Die Wut auf die Bahn wächst in Engelskirchen. Jetzt gibt es Probleme beim barrierefreien Zugang zum Bahnsteig in Ründeroth.
PlanungsfehlerZeitplan bei Ründeroths Bahnhofsumbau in Gefahr
Aus dem Schmuddelbahnhof in Engelskirchen-Ründeroth soll eine moderne Mobilstation inklusive Gastronomie und Hotel werden. Doch die Bahn wirft den Plänen der Gemeinde Sand ins Getriebe. Das Eisenbahnbundesamt hat nach Angaben der Verwaltung die Pläne für einen barrierefreien Bahnsteigzugang nicht genehmigt.
Verzögerungen bei der Regionalbahn
Das Rathaus fürchtet nun, dass sich die Arbeiten um über ein Jahr verzögern könnten. Grund sei „ein klarer Planungsfehler der Bahn“, berichtete Bürgermeister Dr. Gero Karthaus im Haupt- und Finanzausschuss. Das letzte Wort sei in der Sache noch nicht gesprochen: „Das werden wir so nicht hinnehmen“, kündigte Karthaus an.
Nach den Verzögerungen bei der Sanierung der Regionalbahnstrecke 25 hatte die Verwaltung um ein klärendes Gespräch mit Bahnvertretern gebeten. Wie berichtet, verzögert sich die Freigabe der Strecke zwischen Overath und Meinerzhagen bis voraussichtlich Frühjahr kommenden Jahres. Die Bahnvertreter waren am Mittwoch am Engels-Platz und überbrachten weitere Hiobsbotschaften.
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Ladestationen für E-Autos und Pendlerparkplätze in Ründeroth
Bislang ist der Bahnhof vermüllt, schmuddelig und nicht barrierefrei. Das soll sich mit dem Umbau ändern: Platz für Fahrräder, ein Pendlerparkplatz und Ladestationen für E-Autos sind geplant. Die Ladestraße wird inklusive eines Gehwegs hergestellt und in das alte Bahnhofsgebäude zieht ein Hotel mit Gastronomie ein.
Rund vier Millionen Euro soll das kosten, Straßen- und Gehwegbau werden zu 70 Prozent vom Land gefördert, die Mobilstation und der Pendlerparkplatz zu 90 Prozent. Wichtiger Punkt: Der barrierefreie Zugang zum Bahnsteig. Und um genau den sollte sich die Bahn kümmern. „Die Planung wurde vom Eisenbahnbundesamt aber nicht genehmigt. Insofern muss die Bahn die Planung überarbeiten“, erklärte Karthaus dem Ausschuss.
Eigentlich wollten die Engelskirchener schon im Herbst mit den Arbeiten beginnen. Wenn die Pläne für den barrierefreien Zugang nun überarbeitet werden, könnte die Bahn sie frühestens im November beim Bund neu einreichen. „Die Genehmigung wird über ein Jahr dauern“, so Karthaus.
Nach diesem Zeitplan solle die Genehmigung bis Dezember 2024 vorliegen, die Ausführungen könnten dann bis Mai 2025 abgeschlossen sein. Mit diesem Zeitplan will sich die Gemeinde nicht zufriedengeben. „Es kann nicht sein, dass beim Eisenbahnbundesamt die Verfahren ein Jahr dauern“, sagte Karthaus.
Auch Probleme bei Bahnübergängen
Er kündigte an, alle Kanäle zu nutzen, um auf den Prozess einzuwirken. „Wir nehmen Millionen in die Hand, um das Bahnhofsumfeld richtig schön zu machen, und dann leisten die sich einen Planungsfehler“, schloss der Bürgermeister.
Für Ründeroth ist das bereits der zweite Schlag ins Infrastruktur-Kontor nach dem Scheitern der Regionale-Pläne zur Entwicklung der Bücherfabrik. Und auch bei den Bahnübergängen hapert es: So sei beim Übergang „Im Bruch“ ebenfalls eine Neuplanung nötig. Der Übergang Gartenstraße werde geschlossen, hier gebe es aber Probleme mit dem Gehweg zum Sportplatz als Ersatz. Einzig beim Übergang Haus Ohl liefe alles nach Plan.