einspieler angekündigt als „Mann, der barfuß Funken schlägt“.
Gleich drei Jubiläen werden in Bergneustadt begangen
„Sie feiern heute mit mir drei Jubiläen“, verkündet Flöck dem Publikum zu Beginn. „Es ist nämlich mein 21. Berufsjubiläum, mein 10. Solo-Programm – und das erste, das lustig ist.“ Von solchen trockenen Pointen wird es an diesem Abend viele geben. Auch wenn Flöck über die Letzte Generation spricht: „Früher hafteten Eltern für ihre Kinder, heute haften Kinder für die Sünden ihrer Eltern.“
Bei Flöcks Ausführungen über eine Englandreise mit seiner Freundin und das dortige English Breakfast gibt es im Publikum kein Halten mehr. „Da gab es Bacon, Spiegelei, Bohnen und eine geköpfte Tomate, die die gleiche Farbe hatte wie der Defibrillator, der neben uns hing“, berichtet Flöck. „Die Würstchen waren ekelhaft, selbst das in ihnen enthaltene Fett hat sich geschämt.“
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Lache reißt nicht ab in Bergneustadt
Das Lachen will während dieser Geschichte nicht abreißen. Flöcks Programm scheint reif für die großen Bühnen. Der Humor des Koblenzers ist vielseitig, von trockenen Pointen über wunderbare Wortwitze bis hin zu mehr oder minder gelungenen philosophischen Ausflügen – Flöck bringt alles mit.
Sogar Pantomime hat er im Repertoire. So imitiert er in der zweiten Hälfte sich selbst beim Tennisspiel gegen einen Kollegen. Zur eingespielten Musik kämpft er sich über den imaginären Tennisplatz, während Mimik und Gestik kein Auge trocken lassen.
Das Leben als Paar ist häufiges Thema: Neben der Eifersucht auf den angehimmelten „Bergdoktor“ Hans Sigl beschäftigt ihn die heimische Küche: „Wenn wir kochen, kocht meistens einer vor Wut. Das bin ich.“
Seine unselige Rolle am gemeinsamen Herd beschreibt er in einem Gedicht, dessen Ende sich direkt ans Publikum richtet: „Bergneustadt, wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht! Vive la Küchenrevolution!“
Das Publikum folgt ihm an diesem Abend nicht auf die Barrikaden, wird aber wohl hauptsächlich durch seine beanspruchten Lachmuskeln daran gehindert. Mit zwei Zugaben verabschiedet sich Flöck aus Bergneustadt, das Publikum honoriert seine gelungene Vorpremiere mit tosendem Applaus.