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Brand in MarkthalleAuch Waldbröls Bürgerbusse zerstört

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Ratlos und erschüttert: Theo Schüller von der „Wir für Waldbröl“-GmbH am Morgen nach dem verheerenden Feuer.

Waldbröl – „Es ist eine Katastrophe.“ Michael Jaeger ringt um Worte. Als in der Nacht zu Montag die Waldbröler Markthalle in Flammen aufgeht, brennen auch die beiden Fahrzeuge des Bürgerbusvereins völlig aus. Jaeger ist Vorsitzender des Vereins. Trotz des Schocks gibt sich der Waldbröler wenige Stunden danach bereits optimistisch: „Am kommenden Montag nehmen wir wieder Fahrt auf.“ Ob mit Leihbussen oder mit den Wagen eines anderen Bürgerbusvereins, das ist zurzeit noch offen.

In der Nacht zum Unglücksort geeilt

Noch in der Nacht ist derweil Theo Schüller, Geschäftsführer der „Wir für Waldbröl“-GmbH, zum Marktplatz gelaufen, kurz nach 1 Uhr hat ihn sein Schwager angerufen und die schreckliche Nachricht überbracht. Am Morgen steht Schüller wieder da. „Unfassbar“, sagt er. Die 1982 errichtete Halle gehört der Stadt, unter seinem Vorgänger Eckhard Becker war sie 2019 aufwendig saniert und auf Vordermann gebracht worden. 35 000 Euro hat das gekostet – Geld, das die Stadt und Sponsoren aufgebracht haben. Ungezählt sind jedoch die vielen Stunden, die eine Schar von Ehrenamtlern um Becker dort geschuftet hat.

Eigentum von Nümbrechter Imbissbetreiber verbrannt

„Wir für Waldbröl“ ist Dauermieter des Gebäudes und nutzt dieses für den Vieh- und Krammarkt. Neben den Bürgerbussen sind wohl Imbissanhänger und Grillstände des Unternehmers Hasan Mert zerstört worden, sie waren ebenfalls unter dem Dach der Halle abgestellt. „Es waren drei oder vier, ich weiß es noch nicht“, sagt der Nümbrechter.

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Immer wieder kommen derweil Waldbrölerinnen und Waldbröler zum Brandort, machen Fotos, schütteln den Kopf. Mit Schüller steht nun auch Frank Romanns an der Halle. „Ich habe geweint“, sagt er. Romanns ist einer der Fahrer, die sich ans Steuer der Busse setzen. Der ältere wäre im Juli in den Besitz des Vereins übergangenen, noch gehört er der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (Ovag). Der jüngere ist erst im August 2020 eingeweiht worden, etwa 70 000 Euro hat dieser Bus gekostet. Bezahlt wurde er mit Fördergeld aus der Landeskasse. „Natürlich helfen wir“, versichert Ovag-Chefin Corinna Güllner. „Allerdings wissen wir noch nicht wie, da wir selbst gerade keine Kleinbusse zur Verfügung haben.“

Rathaus arbeitet an Notfall-Plänen

Zwar gehört auch der neue Bus noch sieben Jahre der Ovag, doch hat ihn der Bürgerbusverein ausgerüstet, etwa mit dem Kassensystem. Wie hoch der Schaden ist, das wisse er noch nicht, schildert Vorsitzender Michael Jaeger. „Da steckt also auch viel Herzblut drin. Und um den neuen Fahrplan abdecken zu können, sind wir auch zwei Fahrzeuge angewiesen.“

Schlimme Nachricht nach dem Urlaub

Auch Bürgermeisterin Larissa Weber, die von der Nachricht am ersten Arbeitstag nach ihrem Urlaub kalt erwischt worden ist, zeigt sich entsetzt über die massive Zerstörung durch das Feuer. „Es wird jetzt natürlich erst mal darum gehen, die Ursachen dafür zu klären.“ Dann, so Weber, müsse sich auch die Stadt sehr schnell Gedanken machen, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Erst jüngst hatte das Rathaus Pläne vorgestellt, einen Neubau als Regionale 2025-Projekt an die Stelle der bisherigen Markthalle zu setzen. „Mein erster Gedanke nach dem Schock war, dass wir nun prüfen, ob wir nicht sofort Fördermittel beantragen können, um das Projekt vorzuziehen“, erklärt Weber.