Neubaugebiet, Mobilitätswende und Bildung: Die Liste der Zukunftsprojekte 2024 in Engelskirchen ist lang. Wir geben einen Überblick.
AusblickDas kommt 2024 auf die Engelskirchener zu
Wenn in dieser Tage der Jahresabschluss 2023 durch die Kämmerei vorgelegt wird, dann gibt es gute Nachrichten in Sachen Kommunalfinanzen für Engelskirchens Politik: Nach einer vorsichtigen Prognose sprudelte die Gewerbesteuer kräftiger als erwartet und es kann Geld in die Rücklage wandern.
Die harten Zeiten der NRW-Kommunen fordern zwar auch im Aggertal Tribut, aber die Entwicklung verlief 2023 gegen den Trend. Die vergleichsweise gute Kassenlage ist neben dem Anzapfen der richtigen Fördertöpfe eine gute Basis für die vielen Projekte, die in der Kommune 2024 anstehen.
Rathauschef Gero Karthaus will 2025 nicht wieder zur Wahl antreten. Doch die anderthalb Jahre im Rathaus will er aber sehr wohl nutzen, um „die Dinge noch auf den Weg zu bringen“, wie er es im Gespräch formulierte.
Ausbau des Aggertal-Gymnasiums
Ein Großprojekt, das dieses Jahr abgeschlossen werden soll, ist die Erweiterung des Aggertal-Gymnasiums. Durch die Rückkehr zu G9 braucht die gerade erst ausgebaute und sanierte Schule wieder mehr Platz. Viereinhalb Millionen Euro fließen in das Gymnasium.
Auch an den Grundschulen in Engelskirchen und Schnellenbach wird dieses Jahr gearbeitet und die Bauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus Engelskirchen sollen dieses Jahr abgeschlossen werden, ebenso die Arbeiten am Aggerwehr Ründeroth.
Bahnhof und Hotel-Restaurant in Ründeroth
In Ründeroth steht die 850-Jahr-Feier an und passend wird an der Infrastruktur des Ortes gearbeitet. Der Umbau der Ladestraße in Ründeroth hat begonnen, neue Pendlerparkplätze entstehen und docken an die Mobilstation am Bahnhof an.
Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit der Bahn, die für den barrierefreien Zugang zum Bahnsteig sorgen muss. Im alten Bahnhofsgebäude entsteht ein Hotel-Restaurant, die Arbeiten sollen in der zweiten Jahreshälfte beginnen.
Skaterpark in Engelskirchen
Ebenfalls auf den Weg gebracht werden soll noch 2024 die Brückensanierung über die Agger am Dörrenberger Weg in Ründeroth. Hier soll ein kompletter Neubau die alte Brücke ersetzen. Ab Herbst soll neben dem Sportpark Leppe der Skaterpark entstehen.
Zum Jahresende soll dann mit dem Neubaugebiet Buschhausen ein weiteres Großprojekt auf die Zielgerade gehen. Erstmals seit rund 40 Jahren werden in Engelskirchen in einem zusammenhängenden Baugebiet zwischen 60 und 80 Neubauplätze erschlossen. Gegen Ende des Jahres ist mit der Vermarktung der Grundstücke zu rechnen.
Höhlenerlebniszentrum an der Aggertalhöhle
Die Wasserstandsmeldung zum Höhlenerlebniszentrum gehört inzwischen fest in die Jahresbilanz. In Ründeroth bei der Aggertalhöhle soll ein Erlebnis- und Informationszentrum von deutschlandweiter Bedeutung entstehen. Die Förderung durch das Land gilt als sicher.
2024 werde hier „das Planungsjahr“, sagt Gero Karthaus. Einzelne Ausschreibungen der Gewerke dazu laufen, teils europaweit. Im Laufe des Jahres werden konkrete Planungen vorgelegt.
Auch die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur ist Teil der laufenden Planungen, wobei insbesondere der Agger-Sülz-Radweg und Schnellradwege innerhalb der Gemeinde im Fokus stehen. Beispielsweise eine sicherere Verbindung von Engelskirchen nach Ründeroth.
In Ründeroth soll zudem das alte Rathaus entwickelt werden. Idee ist, die jetzige Nutzung durch Vereine weiter auszubauen, Barrierefreiheit inklusive. Eine flexible Nutzung für Ehrenamtsprojekte sei hier denkbar.
Baustelle der Regionalbahn 25 nach Köln
Verzögerungen bei der Sanierung der Regionalbahnstrecke nach Köln und Planungsfehler bei Einzelprojekten wie dem barrierefreien Zugang zum Bahnsteig in Ründeroth: Zuletzt war das Verhältnis zwischen Engelskirchener Lokalpolitik und der Deutschen Bahn gelinde gesagt belastet.
Das Rathaus bestellte 2023 gar Konzernvertreter ein, um den Unmut des Aggertals zu kommunizieren. Mit dem Ende der Arbeiten in Sicht und weiter stetigem Nachhaken in Sachen barrierefreiem Bahnsteigzugang in Ründeroth soll Engelskirchen 2024 wieder den Puls der Lebensader spüren. Perspektiven gibt es hier viele. Stichworte sind Elektrifizierung der Strecke und die zumindest teilweise Zweigleisigkeit, die den Takt der Verbindungen nach Köln, Gummersbach und Lüdenscheid erhöhen kann.
Glasfaser: Schnelles Internet in Engelskirchen
... das schnelle Internet. Während noch immer am geförderten Weiße-Flecken-Ausbau durch die Telekom gebastelt wird, hatte sich 2023 ein privater Anbieter in Stellung gebracht, der flächendeckenden Glasfaserausbau für alle bislang nicht versorgten Haushalte verspricht. Nach Anlaufschwierigkeiten mit „Unsere Grüne Glasfaser“ soll die Erschließung hier 2024 Fahrt aufnehmen. „Die Zusage ist, dass Mitte des Jahres der Bau beginnt“, berichtet Gero Karthaus.
Alte Bücherfabrik in Ründeroth
Das Thema Alte Bücherfabrik bleibt aktuell. 2023 war die Gemeinde Engelskirchen angesichts mangelnder Förderperspektiven aus dem Projekt ausgestiegen. Das geplante Bürger- und Gesundheitszentrum mit Wohnungen, Praxisräumen und Platz für weitere Angebote aus dem Gesundheitssektor wäre für die Gemeinde nicht finanzierbar gewesen. Gestorben sei die Idee einer „Bergischen Gesundheitsmanufaktur“ aber noch nicht, berichtet Bürgermeister Karthaus und bestätigt Gespräche mit Investoren. Ergänzt mit dem Thema Wohnen sei das auch für die Privatwirtschaft ein spannender Ansatz. „Ich bin optimistisch, dass wir der Politik da interessante Lösungen präsentieren können“.