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Löschwasserstellen EngelskirchenNaturteich oder Güllefässer?

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Engelskirchen ist eine besonders waldreiche Gemeinde. Politik, Verwaltung und Feuerwehr suchen gemeinsam nach Möglichkeiten, auch in den Wäldern Löschwasserbassins anzulegen, die den Vorgaben entsprechen.

Engelskirchen – Vor einiger Zeit hatte die SPD-Fraktion in Engelskirchens Gemeinderat einen Antrag an die Verwaltung gestellt, die Waldgebiete in der Gemeinde nach geeigneten Stellen für die Anlage sogenannter Löschwasserteiche zu untersuchen. Diese sollen keine bestehenden Lebensräume verdrängen, sondern vielmehr als naturnahe Stillwasserbiotope in die Natur einbezogen werden, hatte die SPD ihr Vorhaben formuliert. Das Teichwasser würde im Notfall, beispielsweise bei einem Waldbrand, als Löschwasser zum Einsatz kommen. In der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses hat die Verwaltung jüngst erste Ergebnisse zur Machbarkeit vorgelegt.

Umsetzumg von Löschwasserstellen gestaltet sich schwierig

Drei Stellen in Ehreshoven seien untersucht worden, berichtete Krystian Szmagaj von der Gemeinde. Vorab habe man sich mit der Feuerwehr zusammengesetzt, in deren Brandschutzkonzept Löschwasserteiche bislang nicht enthalten seien. Schnell habe sich herausgestellt, dass die Umsetzung unter den vorgegebenen Bedingungen des Naturschutzes sowie den vorgegebenen Normen für Löschwasserstellen der Feuerwehr nicht so einfach umsetzbar sei, berichtete Szmagaj.

Die Begründung: Löschwasserteiche müssten, um von der Feuerwehr verwendet werden zu können, unter anderem künstlich angelegt sein sowie eine befestigte Wasserentnahmestelle und eine befestigte Zufahrt besitzen. Zudem müssten die Teiche mindestens 1000 Kubikmeter sauberes Wasser fassen. „Wir würden die Anschaffung von zwei sogenannten Güllefässern, jeweils mit einem Fassungsvermögen von 8000 bis 10 000 Litern bevorzugen“, hatte die Feuerwehr Engelskirchen schriftlich mitgeteilt. Darauf baue auch deren Waldbrandkonzept auf.

„Güllefässer“ von Feuerwehr bevorzugt

Bei einem Folgetermin seien dennoch potenzielle Gebiete in Ehreshoven untersucht und auf die Vorgaben hin überprüft worden, teilte Szmagaj mit. An zwei Stellen sei der Neubau einer Teichanlage laut Gemeinde zwar möglich, dort handele es sich jedoch um Naturschutzgebiete, für die zunächst eine wasserrechtliche Erlaubnis eingeholt werden müsste. Die Kosten zur Erstellung von Teichanlagen würden sich bei einer Größe von 20 mal 20 mal einem Meter zudem geschätzt auf rund 100 000 Euro belaufen, rechnete Szmagaj vor. An einer weiteren Stelle in Ehreshoven sei bereits ein Naturteich vorhanden, den man zur Nutzung als Löschwasserteich jedoch umgestalten müsste. Das mache sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn.

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Die Anforderung, Löschwasserteiche zu naturnahen Stillwasserbiotopen zu entwickeln, so wie es die SPD angeregt hatte, könne laut Gemeinde demnach nicht so einfach erfüllt werden. Stattdessen empfahl Szmagaj, mit der Feuerwehr die Lösung der „Güllefässer“ weiter zu diskutieren. Diese seien nicht nur deutlich ökologischer und wirtschaftlicher, sondern würden auch in das Brandbekämpfungskonzept der Feuerwehr passen.

Aufgehört, nach passenden versiegelten Flächen zu suchen, habe man aber noch nicht, versicherte Szmagaj.