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Offene GanztagsschulenKaum Interesse an Kinderbetreuung in Wipperfeld und Agathaberg

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Kinder in einer Offenen Ganztagsschule. (Symbolbild) 

Wipperfürth – Ab dem Jahr 2026 haben alle Eltern von Grundschülern das Recht auf einen Platz in Ganztagsbetreuung. Die Grundschule in Wipperfeld wird deshalb einen Anbau für die Offene Ganztagsschule (OGS) bekommen.

Doch auch der wird voraussichtlich teurer als ursprünglich vorgesehen. Die Stadt geht von 680.000 Euro aus, kalkuliert aufgrund der gestiegenen Baukosten aber sicherheitshalber mit einem Aufschlag von 20 Prozent, also 816.000 Euro.

Schulanbau in Wipperfeld wird deutlich teurer

Die Mittel werden im Haushalt angemeldet. Das Thema Offene Ganztagsschule beschäftigte aber nicht nur den Bauausschuss, sondern auch den Ausschuss für Schule und Soziales.

Zwei Grundschulen – nämlich Wipperfeld und Agathaberg – bietet derzeit noch keine OGS an. Die Stadt hatte deshalb kürzlich bei den Eltern den Bedarf abgefragt.

In Wipperfeld, wo sich 50 von 77 Eltern beteiligten, meldeten neun Eltern Bedarf an der OGS an, 18 weitere nutzen derzeit die 8 bis 1-Betreuung.

Für das kommende Schuljahr 2022/23 wird es in Wipperfeld deshalb noch kein OGS-Angebot geben.

In Agathaberg gibt es einen Verein für die Betreuung

In Agathaberg kümmert sich ein eigener Betreuungsverein um die Kinder. Die Eltern schätzen vor allem die Flexibilität des Angebots. Anders als in der OGS können die Kinder an verschiedenen Tagen unterschiedlich lang in der Schule bleiben oder die Betreuung auch nur tageweise in Anspruch nehmen.

An der jüngsten Befragung in Agathaberg beteiligten sich allerdings nur 50 Prozent der Eltern, nämlich 36 von 71. Die große Mehrzahl erklärte, dass das Angebot des Betreuungsvereins ausreichend sie, nur vier Eltern meldeten Bedarf für eine OGS-Betreuung.

Anders als bei der OGS, wo die Elternbeiträge nach Einkommen gestaffelt sind, zahlen Eltern für die Betreuung in Agathaberg eine monatliche Pauschale unabhängig vom Einkommen., aber gestaffelt nach Umfang der Betreuung. Damit kommt der Verein allerdings nicht aus, und so votierte der Ausschuss einstimmig dafür, den Betreuungsverein für das laufende Jahr mit 25.000 Euro zu unterstützen.

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Andrea Münnekehoff (Grüne) kritisierte, dass der Pauschale von 70 Euro im Monat für Geringverdiener zu hoche seien, für Gutverdiener sei die Summe eher zu niedrig. Die pädagogische Qualität der Betreuung in Agathaberg sei mit der OGS nicht vergleichbar. „Es darf nicht eine Frage des Standorts sein, wie die Qualität ist“, so Münnekehoff.

Auch aus Sicht der Verwaltung der Hansestadt Wipperfürth wäre eine OGS in Agathaberg wünschenswert. „Von der Qualität ist das etwas anderes“, so Fachleiter Marius Marondel. Allerdings müsse man auch sehen, dass die Eltern derzeit mit der jetzigen Betreuung zufrieden seien. Zudem sei eine OGS in den jetzigen Räumen der Schule nicht umsetzbar. „Wir haben die Eltern in Agathaberg aufgeklärt, es macht keinen Sinn, ihnen ein Angebot überzustülpen, das sie nicht wollen“, so der Schulausschussvorsitzende Frank Mederlet (SPD).